Traditional Thursday #139: Gotham City - Swords And Chains

  • Es ist wieder Traditional Thursday und einmal mehr machen wir uns musikalisch auf den Weg nach Schweden, genauer nach Umeå, jener Stadt im Norden des Landes, wo der Schreiberling selbst schon einmal ein halbes Jahr zubringen durfte und die in Kürze wieder zu Gesicht zu bekommen er sich bereits sehr freut. Weder damals noch heute dort anzutreffen sind freilich Gotham City, hat sich jene Gruppe doch schon 1987 nach siebenjähriger Existenz aufgelöst. Das Dasein dieser Band war geprägt von einer verwirrenden Vielzahl an Line Up-Wechseln, welche dazu führten, dass die Nordleute in ihrer Rock-Karriere nur ein einziges Album, das im Jahre 1984 veröffentlichte "The Unknown", herausbringen konnten.

    Schon bei den ersten Tönen des Langspielers wird klar, dass es sich bei der Truppe entgegen ihres Namens keineswegs um besonders passionierte Batman-Fans handelt, vielmehr dominieren Schlachten-Schilderungen und die zugehörige musikalische Untermalung das Feld, wie es schon durch den heroischen (seinem Aussehen nach allerdings weniger wikingisch, als vielmehr asiatischen) Axtkämpfer nahegelegt wird, der das Cover ziert. Musikalisch liefert die Gruppe einen angenehmen Mix aus flotten und gemäßigteren Stücken, wobei ein großer Fokus immer auf den Harmonien zwischen den einzelnen Instrumenten respektive Stimmen liegt. In dieser Hinsicht brechen Gotham City mitunter auch völlig aus dem typischen Metal-Schema aus, finden aber immer in die Spur zurück, ohne sich in irgendwelchen progressiven Klangexperimenten zu verlieren. Entscheidend zum Gelingen dieser Herangehensweise trägt Sänger Anders Zackrisson bei, der eine überaus starke Leistung abliefert und nicht umsonst nach dem Ende von Gotham City bei Nocturnal Rites deutlich größere Erfolge einfahren konnte. Doch auch die anderen Musiker sind in ihrem Können keineswegs zu unterschätzen (nicht zuletzt Drummer Jonas Östman war in späterer Zeit gar als Begleitung des großen Yngwie Malmsteen zu hören); lediglich, wie die vielfältigen Gitarren-Harmonien live umgesetzt worden sein mögen, wenn die Band doch als Quartett mit nur einem Gitarristen unterwegs war, entzieht sich meiner Kenntnis.

    Viele Gelegenheiten zu Live-Konzerten dürften sich Gotham City allerdings ohnehin nicht geboten haben, denn nur kurz nach Veröffentlichung von "The Unknown" zerfiel die Band bereits wieder. Man rekrutierte in der Folge eine Fülle weiterer Musiker, darunter manchen, der später andernorts unterkommen würde; so war Frank Stenbro (Drums) später bei den Finnen von Oz tätig, ebenso wie Michael Lundholm (Gitarre), der auf dem "Roll The Dice"-Album der genannten Gruppe zu hören war. Bassist Torbjörn Moen wiederum beließ es nicht nur bei einem Einstieg bei Oz, sondern kehrte nach seiner Zeit bei diesen nach Schweden zurück und gründete dort Silent Call, denen er bis heute erfolgreich angehört. Es wäre wirklich interessant gewesen, was dabei herausgekommen wäre, hätten all diese zweifelsohne sehr talentierten Musiker einmal unter der Ägide von Anders und Gitarrist Mårten Edlund, der ja das eigentliche Mastermind hinter Gotham City war, neues Material aufgenommen, doch dazu kam es leider nie und so verliert sich die Spur von Gotham City in den späten Achtzigern. Nichtsdestotrotz bleibt ein sehr starkes Album, dessen energetischen Opener wir uns heute zu Gemüte führen.

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