Es gibt diese Bands, die stellt man an seinem Song des Tages rein der musikalischen Qualität wegen vor. Man ist sich einfach sicher, dass Gruppe X viel mehr Aufmerksamkeit verdient hätte, als ihr gemeinhin zuteil wird, und man brennt förmlich darauf, der Leserschaft diesen Anspieltipp angedeihen zu lassen. Alles Drumherum der Bandgeschichte wird, wenn auch oftmals interessant, dabei doch letzten Endes zweitrangig, denn die Musik spricht für sich.
Nun, in jene allerobersten Kategorien kann unser heute vorgestellter Act leider nicht vorstoßen und doch hat es einen Grund, weshalb ich diese beinahe unbekannte Achtziger-Jahre-Formation aus Belgien dem Rezipienten nicht vorenthalten möchte; es handelt sich hierbei um das unbestreitbare komödiantische Potential der Band, das schon bei deren Namen ihren Anfang nimmt. Sicher, man kann seine Formation ohne weiteres nach Tieren benennen; Bad Eagle, Bad Lion, meinetwegen auch Bad Vulture wären alles passable Namen. Aber Bad Lizard? Eine böse Eidechse? Bei dem Gedanken ist ein Schmunzeln auf den Lippen des Metalfans wohl verzeihlich. Noch besser wird es jedoch, wenn das angesprochene Getier dann auch noch das Cover der einzigen LP "Power Of Destruction" ziert und sich dabei als einwandfreies Weltall-Reptil entpuppt - wem dieses Cover allein nicht den Kauf wert ist, der hat den Underground nie geliebt!
Am Rande sei noch erwähnt, dass auch die Musik auf der Platte durchaus passabel ist und dass das Genre Power Metal in der hier gebotenen Umsetzung den zweiten Bestandteil des Genre-Namens auch tatsächlich verdient, doch die größte Trumpfkarte für Bad Lizard ist wohl tatsächlich ihre brillant dilettantische Außendarstellung. Ich bin jedenfalls der festen Überzeugung, mit diesem Eidechsen-Metal den furiosesten Song dieser Woche abgeliefert zu haben. In diesem Sinne: Flo, let’s see what you’ve got!