Traditional Thursday #156: Black Knight - Metal Screams

  • So, hier sind wir also, bei Traditional Thursday Nummer eins nach dem Abschluss unseres umfassenden Anvil-Specials. Persönlich machen mir solche Specials immer Spaß, weil sie einem die Möglichkeit geben, wirklich tief in die Diskographie einer bestimmten Band einzutauchen und dabei auch die Geschichte der Gruppe etwas ausführlicher Revue passieren zu lassen, anstatt immer nur an der Oberfläche zu kratzen, doch ist es letztlich auch immer wieder erleichternd, wenn man einen solchen Abschnitt dann vollendet und wieder die freie Entscheidung bei der Bandauswahl für die jeweilige Ausgabe hat. In diesem Sinne gibt es heute mal wieder einen Act, wie er typischer wohl kaum für diese Kategorie sein könnte. Es dürfte ja inzwischen bekannt sein, dass ich ein gewisses Faible für unbekannte Female-Fronted-Bands der Achtziger habe, und die kanadischen Black Knight fallen genau in diese Schublade.

    Von ihrer Gründung 1981 bis zur Auflösung etwa vier Jahre später brachten es die Herren mit Dame aus Vancouver gerade einmal zu einer Demo sowie der EP "Master Of Disaster", beide vertrieben im Selbstverlag, wobei die Gruppe allerdings musikalisch ganz ordentlich zur Sache ging. Der Drache auf dem Cover der EP, geritten von einem Wesen, das in auffälliger Weise an das Maskottchen der deutschen Thrasher Living Death erinnert, lässt natürlich sofort ein Bild jeder X-beliebigen US-Power Metal-Truppe der Achtziger vor dem inneren Auge entstehen und tatsächlich spielen Black Knight eine recht dramatisch angehauchte Version klassischen Heavy Metals. Dass es schon während der Aufnahme offenbar personelle Querelen gab und die fünf Songs von zwei verschiedenen Drummern eingespielt wurden, schlägt sich zum Glück nicht negativ nieder, vielmehr überzeugt die Scheibe sogar mit einem für eine Eigenproduktion recht aufgeräumten, sauberen Klang. Sängerin Lori Wilde, die im Booklet mit dem Beinamen "Scream Queen" geführt wird, wird diesem eigentlich nicht wirklich gerecht, verfügt sie doch über eine recht angenehme und melodische Stimme, macht aber dennoch eine gute Figur. Für den heutigen Song des Tages gedachte ich zunächst, das epische "Araigathor (Metal Anthem)" vorzustellen, entschied mich jedoch letztlich dagegen, nicht zuletzt weil der Track stilistisch ein wenig untypisch für die Band gelagert ist - auch deshalb, weil die Vocals hier nicht von Lori, sondern von Bassist Glenn "The Hammer" Hoffmann getragen wurden. Da als Song des Tages aber eine für die Band halbwegs repräsentative Nummer vorgestellt werden soll, gibt es nun den entspannten Rocker "Metal Screams" auf die Ohren - "Araigathor" sei dennoch jedem, der sich für diese Art von Musik begeistern kann, als zusätzlicher Anspieltipp ans Herz gelegt.

    Sollte nun jemand Blut geleckt haben und sich eine Platte der Band zulegen wollen, so lockt die 2005 quasi posthum von Cult Metal Classics Records zusammengestellte Compilation "Black Knight" mit allen Songs der Demo und der EP sowie vier Bonussongs; noch besser trifft man es aber tatsächlich mit dem 2016er Rerelease der hier besprochenen EP, der nämlich glatt die doppelte Menge an Bonustracks aufbieten kann. Nach dieser Platte gilt es für den Liebhaber klassischen Heavy Metals aus Kanada also Ausschau zu halten.

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