Traditional Thursday #46: Fifth Angel - In The Fallout

  • In den letzten Wochen wurde in unserem Traditional Thursday ein gewisser Fokus auf Musik aus Europa gelegt und so bietet es sich an, den Blick zur heutigen Ausgabe mal wieder über den Atlantik schweifen zu lassen und sich einer Portion amerikanischem Power Metal zuzuwenden. Fifth Angel waren von ihrer Gründung an eine Band, die immer tolle Melodien bot, aber auch mehr als einmal Gefahr lief, in den Kitsch abzurutschen. Als notorische Grenzgänger zwischen "soft, aber geil" und "zu soft" war das Ass, das diese Gruppe im Ärmel hatte und das sie auf ihrem selbstbetitelten Debüt-Album 1986 auch exzessiv ausspielte, Lead-Gitarrist James Byrd. Der Mann spielte auf dem Album sämtliche Lücken zu und präsentierte seine Leads und Soli mit einem solchen Ideenreichtum, dass es eine wahre Freude war. Unterstützt wurde James von dem quasi allgegenwärtigen Drum-Urgestein Ken Mary, der in seiner Karriere von Accept bis Alice Cooper in beinahe jeder vorstellbaren Band getrommelt hat und parallel zu seinem Stint bei Fifth Angel auch noch bei deren Kollegen von Chastain aktiv war, die wir ja auch schon in einem Traditional Thursday behandelt haben. Da geriet es fast zur Nebensache, dass neben diesen beiden Individuen der Rest der Band ein wenig abfiel und insbesondere Sänger Ted Pilot und Basser John Macko nicht immer in der obersten Qualitäts-Liga mitspielen konnten.

    Allgemein war das Album "Fifth Angel" ein guter und inspirierter, wenn auch eher zahmer Beitrag zum US-Power Metal der Achtziger. Im Vergleich zu Bands wie Griffin (siehe auch unser Traditional Thursday zu diesen) spielten Fifth Angel eine melodischere, weniger aggressive Ausprägung des Stils. Vergleichbar ist die Darbietung vielleicht mit Crimson Glory oder Queensrÿche, wobei Fifth Angel weniger progressiv unterwegs waren als die beiden genannten Acts. In ihrer Nische waren die fünf Jungs mit den furchtbaren Outfits damals durchaus mit unter den führenden Bands und wenn ihr Album auch durchaus nicht perfekt war, dann stellte es mit melodischen Krachern wie dem hier vorgestellten "In The Fallout" doch einen vielversprechenden Startpunkt für die weitere Karriere dar. Leider konnte man darauf jedoch kaum aufbauen, da nur ein Jahr nach der Veröffentlichung des Albums mit James das Herzstück der Band diese verließ. Die restlichen Mitglieder versuchten zwar tapfer, auch ohne ihren Band-Leader weiterzumachen, doch das 1989 erschienene zweite Album der Gruppe konnte an das Debüt weder qualitativ noch kommerziell anschließen, sodass sich Fifth Angel schließlich gegen Ende der Achtziger auflösten.

    Wenn auch wohl keines der drei Alben der Gruppe (Nummer drei erschien nach der Neugründung der Band im Jahr 2018) als Must-Have zu bezeichnen ist, so boten Fifth Angel doch gerade auf ihrem Debüt einige sehr hörenswerte Stücke, die man sich auch als Metaller der härteren Ausrichtung gut mal anhören konnte, ohne gleich einen Schlaganfall zu bekommen. In diesem Sinne steht dieser mittlerweile vielleicht ein Wenig in Vergessenheit geratenen Band ein wenig mehr Aufmerksamkeit sicherlich gut an.

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