Kotzer der Woche #189: Metallica - Screaming Suicide

  • Wenn Metallica neues Material veröffentlichen, dann ist das eigentlich schon von sich aus eine kontroverse Angelegenheit; jedenfalls kann sich der Verfasser dieser Zeilen (und vermutlich auch der Großteil der Leserschaft) nicht an eine Zeit erinnern, als einem neuen Release des Ami-Vierers nicht von einem beträchtlichen Teil der Metal-Gemeinde eher skeptisch entgegengeblickt wurde. Es war daher nur erwartungsgemäß, dass auch die erste Vorabsingle vom kommenden Album, "Lux Æterna", die ganze Bandbreite an Emotionen unter den Fans hervorrief. Persönlich aber fand ich die Nummer nicht übel und hielt zumindest die Ausrichtung mit Blick auf den klassischen Heavy Metal für eine witzige Idee. Zugegeben, richtige Begeisterung kam bei mir auch nicht auf, aber diese Erwartungshaltung sollte man sich bezüglich Metallica vielleicht auch mittlerweile abgewöhnt haben.

    Anders aber lag die Sache, als diese Woche die zweite Single, "Screaming Suicide", veröffentlicht wurde. War schon "Lux Æterna" nicht eben eine schädelspaltende Riffmaschine, so nimmt der neue Track gleich noch einmal zwei bis drei Gänge raus; hier sind Metallica endgültig im Altherrenmetal angekommen. Nun gibt es natürlich auch bezüglich "Screaming Suicide" wieder Apologeten, die argumentieren, es sei doch erfrischend, dass die Band ihre NWoBHM-Wurzeln so ausgiebig wiederentdeckt; was bei einer solchen Argumentation freilich gerne vergessen wird, ist, dass es auch zu Zeiten der NWoBHM durchaus bereits echte Riffs gab, während Metallica auf ihrem neuesten Machwerk nur müdes Akkorde-Schieben zu bieten haben. Insgesamt hat das hier Dargebotene weniger mit NWoBHM zu tun als mit den alternativen Einflüssen der "Load"-Ära, die man eigentlich schon überwunden wähnte, und dem Hörer bietet sich der Eindruck, als sei es James Hetfield und Co. bei dieser Nummer zu keinem Zeitpunkt um mehr gegangen als darum, sich irgendwie durch fünfeinhalb Minuten Musik zu retten, ohne dabei vollends auf Grund zu laufen. Das gelingt mit Ach und Krach, aber dem Anspruch einer der größten Metalbands des Planeten genügt dieses Stück zu keinem Zeitpunkt und man kann nur hoffen, dass das Teil keinen Gradmesser für das im April erscheinende Album darstellt.

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