Kotzer der Woche #177: Helene Fischer (UMC Cover) - Atemlos

  • Das Thema des heutigen Kotzers <X ist die Verträglichkeit und die Kombination von Metal und Schlager.

    Als Beispiel habe ich ein Metal Cover vom Song „Atemlos“, der im Original von Helene Fischer stammt gewählt. Cover ist wie im Video zu sehen von UMC (Ultimate Music Covers).

    Ich habe letztes Wochenende etwas erlebt, dass mich sprachlos gemacht hat und ich schwöre euch, mein Herz blieb gefühlt kurz stehen.
    So hat doch „DJ Buddy Sven“ im Sommerkeller Igling allen Ernstes „Warriors of the World“ von Manowar in seiner Original Version im Schlager Stadl gespielt.
    Kein Witz, es lief direkt nach „Verlieben, Verloren“ von Wolfgang Petry und vor diesem schwer ertragbaren Geile Leyla Lied.

    Sprachlosigkeit.

    Und dann stellen sich die Fragen:

    • Ist das jetzt gut weil wir Metalheads die bessere Musik haben und ihnen der Schlager nicht mehr reicht?
    • Gönnen wir ihnen das oder regen wir uns auf?
    • Warum sind diese Leute so textsicher?
    • Passiert das öfter/ schon länger?
    • Ist dieses herrliche Lied „verloren“?

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    Jetzt fragt ihr euch noch, was ich in der Schlagerhölle gemacht habe.
    Zur Erklärung, in dieser Diskothek gibt es neben dem Schlager Stadl noch drei weitere Räume, einer ist der RockBunker und in dem lässt es sich echt gut aushalten. Der DJ dort hat mir nach der Story auch gleich 2 Wunschsongs zur Beruhigung gespielt.
    Meistens, wie an besagtem Tag, gehe ich mit meinen Freundinnen in diese Diskothek und da wechseln wir alle 30 Minuten mal die Räume durch um Zeit zusammen zu verbringen.

  • Wilde Geschichte mit Manowar im Schlager-Club! Ich mokiere mich ja immer gerne, dass Sabaton ohne weiteres im Schlagergarten laufen könnten, ohne herauszustechen, aber dass es nun Manowar getroffen hat... :doofy:

    Für mich ist sowas auch immer etwas zwiespältig. Metal lebt (oder lebte?) halt eigentlich von der Rebellion und von der klaren Kante, die diese Musikrichtung gegenüber dem Rest der Welt vertritt. Klar, diese Behauptung kann man oberflächlich sehr leicht mit dem Hinweis wegwischen, dass der Metal als Massenbewegung schon in den Achtzigern mit Vollgas von der Musikindustrie eingespannt wurde und erfolgreiche Acts schon damals profitorientierten Geschäftsmännern mit Krawatte und Anzug eine Menge Geld in die Taschen gespült haben; aber das schließt ja nicht aus, dass die Szene an sich - also der kulturelle Aspekt des Metal - noch geraume Zeit von einem engen Zusammengehörigkeitsgefühl geprägt war, das sich nicht zuletzt in klarer Abgrenzung gegenüber dem Mainstream manifestiert hat.

    Nun will ich selbstverständlich niemandem das Recht absprechen, Metal zu hören, und freue mich ja im Gegensatz grundsätzlich, wenn jemand guten Musikgeschmack beweist. Aber wenn ich dann lese, welche Songs davor und danach gelaufen sind, dann muss doch jedem, inklusive des DJs, klar sein, dass das musikalisch nicht zusammengeht. Und wenn die Leute sowas dann abfeiern, dann ist das in meinen Augen weniger ein Hinweis auf Musikgeschmack, sondern eher auf die gleichgültige Anspruchslosigkeit einer Masse, die offenbar bereit ist, wahllos jeden beliebigen Song abzufeiern. Das wiederum ist dann allerdings ein Publikum, für das der Metal eigentlich nicht konzipiert ist - und Manowar als Band, die ja gerne mal des Elitismus’ bezichtigt wird, gleich dreimal nicht. In diesem Sinne ist der Songmix in seiner Abfolge in meinen Augen eine überaus ungünstige Entscheidung des DJsund sicher keine Ehre für den Metal und seine Fans.

    Strapped on the table
    The operation begins
    Caught in the fable
    The doctor is in...

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