Accept - Die Biographie

  • ACCEPT:

    Als der Metal in den Siebzigern zunächst aufkam, war das Gros der Bands in erster Linie in England beheimatet, andere Länder spielten zu diesem Zeitpunkt noch kaum eine Rolle. In Solingen sollte es schließlich sein, dass sich 1971 eine Band gründete, die diese Musik auch außerhalb der Landesgrenzen des Königreichs verbreiten und die deutsche Metalszene zu ihrer heutigen Größe verhelfen sollte. Ihr Name: Accept.

    Doch der Weg bis zum Weltruhm war weit, die erste Besetzung mit Udo Dirkschneider (Gesang), Michael Wagener (Gitarre), Dieter Rubach (Bass) und Birke Hoe (Drums) zerfiel schnell wieder, in der Folge wechselten die Member in einer Frequenz, wie andere Leute die Gitarrensaiten nicht austauschen, einzige Konstante war Udo, der immer in der Band blieb, zudem wurde ein zweiter Gitarrist eingestellt.

    Nachdem dann Ende des Jahrzehnts das Mitgliederkarussel begann, sich etwas langsamer zu drehen, nahm man 1979 das selbstbetitelte Debutalbum "Accept" auf, auf dem neben Udo noch Peter Baltes (Bass), Frank Friedrich (Drums) sowie Wolf Hoffmann und Jörg Fischer (Gitarre) zu hören waren. Das Album klang allerdings extrem unausgegoren und unfertig und konnte nicht überzeugen.

    In der Folge verließ Frank die Band und wurde durch Stefan Kaufmann ersetzt. Mit ihm wurde "I'm A Rebel" aufgenommen, das aber genauso enttäuschte wie das Debut, lediglich der Titelsong, der ironischerweise der einzige Track war, der nicht von Accept stammte, sondern eigentlich für AC/DC gedacht war, konnte überzeugen, rettete das Machwerk aber auch nicht. Der Durchbruch sollte dann ganz plötzlich und unerwartet mit dem folgenden "Breaker" kommen. Auf einmal klangen Accept härter als buchstäblich alles, was es zuvor je gegeben hatte, Udo klang mit seiner Wahnsinnsstimme so unangepasst wie nie und die Gitarren zersägten einem förmlich die Gehörgänge. Ein absoluter Klassiker war geboren und die deutsche Metalszene auf einmal in aller Munde.

    Bald darauf verließ Jörg die Band und wurde durch Jan Koemmet ersetzt. Das nun erscheinende "Restless And Wild" konnte genauso überzeugen wie der Vorgänger, bot einmal mehr Hits en masse und mit "Fast As A Shark" erfand man ganz beiläufig noch den Speed Metal. Kurz darauf war Jan dann schon wieder draußen und wurde durch Herman Frank ersetzt. Das darauf folgende Album "Balls To The Wall" war zwar nicht schlecht und hatte erneut einige echte Klassiker an Bord, fiel aber doch eine gute Spur softer aus, als man Accept bisher kannte und stellte im Vergleich zu den zuvor erschienen Klassikern einen Rückschritt dar.

    Hierauf verließ Herman die Band schon wieder und Jörg kehrte auf seinen alten Posten zurück. Auf "Metal Heart" von 1985 wurde diese Richtung sogar noch verstärkt, auch der Output konnte nur eingeschränkt überzeugen. Auf "Russian Roulette" versuchte man dann eine Kurskorrektur vorzunehmen, man klang bedeutend düsterer zuvor, was der Band ausgesprochen gut zu Gesicht stand. Zwar konnte man an die Klassiker nicht ganz anschließen, doch stellte die Scheibe nach den letzten beiden Longplayern wieder einen Schritt nach vorne dar.

    Hierauf fiel die Band allerdings auseinander. Jörg und Udo stiegen aus, letzterer gründete hierauf U.D.O., und die beiden wurden durch Jim Stacey respektive nach einigem Hin und Her David Reece ersetzt. Das 1989 herausgebrachte "Eat The Heat" sollte allerdings zu einem ziemlich lauen Rock-Album verkommen, das von den alten Accept nicht mehr viel bot, zumal auch Udo an allen Ecken und Enden fehlte. Nachdem es in der Band dann auch noch erneut Streit gab, löste man sich auf.

    Die Trennung sollte vier Jahre andauern, bevor man sich entschloss, der Band noch eine Chance zu geben. "Objection Overruled" nahmen Udo, Wolf, Peter und Stefan als Quartett auf. Das Album konnte dann auch prompt wieder auf ganzer Linie überzeugen stellte das beste Album seit einer Dekade dar. Das folgende "Death Row" fiel dann eine ganze Ecke härter aus und enthielt viele gute Songs, doch war leider die Produktion nicht optimal, sodass man sich zwar auf einem ähnlichen Niveau bewegte wie der Vorgänger, aber nicht an "Breaker" oder "Restless And Wild" herankam, was mit dem tollen Songmaterial zweifelsohne möglich gewesen wäre.

    Nach dem Album verließ Stefan die Band aus gesundheitlichen Gründen und wurde durch Michael Cartellone ersetzt. Das mit ihm entstandene "Predator" war allerdings ein deutlicher Rückschritt, wirkte trotz der einen oder anderen guten Songidee weitestgehend langweilig und wurde auch dementsprechend aufgenommen. Da es zudem in der Band mal wieder brodelte, entschloss man sich, Accept erneut aufzulösen.

    Die ersten Zeichen für eine ernstzunehmende erneute Reunion der Band tauchten dann 2009 auf. Udo und Stefan hatten an einem solchen Unterfangen allerdings kein Interesse, weshalb das neue Line-Up neben Wolf, Stefan und Herman noch Mark Tornillo und Stefan Schwarzmann, der zuvor schon für U.D.O. und Running Wild hinter der Schießbude gesessen hatte, zählte. In dieser Besetzung erschien 2010 "Blood Of The Nations" welches zu einem absoluten Klassiker wurde. Endlich erreichte man wieder die Klassiker der frühen Achtziger und lieferte das möglicherweise beste Album seit Iron Maidens "Fear Of The Dark" überhaupt ab.

    Auf dem Nachfolger "Stalingrad" ging das deutsche Metal-Flaggschiff dann nicht ganz so kompromisslos zu Werke und verfehlte die Klasse des Vorgängers knapp, lieferten aber erneut ein echtes Hammer-Album ab. Auch das folgende "Blind Rage" konnte dieses Niveau fast genau halten und unterstrich, dass Accept eine der wenigen Bands sind, die noch heute die Klasse der Achtziger haben. Kurz darauf verließen dann allerdings Stefan und Herman die Band und wurden durch Christopher Williams sowie dan schon von Grave Digger bekannten Uwe Lulis ersetzt, deren Einfluss auf den weiteren musikalischen Werdegang der Band noch nicht abzusehen ist.

    Strapped on the table
    The operation begins
    Caught in the fable
    The doctor is in...

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!