Traditional Thursday #51-60: Die TOP 10 Underrated AC/DC-Songs

  • Es ist mal wieder an der Zeit, uns an unserem Traditional Thursday einem etwas umfassenderen Projekt zu widmen. Vor einer Weile hatten wir ja bereits einen Blick auf die besten deutschen Thrash Metal-Alben aller Zeiten geworfen, wobei recht unwillkürlich ein starker Fokus auf Kreator fiel. Ausgehend von dieser Erfahrung kam bei mir die Idee auf, sich mal ein paar Wochen gänzlich nur einer Band zu widmen und dafür bei dieser etwas mehr in die Tiefe zu gehen. Wenn man nun so ein Projekt in Angriff nehmen will, dann bieten sich natürlich viele Ansatzpunkte und interessante Projekte an, aber was läge näher, als sich bei dem ersten Experiment dieser Art zunächst der größten Band zu widmen, die der Hard 'N' Heavy-Sektor so zu bieten hat?

    Doch sobald man sich auf die Australier von AC/DC als Thema festgelegt hat, stellt sich das Problem einer vernünftigen Fragestellung. Sicher, Songs wie "T.N.T.", "Highway To Hell" oder "Hells Bells" sind unsterbliche Meisterwerke, aber halt auch schon jedem bekannt und eine Liste aus diesen Nummern hätte wohl allenfalls für ein müdes Lächeln gesorgt. Doch zum Glück bietet der Backkatalog der Band nicht nur diese Klassiker, sondern noch eine ganze Reihe weiterer Songs, die qualitativ in einer ähnlichen Liga spielen, aber, was ihre allgemeine Bekanntheit angeht, ein wenig durch's Raster gefallen zu sein scheinen. Genau diesen Tracks sollen die kommenden Wochen nun also gewidmet werden, wenn wir nach den TOP 10 unterbewerteten AC/DC-Stücken suchen und unsere Liste beginnen mit...

    10. Touch Too Much:

    Zugegeben, der vierte Song vom legendären "Highway To Hell"-Album ist keine völlig unbekannte Nummer und wurde während des Stints der Band mit Axl Rose als Sänger sogar mal wieder live präsentiert, doch geht die Nummer dennoch neben anderen Stücken wie dem alles überstrahlenden Titeltrack oder "If You Want Blood (You've Got It)" oftmals ein wenig unter. Überraschenderweise eigentlich, da "Touch Too Much" neben dem eben erwähnten Titelsong wohl das Highlight dieses mit Hits gespickten Longplayers darstellt. Selten haben sich AC/DC derart cool und sleazy präsentiert und dies noch mit einem Mitgröhl-Refrain kombiniert, bei dem wohl selbst Tote nicht ruhig sitzen bleiben könnten. Verfeinert wird das alles noch mit einigen der besten Lyrics, die Bon Scott je für AC/DC geschrieben hat. Das Besondere an Bon, das nach seinem Tod weder Brian Johnson noch die Young-Brüder je wiederholen konnten, war, dass er nicht nur wie so viele Bands dieser Zeit anzügliche, zwei- oder eigentlich eher eindeutige Texte schrieb, sondern sich dabei immer noch einen augenzwinkernden Charme und hintergründigen, sehr intelligenten Humor beibehielt. Ginge es in dieser Liste rein um die Qualität der vorgestellten Songs, so wäre dieses Stück ohne Zweifel an alleroberster Position aufzuführen. Da es hier jedoch um das Maß geht, in dem die einzelnen Nummern unterbewertet sind und "Touch Too Much" ja doch durchaus seine Fans hat, reicht es an dieser Stelle nur für die Eröffnungs-Position unserer Liste. Dies ist aber auch gar nicht so unpassend, nicht zuletzt, da wir somit mit einem Song aus der Bon Scott-Ära in unser Ranking einsteigen. Hierhin werden wir im weiteren Verlauf wohl nur eher selten wieder zurückkehren, nicht, weil die Band mit Brian Johnson bessere Musik gemacht hätte, sondern vielmehr, weil beinahe alles, was AC/DC in den Siebzigern veröffentlicht haben, heute als unumstrittener Klassiker gilt und dementsprechend sicher nicht als underrated gelistet werden kann.

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  • 9. Miss Adventure:

    Unsere Nummer neun in der Liste der unterbewerteten AC/DC-Nummern mag vielleicht für den Einen oder Anderen eine kleine Überraschung darstellen. Der zuständige Schreiberling macht ja keinen Hehl daraus, die neueren Machwerke der australischen Hard Rock-Institution eher nur semi-geil zu finden und auch die "Rock Or Bust"-Scheibe kommt in der Diskussion nur sehr selten gut weg. Aber wie schon bei "Touch Too Much", das letzte Woche nur auf Rang zehn gelistet wurde, obwohl es sich rein qualitativ zweifellos um ein Highlight in der Karriere der Band handelt, geht es auch hier ja um das Verhältnis des Bekanntheitsgrades der Nummer zu ihrer Klasse - und die liegt bei diesem Song definitiv im Argen. Denn in einer Welt, in der ein derart unspektakulärer Ein-Riff-Rocker wie der Titelsong des genannten Albums in die Position kommt, AC/DC-Live-Shows zu eröffnen und eine Vollzeit-Gurke wie "Play Ball" im Radio rauf und runter genudelt wird, kann es einfach nicht sein, dass eine eigentlich coole Party-Nummer wie "Miss Adventure" nahezu gar keine Beachtung findet. Der Song ist der einzige auf dem neuesten Longlayer der Band, der tatsächlich auch gehobenen AC/DC-Ansprüchen gerecht wird und überzeugt inmitten dieses ansonsten von überbordenden Blues-Anteilen geprägten Albums mit einer stärkeren Hard Rock-Ausrichtung und einem eingängigen Ohrwurm-Refrain, der spätestens beim zweiten Hören zum Mitsingen einlädt. Sollten AC/DC sich tatsächlich nochmal zusammenreißen und ein neues Album aufnehmen, so ist zu hoffen, dass es von derlei Material wieder mehr zu hören gibt.

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  • 8. Are You Ready

    1990 veröffentlichten AC/DC mit "The Razors Edge" das Album, dass nach Meinung des Verfassers als letztes wirklich zwingendes Werk der Band gelten kann und wohl die am meisten unterbewertete Scheibe der Australier darstellt. Zwar kam das Machwerk bei zeitgenössischen Reviews immer gut weg, doch Begeisterungsstürme wie die Alben der Siebziger und frühen Achtziger konnte der elfte Longplayer der Band nicht mehr auslösen, vielleicht, weil sowohl davor als auch dahinter in der AC/DC-Diskographie einige der blasseren Outputs der Bandgeschichte stehen, die jetzt nicht eben einen Hype um die Gruppe aufkommen ließen. Trotzdem ist die Scheibe absolut hochklassig und verdient quasi als letztes Aufbäumen einer legendären Band viel mehr Aufmerksamkeit, als ihr leider Gottes häufig zuteil wird. Denn fragt man den gemeinen Rock-Fan nach diesem Album, so erhält man in den meisten Fällen keine allzu ausführlichen Berichte. Den legendären Opener "Thunderstruck" mit seinem Frickel-Intro kennt natürlich jeder Liebhaber harter Musik und so mancher mag sich auch noch erinnern, dass sich mit "Moneytalks" ein zwar beinahe poppig anmutender, aber doch ausgenommen eingängiger und cooler Song auf dem Longplayer befindet, doch danach wird es bei Vielen schon dünn. Dabei hat "The Razors Edge" viel mehr zu bieten; ein Anspieltipp sei beispielsweise das hier behandelte "Are You Ready", ein einwandfreier Party-Kracher und Gute-Laune-Song, der vom ersten bis zum letzten Ton unverkennbar nach AC/DC klingt und mit seiner geshouteten Titel-Zeile einen Höhepunkt des Albums darstellt (besonders schön kommt dies auf der LP-Version, wo "Are You Ready" die B-Seite eröffnet und damit einen fast noch markanteren und cooleren Einstieg liefert als das angesprochene "Thunderstruck" auf der A-Seite).

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  • 7. Live Wire:

    Auf Platz sieben unserer Liste begeben wir uns noch einmal in die Siebziger, genau genommen in den Dezember 1975, als in Australien das "T.N.T."-Album veröffentlicht wurde. Da AC/DC in ihrem Heimatland bei Albert Productions unter Vertrag standen, international aber durch Atlantic Records vertrieben wurden, kam es in der Frühphase der Band noch beinahe bis Ende der Siebziger bekannterweise zu einem veritablen Release-technischen Kuddelmuddel, das von unterschiedlichen Covern ein und desselben Albums bis zu abweichenden Tracklists zwischen Australien und dem Rest der Welt massives Durcheinander verursachte. Opfer dieses Potpourris an verschiedenen Versionen und Alben war die "T.N.T."-Scheibe, die außerhalb Australiens schlicht weg-rationalisiert wurde, indem man sie mit dem Debüt "High Voltage" zu einem Album zusammenschmolz. Wer also seine Hände an die australische Version bekommt, kann sich glücklich schätzen, alle anderen müssen wohl für die ersten Jahre der Band mit dem in Europa erhältlichen synthetischen Werk vorlieb nehmen. Glücklicherweise auf beiden Alben enthalten ist jedoch unser heutiger Song des Tages, "Live Wire". Die Nummer bietet die typischen AC/DC der alten Schule, mit einem sich langsam immer weiter steigernden Song-Aufbau - ja, AC/DC konnten mal Lieder schreiben, die auch mal die Vier-Minuten-Marke locker durchbrachen, wenn man es auch Genuss der letzten paar Outputs der Band kaum glauben mag. "Live Wire" bietet eine schöne Mixtur aus sehr bodenständiger Melodiösität und für die damalige Zeit nicht zu unterschätzender Härte - gesanglich natürlich genial inszeniert von des Rock 'N' Rolls berühmtester Schnupfennase, Bon Scott himself. Die "T.N.T."-Scheibe wird man wohl immer zunächst mit dem Titelsong und dann in zweiter Linie mit "It's A Long Way To The Top (If You Wanna Rock 'N' Roll)" in Verbindung bringen, aber man sollte dabei nicht vergessen, dass sich daneben auf dem Album auch eine ganze Reihe versteckter Juwelen finden, die ein paar Hördurchgänge ebenfalls redlich verdient haben.

    PS: Da an qualitativ einigermaßen hochwertigen Studio-Aufnahmen auf YouTube ein auffälliger Mangel herrscht und ich nicht dem von mir viel gescholtenen Worldwide-Release zu noch mehr Klicks verhelfen möchte, sei hier mal eine Live-Aufnahme aus dem Jahr 1980 verlinkt. Ist ja auch mal schön.

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  • 8. Are You Ready

    1990 veröffentlichten AC/DC mit "The Razors Edge" das Album, dass nach Meinung des Verfassers als letztes wirklich zwingendes Werk der Band gelten kann und wohl die am meisten unterbewertete Scheibe der Australier darstellt. Zwar kam das Machwerk bei zeitgenössischen Reviews immer gut weg, doch Begeisterungsstürme wie die Alben der Siebziger und frühen Achtziger konnte der elfte Longplayer der Band nicht mehr auslösen, vielleicht, weil sowohl davor als auch dahinter in der AC/DC-Diskographie einige der blasseren Outputs der Bandgeschichte stehen, die jetzt nicht eben einen Hype um die Gruppe aufkommen ließen. Trotzdem ist die Scheibe absolut hochklassig und verdient quasi als letztes Aufbäumen einer legendären Band viel mehr Aufmerksamkeit, als ihr leider Gottes häufig zuteil wird. Denn fragt man den gemeinen Rock-Fan nach diesem Album, so erhält man in den meisten Fällen keine allzu ausführlichen Berichte. Den legendären Opener "Thunderstruck" mit seinem Frickel-Intro kennt natürlich jeder Liebhaber harter Musik und so mancher mag sich auch noch erinnern, dass sich mit "Moneytalks" ein zwar beinahe poppig anmutender, aber doch ausgenommen eingängiger und cooler Song auf dem Longplayer befindet, doch danach wird es bei Vielen schon dünn. Dabei hat "The Razors Edge" viel mehr zu bieten; ein Anspieltipp sei beispielsweise das hier behandelte "Are You Ready", ein einwandfreier Party-Kracher und Gute-Laune-Song, der vom ersten bis zum letzten Ton unverkennbar nach AC/DC klingt und mit seiner geshouteten Titel-Zeile einen Höhepunkt des Albums darstellt (besonders schön kommt dies auf der LP-Version, wo "Are You Ready" die B-Seite eröffnet und damit einen fast noch markanteren und cooleren Einstieg liefert als das angesprochene "Thunderstruck" auf der A-Seite).

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    Dazu kann ich noch etwas hinzufügen. Der Song ist nämlich der Aktuelle Introsong von Smackdown. Dadurch bekommt er jetzt sicher etwas mehr Aufmerksamkeit.

    Why so serious?

  • 6. Rising Power:

    Für den fünften Eintrag unserer Liste begeben wir uns zur "Flick Of The Switch"-Scheibe von 1983. Das Album wird von vielen als dasjenige angesehen, auf dem AC/DC nach den vorherigen Krachern (zuletzt das zwei Jahre zuvor veröffentlichte "For Those About To Rock (We Salute You)") erstmals echte Verschleißerscheinungen offenbarten - und das nicht völlig zu Unrecht. Mäkel wie der sehr altbackene Sound lassen sich kaum wegdiskutieren und auch das Song-Material konnte mit den vorigen Veröffentlichungen deutlich nicht mehr mithalten. Das bedeutet jedoch nicht, dass es nicht auch auf diesem Werk noch das eine oder andere Juwel zu entdecken gäbe. Und hier ist - neben der Single "Guns For Hire", die vor allem durch das zugehörige Musikvideo einiges Airplay erreichen konnte - vor allem der Opener "Rising Power" zu nennen. Die Nummer verfügt über einen satten Groove und startet die Platte, ganz AC/DC-typisch, gleich mit einem Highlight. Drummer Phil Rudd hatte die Songs zu "Flick Of The Switch" zwar noch allesamt eingespielt, war jedoch schon bei der Veröffentlichung der Scheibe nicht mehr Teil der Gruppe gewesen. Mit diesem Song allerdings scheint er den Fans noch ein gewisses Abschiedsgeschenk machen gewollt zu haben. Im allgemeinen sind Drummer bei den Australiern ja dafür bekannt, wie ein Uhrwerk ihren Part durchzuspielen, sich aber über den Song hinweg doch sehr im Hintergrund zu halten. Hier dagegen wartet Phil mit einigen Drumfills auf, die vielleicht kein technisches Hexenwerk darstellen, auf jeden Fall aber sehr effektiv wirken und dem Song einen gewissen Sonderstatus in der Band-Diskographie verschaffen, was auch zum Wiedererkennungswert der Nummer beiträgt.

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  • 5. The Razors Edge:

    Wir entern die TOP 5 der am sträflichsten unterbewerteten AC/DC-Nummern und kommen dafür nochmal auf die "The Razors Edge"-Scheibe zurück. Dass es sich hierbei um ein zu Unrecht weitgehend vernachlässigtes Werk handelt, klang ja vor einigen Wochen schon an und so ist es kein Wunder, dass es gleich mehrere Songs von dem Longplayer gibt, die in dieser Liste Erwähnung verdienen. An vierter Stelle der Tracklist, geschickt platziert hinter dem ziemlich soften "Moneytalks", lauert nämlich eines der härtesten und fiesesten Machwerke, die die Australier in ihrer Karriere produziert haben. Der Titelsong des "The Razors Edge"-Albums hüllt mit Angus' Gitarren-Gefrickel, Chris Slades Drum-Einsätzen und umherwabernden Backing Vocals sofort alles in eine düstere und bedrohliche Atmosphäre, ehe der Song mehr und mehr an Fahrt aufnimmt und sich spätestens im Post-Chorus in einer wütenden Attacke entlädt, wie man sie von AC/DC sonst kaum gewohnt ist. Ohne Zweifel ist dies einer der wenigen Songs, mit denen das Quintett aus dem klassischen Hard Rock heraus und in den Metal-beeinflussten Sektor eintritt, und hätte man die Nummer von Udo Dirkschneider singen lassen und ihn auf der drei Jahre später erschienenen "Objection Overruled"-Scheibe von Accept veröffentlicht, wäre der Unterschied wohl kaum jemandem aufgefallen. Vielleicht war es grade dieser eklektische Charakter des "The Razors Edge"-Albums, der Umstand, dass auf der Tracklist eine eingängige, softe Nummer, der beinharte Titelsong, ein Weihnachtslied (?!), ein typischer AC/DC-Durchschnitts-Rocker ("Rock Your Heart Out") und die Party-Hymne "Are You Ready" direkt hintereinander folgen konnten, der es verhinderte, dass das Album mehr Erfolg hatte. Doch eben diese "Durchmischtheit" des Albums ist es auch, die die Scheibe für den Kenner zum letzten echten Highlight der Diskographie der Australier macht.

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  • 4. Let Me Put My Love Into You:

    Wir schreiten eifrig weiter voran in unserer Liste der am schlimmsten unterbewerteten Songs von AC/DC und wenden den Blick heute auf ein Album, das vielleicht das schnellste und unerwartetste Comeback der Musikgeschichte darstellt - und ganz sicher das erfolgreichste. Die "Back In Black"-Scheibe folgte noch im Jahr von Bon Scotts Tod und wurde in Missachtung jeglicher Erwartungen und Prognosen zu einem Meilenstein der Hard Rock-, nein, besser der Musik-Geschichte im Allgemeinen. Brian Johnson erwies sich als der (beinahe) ideale Ersatz für den großen verschiedenen Frontmann und die Band rockte auf diesem Album mit einer Selbstverständlichkeit, die ihnen wohl niemand nach den traumatischen Ereignissen im Februar des Jahres zugetraut hätte. Es scheint vielleicht geradezu abstrus, einen Song von diesem Album, das ja immerhin eines der meistverkauften der Musikgeschichte darstellt, in eine Liste der zu wenig beachteten Lieder aufzunehmen. Alle Tracks der Scheibe sind doch längst unumstößliche Klassiker, oder? Falsch - "alle außer einem" müsste es heißen: Die Konsequenz nämlich, mit der "Let Me Put My Love Into You" von beinahe jedem Fan und Rezensenten unbeirrt ignoriert wird, ist dermaßen auffällig wie unverständlich, dass man hier schon beinahe glauben muss, es mit einer Verschwörung zu tun zu haben. Dabei ist die Nummer keineswegs schwächer als der Rest des Albums und wird vom hier tätigen Schreiberling sogar zu seinen Lieblingen der Scheibe gezählt. Ein für AC/DC recht ungewöhnliches, bluesiges, aber dennoch treibendes Mainriff trägt die Nummer, doch wenn man dann in den Pre-Chorus kommt und die Band mit minimalen Mitteln einen Hammer-Groove aus dem Ärmel schüttelt, dann ist das einfach nur AC/DC-Kunst nach Maß - beispielhaft! Kaum nachvollziehbar ist es, warum diese Nummer so oft unter den Tisch fällt, weshalb sie hier in der Liste ein Wenig der ihr eigentlich zustehenden Aufmerksamkeit bekommen mag.

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  • 3. Spellbound:

    Wenn wir die Spitzengruppe unserer unterbewerteten AC/DC-Songs entern, ist es Zeit, einmal einen Blick auf das "For Those About To Rock (We Salute You)"-Album zu werfen. Die Scheibe ist ein unbestreitbarer Klassiker der Australier, hatte aber das Pech, direkt nach den zwei Über-Alben "Highway To Hell" und "Back In Black" zu erscheinen, die zu überbieten schlicht unmöglich war. So ist denn von "For Those About..." heute zwar der Titelsong mit seinen Kanonenschlägen ein absolutes Markenzeichen der Band, doch sind einige andere Nummern ein Wenig im großen Backkatalog der Gruppe untergegangen. Ein besonders eklatanter solcher Fall ist jener des Album-Closers "Spellbound". Dass AC/DC nicht immer nur geradlinig nach vorne rocken müssen, hatte die Band schon mit Songs wie dem - ungleich bekannteren - "Ride On" von der "Dirty Deeds Done Dirt Cheap"-Scheibe bewiesen und mit "Spellbound" lieferten die Aussies einmal mehr einen Soundtrack für die etwas nachdenklicheren, melancholischen Stunden des Lebens. Gedämpfte Gitarren-Akkorde bestimmen weite Teile der Strophen und steigern sich im Refrain zu etwas kraftvolleren, langsam wieder absinkenden Läufen, während Brian Johnson intoniert "Spellbound - my world keeps in tumbling down". Sicherlich kein typischer Song der Band, aber dennoch einer, der mehr Aufmerksamkeit verdienen würde und deswegen eine würdige Nummer drei für unsere Liste.

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  • 2. The Furor:

    So langsam neigt sich unsere kleine AC/DC-Huldigung am Traditional Thursday bereits dem Ende zu und auf Platz zwei begeben wir uns nochmal in den Bereich der Post-"The Razors Edge"-Veröffentlichungen der Band. Dass "Ballbreaker" kein Meilenstein in der Karriere der Australier war, darin werden wohl die meisten übereinstimmen. Stilistisch blieb man sich zwar einigermaßen treu, doch spielte man den üblichen Hard Rock über weite Strecken dann doch zu routiniert und emotionslos runter, um wirklich überzeugen zu können, und die Scheibe versank im Mittelmaß. Umso überraschender muss es erscheinen, dass ausgerechnet die eine Nummer auf dem Album, die wirklich überzeugen konnte und ohne Zweifel das Highlight des Silberlings darstellte, selbst im Vergleich zu den anderen Songs des Longplayers kaum Aufmerksamkeit gefunden hat. Denn während ein Track wie "Hail Caesar" trotz seines eher einfallslosen Charakters bis heute zumindest noch hie und da mal ertönt, scheint "The Furor" von den meisten Menschen schlicht vergessen zu sein. Dabei ist es doch gerade hier, dass die Band Erinnerungen an alte Zeiten wecken kann; Phil Rudd schlägt stoisch die vier Viertel, Malcom Young und Chris Williams legen eine solide Grundlage, auf der Angus Young feine Frickeleien fiedelt und Brian Johnson belegt die ganze Sache mit angemessen unangepassten Vocals. Wäre diese Nummer auf einem der großen Klassiker-Alben der Band gestanden, wäre sie sicherlich besser herausgekommen, anstatt ihr Nischen-Dasein auf einem allgemein nur bedingt überzeugenden Longplayer zu fristen.

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  • Heute ist es so weit, unsere Reihe der am meisten unterbewerteten AC/DC-Songs endet mit ihrem ersten Platz. Vorab sei erwähnt, dass es mehr als genug Songs gegeben hätte, die in dieser Liste noch eine Erwähnung verdient gehabt hätten; Nummern wie "Walk All Over You", ein cooler Rocker der Bon Scott-Ära; "What Do You Do For Money Honey", ein rotziger Track, der auf der "Back In Black"-Scheibe bisweilen ein wenig im Schatten noch bekannterer Songs steht; "Shake Your Foundations", eine coole Party-Nummer vom ansonsten eher lahmen "Fly On The Wall"-Album; und das kriminell unterbewertete "The Razors Edge"-Scheibchen hätte noch mit dem melodischen "Let's Make It" aufwarten können. Aber letztlich gab es auf dieser Liste nur Platz für zehn Songs und so kommen wir zu Platz Nummer...

    1. Two's Up:

    Diese Wahl mag jetzt sicherlich einige überraschen, da die Nummer nun wirklich absolut in Vergessenheit geraten zu sein scheint - und zudem ist die 1988 erschienene "Blow Up Your Video"-Scheibe vielleicht auch nicht der erste Ort, an dem man sucht, wenn man nach untergegangenen AC/DC-Perlen Ausschau hält, bietet das Album doch neben dem hier aufgeführten Song mit der Single "Heatseeker" nur noch eine einzige wirklich starke Nummer. "Two's Up" wiederum ist dann auch nur bedingt ein typischer Track für die Australier. Das Stück setzt von Anfang bis Ende auf so schöne, melancholisch-herzergreifende Harmonien, wie man sie von der Band sonst kaum je gehört hat. Dazwischen finden sich in den Strophen durchaus die typischen AC/DC-Powerchords, allerdings auch diese in sehr harmonisch stimmiger Art und Weise angeordnet, sodass ein gutes Gleichgewicht zwischen erdiger Rockigkeit und der nachdenklichen Gesamtstimmung des Songs erreicht wird. Die recht anzüglichen Lyrics mögen vor diesem Hintergrund auf den ersten Blick unpassend wirken, sorgen aber doch dafür, dass die Nummer nicht ins Schnulzige abrutscht. Es ist eigentlich unverständlich, warum AC/DC diesen Song nicht als letzte Nummer auf "Blow Up Your Video" gesetzt haben, da der Track einen perfekten Abschluss gebildet hätte und das ausgesprochen unspektakuläre "This Means War", das tatsächlich die Scheibe abschließt, dem Album eigentlich nichts Essentielles mehr hinzufügt und keineswegs über das gleiche Stimmungs-technische Potential verfügt wie "Two's Up". Vielleicht wäre letztgenannte Nummer dann auch mehr Leuten tatsächlich im Gedächtnis geblieben. So bleibt es bei unserem Platz eins unter den underrated AC/DC-Songs.

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