Traditional Thursday #164: Zero Nine - Visions, Scenes And Dreams

  • Aufgrund zeitlicher Beschränkungen muss der Traditional Thursday diese wie vermutlich auch die kommenden Wochen ein wenig kürzer ausfallen als gewohnt, doch soll uns das nicht hindern, einmal mehr eine interessante, unterbewertete Band in den Fokus zu nehmen. Während Finnland heute zu den Ländern zählt, die (je nachdem, wie genau man den Terminus "Metal" definiert) europaweit über eine der größten Metalszenen verfügen, war dies in den frühen Achtzigern noch keineswegs abzusehen und so gilt denn auch die Nation im hohen Norden, was klassischen Heavy Metal anbelangt, als eher unbeschriebenes Blatt. Die Genre-Vorreiter von Oz werden den Meisten zumindest vom Hörensagen ein Begriff sein, doch dahinter finden sich noch weitere Bands, deren Bekanntheitsgrad in kaum erklärlicher Weise von ihrer Klasse differiert. Zu diesen vergessenen Gruppen zählen auch die 1980 gegründeten Zero Nine aus Nordösterbotten, die tatsächlich von ihrer Entstehung an bis heute ununterbrochen aktiv waren, wenngleich der letzte Studio-Output schon ganze dreizehn Jahre auf dem Buckel hat. Doch nicht nur das, hat das Sextett doch das Kunststück vollbracht, über all die Jahre abgesehen von einem einzigen Bassisten-Wechsel um die Jahrtausendwende in demselben Line-up zu verbleiben; das nenne ich mal Durchhaltevermögen - da können sich einige Bands eine Scheibe abschneiden!

    Musikalisch konnten Zero Nine erstmals 1982 mit ihrem Debüt "Blank Verse" auf sich aufmerksam machen, doch war der Hunger der Nordleute damit offenbar noch keineswegs gestillt, denn noch in demselben Jahr kam die Gruppe mit dem Zweitling "Visions, Scenes And Dreams" um die Ecke. Optisch hatte man das Bandlogo gegenüber dem Vorgänger angepasst; offensichtlich war man in visueller Hinsicht von den Engländern Raven, die just in demselben Jahr ihren Klassiker "Wiped Out" vorgelegt hatten, beeinflusst. Musikalisch hatten Zero Nine mit dem beinahe thrashigen Speed Metal der Institution aus Newcastle aber kaum etwas gemein, was vor allem daran lag, dass die Finnen neben zweier Gitarristen auch über einen Keyboarder verfügten, der stets prominent den Sound der Gruppe prägte, sich dabei aber in organischer Manier ins Bandgefüge eingliederte, wie man es vielfach von den Hard Rock-Acts der Siebziger kannte, anstatt ein bloßes Mittel zum Verwässern des Klanges darzustellen, wie es bei vielen Gruppen der Achtziger der Fall war. Bei der Auswahl des heutigen Songs schwankte ich lange zwischen dem entspannten, mit Motörhead-Einflüssen versehenen Rocker "Steamroller" und dem Titelsong, der klingt wie Deep Purple in ihren härtesten Augenblicken. Auf letzteren fiel schließlich die Wahl und so wünsche ich dem werten Hörer also viel Spaß mit dieser High-Energy-Dosis klassischen Heavy Metals.

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