Lordi waren in der Vergangenheit schon das eine oder andere Mal Betroffene eines unserer Kotzer, doch sind die Finnen auch einfach eine Band, auf die man vermittels hohen öffentlichen Interesses immer wieder gestoßen wird und die gleichzeitig schon seit geraumer Zeit meilenweit unterhalb ihrer eigentlich beträchtlichen Möglichkeiten agiert - und das selbst, wenn man sich nicht die Mühe macht, sich in die Tiefen der jüngsten "Lordiversity"-Zusammenstellung zu vertiefen. Konkret kam ich kürzlich einmal wieder in den zweifelhaften Genuss, mit "Zombimbo" von der "Killection"-Scheibe beschallt zu werden. Nun möchte ich hier nicht den Moralinen-Sittenwächter spielen und lasse die Wahl des Songtitels daher unkommentiert, zumal sich der Text der Nummer als typische Lordi-Spaßgeschichte mit Untoten erweist, die selbstverständlich als politisch völlig unbedenklich gelten darf. Aber ach, was hilft schon ein Text, der dem Leser ein Schmunzeln auf die Lippen zaubert, wenn die musikalische Untermalung eher dazu angetan ist, gegenteilige Emotionen hervorzurufen!
"Zombimbo" ist eine deutliche Hommage an Kiss und konkret deren Superhit "I Was Made For Lovin’ You". Das ist nun an sich schon eine recht befremdliche Wahl, da die Disco-Nummer vom vieldiskutierten "Dynasty"-Album sicherlich nicht zu den Songs zählt, zu der Lordis Kernpublikum, mithin die Hard ’N’ Heavy-Gemeinde, eine besondere Affinität zeigen würde. Viel bedenklicher ist aber noch, dass Lordi auch kompositorisch sowie in der Umsetzung meilenweit von ihrem erklärten Vorbild entfernt sind. Sicher, das Disco-Soundgewand und einzelne Effekte hat man hier sehr originalgetreu umgesetzt, aber die Essenz des Songs, die in dieser Aufmachung präsentiert wird, kann einfach in keinster Weise überzeugen und so wird der Track zu einem Paradebeispiel dafür, weshalb es Lordi nicht guttut, sich allzu weit von ihren Hard Rock-Wurzeln zu entfernen.