Traditional Thursday #206: Demon Eyes - L’Ermite

  • Wer unsere Songs des Tages aufmerksam verfolgt, dem wird aufgefallen sein, dass ich es mir in den letzten Wochen/Monaten zum Hobby gemacht habe, ein wenig den französischen Metal-Underground der achtziger Jahre zu durchforsten, was insofern eine recht einfache Aufgabe ist, als eigentlich jeglicher französischer Metal der Achtziger Underground ist. In einem generell den Metal eher zurückhaltend rezipierenden Klima und angeführt von einer Reihe von Bands, die auch qualitativen Ansprüchen oft nur bedingt gerecht wurden (Sortilège oder Blaspheme wären zu nennen), hatte die Szene kaum eine Chance, ernsthaft auf die Füße zu kommen. Das hatte leider zur Folge, dass auch und besonders die meisten Gruppen der zweiten Reihe dem beinahe vollständigen Vergessen anheimfielen, obwohl sie teils über vorzügliche Anlagen verfügten. Zu diesen zählen auch Demon Eyes aus dem Pariser Vorort Sannois, die sich 1982 gründeten und ab 1984 in schöner Regelmäßigkeit alle drei Jahre ein Album veröffentlichten, ehe 1990 effektiv der Vorhang fiel (angeblich gibt es die Band seit 2006 wieder, gehört hat man von ihnen seither aber nicht wirklich etwas).

    Von den drei genannten Alben waren die ersten zwei, "Rites Of Chaos" und "Garde À Vue", in etwa auf demselben Level, während das Finale "Out Of Control" eher abfiel. Obwohl man in der Zeit zwischen den ersten beiden Longplayern den Drummer und eine Hälfte der Gitarrenfraktion austauschte, bedienen beide Scheiben im Großen und Ganzen dasselbe stilistische Feld, was sicherlich auch daran liegt, dass effektiv die Gebrüder Philippe (Gesang, später scheinbar auch Drums) und Thierry (Gitarre) Masson das Rückgrat der Gruppe darstellten und diese wohl Zeit ihres Bestehens am Leben hielten. Ihr Stil lässt sich beschreiben als traditioneller Heavy Metal mit einer nicht durchgehend präsenten, aber doch sehr deutlichen Speed-Schlagseite, die an solche Acts denken lässt, welche einige Jahre zuvor den Grundstein für die spätere Thrash Metal-Bewegung gelegt hatten (man denke an Raven oder Anvil). Das musikalische Niveau ist durchwegs hoch, wenn auch nicht überragend und einige der Songs wissen auch heute noch vollends zu überzeugen, darunter sicherlich auch das hier vorgestellte "L’Ermite" vom 1987 erschienenen zweiten Album.

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    Strapped on the table
    The operation begins
    Caught in the fable
    The doctor is in...

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