Kotzer der Woche #162: Blind Guardian - You’re The Voice (Jon Farnham-Cover)

  • Wer unsere Songs des Tages einigermaßen aufmerksam verfolgt, der wird sich erinnern, dass vor nicht allzu langer Zeit einer meiner Floriosen Admin-Kollegen einen Song des Tages veröffentlichte, an dem sich doch beträchtlich die Geister schieden. Es handelte sich hierbei um "Barbara Ann", jenes Beach Boys-Cover, welches den Hörer bis zum heutigen Tage dazu einlädt, Blind Guardians eigentlich durchaus hochklassige "Follow The Blind"-Scheibe instinktiv aus dem Fenster zu werfen, wenn er den Fehler begeht, das Teil nicht rechtzeitig vorher abzuschalten. Schon damals war mein erster Impuls, umgehend einen Kotzer zu verfassen, was aber natürlich nicht möglich war, da die Nummer ja nun schlechterdings bereits für eine andere Kategorie verbraucht war. Ein Gutes hatte dieser Zwischenfall aber letztlich doch, erinnerte er mich doch wieder an einen Track, den mir unser damaliger Vereinsvorsitzender bereits vor rund drei Jahren für eine Negativauszeichnung anempfohlen hatte. Nun, nach viel zu langer Wartezeit, komme ich dieser Empfehlung also nach und widme den heutigen Kotzer daher unserem Mick!

    Wie bei der bereits angesprochenen Kontroverse vor einigen Wochen geht es also auch diesmal wieder um ein Cover und wieder sind Blind Guardian die Täter. "You’re The Voice", eine Hommage an den Pop-Sänger John Farnham, erschien freilich nicht als Teil eines regulären Studioalbums, sondern zunächst als B-Seite auf der Special Edition der "A Voice In The Dark"-Single, später dann als verkürzter Radio-Edit auch als Bonus auf der Deluxe-Version des zugehörigen "At The Edge Of Time"-Albums. Es handelt sich also um eine reine Zugabe, wodurch die Nummer schon inhärent eine bessere Existenzberechtigung hat als das "Barbara Ann"-Cover. Aber oh Weh! - hört man sich das Endresultat einmal an, so kann man nur zu dem Ergebnis kommen, dass Blind Guardian gut daran getan hätten, sich diese musikalische Extrarunde lieber zu sparen! Schon der Track an sich ist für eine Umsetzung im Metal-Gewand nicht im Ansatz geeignet. Grausen regiert vom käsigen Refrain bis zu den völlig ereignislosen Strophen; es kann ja sein, dass diese beim Originalsong irgendeine Art von Wirkung entfalten, für die ich als Metaller schlicht nicht empfänglich bin, aber für eine Metal-Version sind die stumpfen, immer zwischen zwei Tönen hin und her wechselnden vier Akkorde einfach viel zu substanzlos. Hinzu kommen noch die omnipräsenten Soundeffekte, die bei den Black Eyes Peas wohl eher am Platze wären als bei Blind Guardian, und der Dudelsack aus der Konserve schießt den schon schwer getroffenen Metal-Vogel endgültig ab. Ein musikalischer Totalschaden, den man sich auch nicht mehr schön trinken kann. Ich habe fertig!

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