Traditional Thursday #137: Chateaux - Chained And Desperate

  • Nachdem sich letzte Woche ja mit Flo einer meiner werten Admin-Kollegen den Traditional Thursday unter den Nagel gerissen hatte, darf ich mich mit Ausgabe einhundertsiebenunddreißig wieder selbst zurückmelden. Doch, ich kann verraten, ganz folgenlos blieb das letztwöchige kleine Intermezzo nicht, hat mich doch Flos Entscheidung, Aragorn vorzustellen, an eine Band erinnert, die ich vor geraumer Zeit schon einmal zur Vorstellung im Traditional Thursday ausgewählt, dann aber doch zugunsten anderer zurückgestellt und schließlich vergessen hatte; bei Aragorn spielte nämlich ganz in der Anfangsphase der Gruppe auch ein Drummer namens Chris Dadson und dieser würde später auch in der Geschichte von Chateaux eine Rolle spielen. Doch fangen wir ganz am Anfang an...

    Die heute vorzustellende Gruppe wurde 1980 unter dem Bandnamen Stealer (aller Wahrscheinlichkeit nach benannt nach dem gleichnamigen Judas Priest-Song) gegründet, änderten ihren Namen jedoch schon etwa zeitgleich mit der Unterschrift bei Ebony Records zu Chateaux. Die Mannschaft wurde angeführt von Gitarrist und Mastermind Tim Broughton, außerdem dabei waren Andre Bayliss (Drums) und Alec Houston (Bass und anfangs auch Gesang). Der große Coup gelang der Band jedoch nach der Veröffentlichung der ersten Single "Young Blood" und vor der Aufnahme des Debüt-Albums, indem man als Frontmann den jungen Steve Grimmett verpflichtete, der sich bekanntlich später zu einer der großen Stimmen der NWoBHM entwickeln würde. Gemeinsam nahm man seine erste Scheibe "Chained And Desperate" auf, die sofort voll überzeugen konnte. Steves Gesang prägte das Album, doch war die musikalische Ausrichtung härter als diejenige, die man heute mit dem Mann und seinem Wirken bei Grim Reaper verbindet. Die Musik ist recht rifflastig und nach Maßstäben der NWoBHM einigermaßen hart; einige epischere Nummern lockern die Tracklist auf, wobei mitunter eine unterschwellig okkult-gruselige Atmosphäre auszumachen ist. Der Weg zum Ruhm schien offen zu stehen für Chateaux, doch der Abstieg ließ nicht lange auf sich warten - und allen Berichten zufolge handelte es sich dabei um eigenes Verschulden der Band. Zu lange hatte man Steve Grimmett im Unklaren darüber gelassen, was nun eigentlich sein Status in der Gruppe sei, weshalb der Mann, abgesehen von "Chained And Desperate", mit seiner neuen Formation Grim Reaper das Debüt "See You In Hell" veröffentlichte und nachdem dessen Titelsong zum Smash-Hit wurde, kehrte Steve Chateaux selbstverständlich den Rücken. Tim kam in der Folge zu der Ansicht, dass dies die Gelegenheit sei, einmal einen gründlichen Frühjahrsputz in seiner Band durchzuführen, und warf seine zwei verbliebenen Mitstreiter direkt mit hinaus. Stattdessen wurde Krys Mayson für Bass und Gesang verpflichtet und auch der eingangs erwähnte Chris Dadson stieß in dieser Zeit zur Gruppe. Das in dieser Formation veröffentlichte zweite Album "FirePower" (1984) war jedoch sehr mainstreamig unterwegs und spätestens der dritte Streich "Highly Strung" (1985) verkam endgültig zum seicht rockenden Langweiler. Ein Jahr später verließ Krys die Band, die damit faktisch aufgelöst war. Es bleibt eine unter dem Strich wohl gescheiterte Metal-Karriere, aber mit "Chained And Desperate" doch zumindest ein starkes Album, dessen Titelsong wir uns heute zu Gemüte führen.

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