Traditional Thursday #191-195: Die besten Sport-Songs!

  • "Es lebe der Sport!" scheint das Motto nicht unbeträchtlicher Teile unserer Gesellschaft zu sein - und zwar schon immer, aber in den letzten Jahren vielleicht noch verstärkt. Kein Wunder: Sport stärkt den Körper, macht Spaß, liefert Erfolgserlebnisse und stellt neben einer guten Ernährung einen Schlüssel zu einem gesunden Dasein sowie einen wichtigen Ausgleich zur Arbeitswelt dar. Bei so einem zentralen Platz im Alltag, wie ihn der Sport bei Vielen einnimmt, ist es kein Wunder, dass er auch in der Kunst allenthalben seine Spuren hinterlassen hat, und wenn er auch im Metal vielleicht nicht zu den am häufigsten beschriebenen Themenfeldern gehört, so wird doch mit einiger Regelmäßigkeit immer wieder in Songs einschlägiger Interpreten auf ihn zu sprechen gekommen. Genau um solche Stücke soll es uns in den folgenden fünf Wochen gehen, wenn wir unser neues Special im Traditional Thursday angehen; Thema sind also nicht Songs, die sich gut zum Sport Machen eignen, sondern solche, die explizit den Sport besingen - wobei sich beide Kategorien natürlich keineswegs ausschließen und die eine oder andere Nummer sicherlich fest in beiden Feldern zu verorten ist. In diesem Sinne, schnürt eure Schuhe und holt das Florett heraus, denn wir beginnen mit...

    Platz 5: Iron Maiden - Flash Of The Blade

    Hier sind sie also; Kollege Kunz hat mich ja schon vor Jahren getadelt, dass ich (wohl als einziger Admin) die vielleicht größte Metalband der Welt, abgesehen von unserer Negativkategorie, dem Kotzer der Woche, noch nie als Song des Tages ausgezeichnet hatte. Hier also, in Ausgabe 191 dieses Formats, behebe ich diesen Makel, nicht zuletzt, weil ein Sport-Special ohne die Jungfrauen kaum vorstellbar wäre. Maiden sind ja gemeinhin als überaus sportbegeisterte Gruppe bekannt und vielleicht am meisten ragt dabei Sänger Bruce Dickinson hervor, der sonderlich eine Leidenschaft für - genau - den Fechtsport pflegt(e?). Dieses Hobby brachte er vor allen Dingen auf der "Powerslave"-Scheibe zum Ausdruck, wo er ihm gleich zwei Songs zuwidmete, und während die meisten Fans vermutlich das epische "The Duellists" bevorzugen dürften, war ich selbst schon immer ein Fan von "Flash Of The Blade". Der Track verfügt über die Geschwindigkeit und die geschäftige Gitarrenarbeit, die genau die Leichtfüßigkeit und eine gewisse Hektik zum Ausdruck bringen, mit der sich eben auch ein Fechtkampf zu vollziehen pflegt. Über die musikalische Klasse der einzelnen Akteure müssen an dieser Stelle wohl keine Worte verloren werden, ebenso wenig über den legendären Status des zugehörigen Albums und deshalb überlasse ich dem Hörer hier sein eigenes Urteil.

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  • Platz 4: Annihilator – Knight Jumps Queen

    Ja, auch das Schachspiel zählt gemäß offizieller Terminologie zu den Sportarten und ist somit im Rahmen dieses Specials zu behandeln! Auf diesem Gebiete lieferten die Kanadier von Annihilator einen nennenswerten Beitrag, als sie 1993 ihr „Set The World On Fire“-Album veröffentlichten. Die Scheibe zählt generell nicht zu den stärksten der Ahornblätter, bedeutete sie doch eine weitgehende – und für geraume Zeit endgültige! – Abkehr vom Thrash Metal, doch gehört „Knight Jumps Queen“ neben dem alles überragenden Titelsong zu den Highlights des Silberlings. Auch dieser Track ist eher untypisch für die Band, bildet aber das lyrische Thema musikalisch treffend ab. Die Strophen, in denen die Gitarren gänzlich schweigen, erzeugen eine konzentrierte Atmosphäre, wogegen in anderen Abschnitten des Songs Jeff Waters’ typische, labyrinthartige Riffs und Soli der Komplexität des Spiels Ausdruck verleihen. Nicht zu überhören ist auch, dass Mr. Waters zu dieser Zeit Verstärkung durch Vokalist Aaron Randall hatte, der nur auf diesem Album mit von der Partie war und einfach ein bedeutend besserer Sänger ist als der Bandchef selbst. Dies wird vor allem beim Vergleich des hier genannten Stücks mit dem 2020 veröffentlichten „Lip Service“ deutlich – einem müden Aufguss derselben musikalischen Formel, lediglich mit anderem Text und deutlich schwächerem Gesang.

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  • Platz 3: Bathory - Sudden Death

    Wohl keine Sportart bietet sich so gut für eine musikalische Umsetzung im Stile des Heavy Metal an wie das Eishockey. Wenn sich zwölf Spieler, auf Kufen auf einer kalten Eisfläche fahrend, unter vollem Körpereinsatz gegenseitig eine Hartgummischeibe zuschießen, dann ist das Anknüpfungspotential für Songs mit harten Riffs und schneidenden Gitarren unübersehbar und so verwundert es nicht, dass sich immer wieder Bands an die auditive Realisierung eines solchen Sportereignisses gemacht haben. Als bedeutendste Urheber wären an dieser Stelle sicherlich Anvil zu nennen, die mit "Blood On The Ice" eine echte Eishockey-Hymne geschaffen haben, doch da ich den Kanadiern erst vor einigen Monaten ihr eigenes zehnwöchiges Special gewidmet habe, sollen sie hier nicht schon wieder zum Zuge kommen. Wir wenden daher unsere Blicke nach Schweden, denn auch Bathorys Quorthon tat sich als Fan des Eissports hervor und machte diese Vorliebe 2001 auf seinem unterschätzten "Destroyer Of Worlds"-Album zum Thema. Der besondere Charme seiner Nummer "Sudden Death" besteht vor allem darin, dass der Track in seinem Aufbau chronologisch einem Eishockeyspiel folgt, sich also in drei Drittel plus Overtime gliedert. Musikalisch wartet das Stück mit dem von Bathory bekannten Rumpelsound auf, verfügt aber stilistisch über eine beinahe Rock ’N’ Roll-artige Schlagseite, die zum Text wesentlich besser passt, als es mit dem sonst von Quorthon bekannten kratzigen Black Metal oder seinem epischen Viking Metal möglich gewesen wäre.

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  • Platz 2: Manowar - Number 1

    Auch bei Manowar geht es nicht immer nur um Krieg, Blutvergießen und den Kampf gegen Poser, sondern durchaus auch mal um sportliche Betätigung - wobei ja streng genommen der Sprung vom axtschwingenden Helden, der seine Feinde überwältigt, zum sportlichen Heroen, der mit Schnelligkeit, Geschick und Körperkraft seinen Gegenspielern überlegen ist, gar nicht so groß anmutet. Die Vermischung findet sich immerhin schon im antiken Griechenland, als die Einwohner der Stadt Kroton 511 v. Chr. im Kriege gegen Sybaris das Amt des Feldherrn, gemäß des Berichts des Geschichtsschreibers Diodor, dem berühmten Ringer Milon anvertrauten. Entsprechend gut fügt sich die Thematik des hier behandelten Stückes natürlich auch in das Œvre der Kings Of Metal ein. Was "Number 1" von den anderen hier bisher behandelten Nummern unterscheidet, ist, dass es diesmal nicht um eine konkrete Sportart geht, sondern der Song eine generelle Siegeshymne darstellt, die mit den epischen Klängen der Band natürlich perfekt unterlegt ist. Der Track erschien seinerzeit auf der "Louder Than Hell"-Scheibe, die ja von Vielen - nicht völlig unberechtigt - als der letzte essentielle Manowar-Longplayer betrachtet wird, und muss sich qualitativ auch vor Hochkarätern wie "The Gods Made Heavy Metal", "The Power" oder "Courage" keineswegs verstecken!

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  • Platz 1: Razor - The Game

    Dass die Kanadier ein sportbegeistertes Völkchen sind, dürfte im Verlaufe dieses Specials schon deutlich geworden sein. Annihilator finden sich auf Position vier, Rang drei hätte theoretisch auch an ihre Landsmänner von Anvil gehen können und tatsächlich befindet sich auch Platz eins in der Hand einer Gruppe aus dem Land von Poutine und Ahornsirup. Die Thrash-Rabauken von Razor haben in ihrer Karriere so manches Auf und Ab erlebt, wobei ihr "Decibels"-Album 1997 das letzte Studio-Lebenszeichen der Mannschaft bis zum letztjährigen Comeback "Cycle Of Contempt" darstellte. Qualitativ präsentierte sich die Band auf dieser Scheibe etwas unausgeglichen und wie regelmäßige Leser unseres Kotzers schon erahnen werden, kann die Platte unter dem Strich nicht ganz mit den Klassikern der Diskographie konkurrieren. Nichtsdestoweniger finden sich auch auf "Decibels" echte Highlights und eines davon hört auf den Namen "The Game". Dass es sich dabei geradezu um den prototypischen Sport-Song handelt, liegt schon im Aufbau der Nummer begründet: Welche Band kam denn bitte schon auf die Idee, die Hälfte der Strophen eines Stückes als Moderation eines Sportkommentators zu gestalten? Hier wird das lyrische Thema in der musikalischen Machart der Nummer innovativ aufgegriffen und im Endergebnis funktioniert das Ganze hervorragend! Verbunden mit den coolen, Härte und Melodie vereinenden Tapping-Riffs der Gitarre haben wir es mit einem verdienten Gewinner unseres Specials zu tun, auch wenn die Message von einem Profisportler, der sich in seiner Karriere den Körper ramponieren ließ und nun im Alter vor den Trümmern seiner Existenz steht, beinahe einen Kontrapunkt zu den Texten der letzten vier Songs bildet. Bei aller Begeisterung für körperliche Ertüchtigung gilt - zumindest bei Dave Carlo und seinen Jungs - wohl doch immer: Sport ist Mord!

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