Traditional Thursday #10: Accept - Guardian Of The Night

  • Ein Wenig später als gewohnt gibt es heute die neue Ausgabe des Traditional Thursday. In Woche zehn unserer Song des Tages-Aktion behandeln wir hierbei einen Song einer durchaus bekannten Band, der aber seltsamerweise immer ein Wenig in den Hintergrund rutscht - Accepts "Guardian Of The Night". Zu Zeiten der "Balls To The Wall"-CD zeigte sich bei den Solingern erstmals in ihrer Karriere ein gewisser Abwärtstrend. Die beiden vorigen Alben - "Breaker" und "Restless And Wild" - waren absolute Jahrhundert-Werke und vielleicht die besten Longplayer, die je von einer deutschen Band veröffentlicht wurden. Demgegenüber begann die Gruppe auf ihrem insgesamt fünften Album mit dem legendär kontroversen Cover, ein Wenig auf den US-Markt zu schielen. Udo Dirkschneider wurde zahmer abgemischt als bisher und auch Stefan Kaufmanns Drumming hatte ein Wenig an Intensität eingebüßt. An der zweiten Gitarre nahm nach dem Ausstieg von Jan Koemmet erstmals Herman Frank Platz, der ja in den kommenden Jahrzehnten immer wieder neben Wolf Hoffmann eingesetzt wurde.

    Trotzdem war auf "Balls To The Wall" bei weitem nicht alles schlecht, im Gegenteil. Mit dem Titelsong und "London Leatherboys" eröffneten zwei der unzweifelhaft besten Riffs der Bandgeschichte die 1983 noch brandneue Accept-Scheibe und auch viele der anderen Nummern bis hin zur Ballade "Winterdreams" konnten im richtigen Kontext durchaus überzeugen. Auf der anderen Seite fanden sich mit Nummern wie "Turn Me On" oder "Losing More Than You've Ever Had" auch Lieder, die man getrost als Lückenfüller bezeichnen kann. Bei Vielen scheint wohl auch "Guardian Of The Night" einen derartigen Status einzunehmen - das allerdings zu Unrecht, überzeugt die Nummer doch mit hübschen Melodien, einem coolen Refrain und einem ausgesprochen schönen Gitarren-Solo von Wolf. Sicher, brachiale Härte, wie sie auf den beiden Vorgänger-Alben geherrscht hatte, bietet dieser Song nicht, doch wer nicht nur "Fast As A Shark" und "Starlight" gelten lässt, dem ist diese Nummer absolut zu empfehlen. Auf der folgenden "Metal Heart"-Scheibe wäre man jedenfalls froh gewesen, einen solchen Track zu hören; dort nämlich erreichte zwei Jahre später der musikalische Niedergang von Accept seinen vorläufigen Höhepunkt.

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    Strapped on the table
    The operation begins
    Caught in the fable
    The doctor is in...

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