Kingdoms Disdained

  • Kurz-Review: Morbid Angel - Kingdoms Disdained:

    Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen und die US-Death Metaller Morbid Angel versüßen uns die Adventszeit mit ihrem Album Nummer zehn "Kingdoms Disdained". Das Scheibchen ist ja schon allein aufgrund seiner Ausgangslage eine ganz interessante Angelegenheit. Einerseits ist man von den Herren aus Tampa im Normalfall durchaus hochwertiges Material gewohnt, doch geriet der letzte Longplayer "Illud Divinum Insanus" (sechs Jahre ist das schon her - wie die Zeit vergeht :S ) zu einem absoluten Desaster. Starke Industrial-Einflüsse durchzogen die gesamte Scheibe und machten das Machwerk zu einer absolut ungenießbaren Chose. Von der Besetzung, die diese Scheibe 2011 verbrochen hat, ist mittlerweile nur noch Band-Chef und Gitarrist Trey Azagthoth übrig; das Besetzungskarussel hat sich in den letzten Jahren mal wieder munter gedreht bei den Engeln und so wird das Line Up nebst Rückkehrer Steve Tucker am Mikro von Scott Fuller und Dan Vadim Von vervollständigt. Letztere beide machen dann auch auf der Scheibe einen guten, aber weitestgehend unauffälligen Job; das ist an sich nicht weiter verwerflich, hätte doch wahrscheinlich auch niemand erwartet, dass die Neuzugänge das Album im Alleingang tragen, doch ist man damit dennoch schon bei der wesentlichen Schwäche von "Kingdoms Disdained" angekommen. Denn da auch die beiden Veteranen der Band-Geschichte es nicht beständig schaffen, wirklich zu glänzen, fehlt es dem Album dann über weite Strecken einfach an Spannung. Steve ist im Vergleich zu seinem Vorgänger zwar kein echter Ausfall, lässt aber doch dessen stimmliche Markanz vermissen und Trey schafft es nur vereinzelt, mit seinem Gitarrenspiel die Akzente zu setzen, die Band-Klassiker wie "Altars Of Madness" mit einer solch beklemmenden Atmosphäre versah, wie sie für die Band typisch ist. So hat man unter dem Strich zwar ein durchwegs hochwertiges Death Metal-Album vor sich, das jedoch leider zu beliebig klingt, um die Erwartungen zu erfüllen, die an ein Werk von Morbid Angel in Sachen Eigenständigkeit gestellt werden. Dennoch, im Vergleich zum Vorgänger ist man zumindest wieder auf dem richtigen Weg und wenn es dann auf einigen Nummern doch wieder gelingt, das alte Feeling heraufzubeschwören, ist auch sofort wieder klar, warum die Amis zurecht zu den echten Größen ihres Genres zählen.

    Anspieltipps: The Righteous Voice; For No Master; From The Hands Of Kings; The Fall Of Idols

    Strapped on the table
    The operation begins
    Caught in the fable
    The doctor is in...

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