Traditional Thursday #160: Dark Age - Metal Axe

  • Der Traditional Thursday stellt ja schon immer das Crew-eigene Sammelbecken für unterbewertete, zumeist recht obskure Bands des klassischen Metal-Sektors dar und deshalb liegt es nahe, auch den Amerikanern von Dark Age eine Ausgabe zu widmen, passen sie doch nachgerade perfekt in das beschriebene Profil. Die selbstbetitelte EP, der einzige Output dieser fünf ansonsten völlig unbekannten Musiker, erschien im Jahre 1984 und fügt sich nahtlos ein in den Kontext der damals gerade aufkommenden zweiten Welle des US-Power Metal, deren Vertreter deutlich stärker als ältere Acts wie Manilla Road oder (die zu dieser Zeit freilich temporär aufgelösten) Riot durch die NWoBHM beeinflusst waren. Tatsächlich sind die britischen Einflüsse bei Dark Age derart ausgeprägt, dass man der Band beinahe eine Zwitterposition zwischen dem klassischen Heavy Metal von der Insel und dem Power Metal der Staaten zuschreiben muss, wobei es der Gruppe gelingt, beide Seiten zu einem kohärenten, aber gleichzeitig wandelbaren und sehr aufregenden Stil zu verbinden.

    Dabei tun sich die abwechslungsreichen, technisch anspruchsvollen Gitarren von Johnny Lj Issacs und Alan Foley ebenso hervor wie der stimmlich sehr flexible Robert Stevens, der jedem Song einen individuellen Anstrich verleiht, während Bassist Jimmy Thaiger mit einem ganzen Arsenal interessanter Ideen ebenso auf sich aufmerksam macht. Dass letzterer im Gegensatz zur Mehrzahl der Releases jener Zeit überhaupt klar zu hören ist, mag damit zusammenhängen, dass der größte Star, der an der Entstehung dieses Albums beteiligt war, der Mann hinter dem Mischpult war. Dark Age war es nämlich tatsächlich gelungen, Randy Burns (Suicidal Tendencies, Lizzy Borden, Possessed, Dark Angel, Helstar, Megadeth, Agent Steel, Death, Excel, Nuclear Assault, Kreator, Morgoth, Night Demon... - the list goes on) als Produzenten zu gewinnen. Dieser zauberte der Scheiblette einen überaus klaren Sound, der auch dem Studioalbum angemessen gewesen wäre, welches man von dem Quintett leider nie zu hören bekam. Zwar konnte die EP, obwohl sie über Gnarly (ein Kleinstlabel, das nach Ausweis der Metal Archives ausschließlich diese eine Platte herausgegeben hat) veröffentlicht wurde, genügend Aufmerksamkeit erregen, um der Gruppe einen Deal mit Roadrunner Records zu verschaffen, die das Debütalbum, welches den Titel "Tiger In A Cage" tragen sollte, veröffentlichen wollten, doch materialisierte sich dieses Album leider nie. Stattdessen lösten sich Dark Age auf, sodass die vorliegende EP, der wir den Opener "Metal Axe" als Song des Tages entnehmen, ihre einzige musikalische Hinterlassenschaft bleibt.

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    The doctor is in...

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