Kotzer der Woche #65: Children Of Bodom - Oops! ... I Did It Again

  • Ich weiß, ich weiß, normalerweise rühme ich mich immer damit, zum Kotzer der Woche nur Bands auszuwählen, von denen ich tatsächlich Fan bin, um dann deren schwächste Machwerke zu verreißen, anstatt es mir leicht zu machen und über Gruppen zu urteilen, die ich ohnehin nicht mag; aber dass der im Titel des heutigen Kotzers genannte Song nicht in unserer Negativ-Kategorie vertreten ist, ist einfach ein untragbarer Zustand, handelt es sich doch um einen der schlimmsten Fehltritte einer Metal-Band überhaupt. In dem Sinne verwundert es fast etwas, dass in über einem Jahr Kotzer niemand auf die Idee kam, diese Nummer hier zu listen. Vielleicht hatten meine geschätzten Admin-Kollegen schlicht keine Lust, sich mit so einer völlig missratenen Produktion auseinanderzusetzen - was ich, nebenbei bemerkt, komplett nachvollziehen kann.

    Aber was ist nun eigentlich der Kontext dieses ganzen Machwerks? 2005 veröffentlichten die Finnen von Children Of Bodom ihr Album "Are You Dead Yet?", das im Großen und Ganzen als eines der gelungeneren in der Geschichte der Gruppe gelten kann. Dies gilt allerdings ausdrücklich nicht für die hochgradig fragwürdigen Bonus-Songs, die die Band auf die verschiedenen Versionen des Albums verteilte. Es handelte sich hier um verschiedene Cover-Versionen, wobei unter anderem The Ramones, und Billy Idol verwurstet wurden - mit eher mäßigen Resultaten. Der negative Höhepunkt war aber ganz klar das Cover der Pop-Nummer "Oops! ... I Did It Again", das (glücklicherweise nur) der japanischen Version des Albums beigefügt war. Nun ist es allgemein meist ein völlig hoffnungsloses Unterfangen, sich als Metal-Band an solch einem musikalischen Plastik-Produkt zu versuchen (um es freundlich auszudrücken. Wollte man Klartext sprechen, würde sich eher die Frage "Welche Drogen muss man eigentlich zu sich genommen haben, um auf diese granatenmäßige Flop-Idee zu kommen?" anbieten). Doch war die Grundidee schon bescheiden, so schafften es Children Of Bodom, auch bei der Umsetzung noch komplett zu versagen und eine Version zusammenzuschustern, die wohl nicht als wesentlich besser als das Original zu bezeichnen ist - für eine Metal-Band die absolute Höchststrafe. Ich erinnere mich noch gut, als vor vielen Jahren zu Schulzeiten im Musikunterricht auch einmal das Metal-Genre behandelt wurde (so etwa zehn Minuten lang) und zu dieser Gelegenheit die hier behandelte Cover-Version als Beispiel für einen Song dieser Musikrichtung angespielt wurde. Natürlich rief die Lehrerin mich als Quoten-Metaller des Kurses sogleich auf, auf dass ich einige Sätze zu der Nummer sagen möge, und da alle in freudiger Erwartung waren, dass ich, der ich sonst immer eher mit mäßiger Begeisterung den behandelten Musik-Richtungen folgte, jetzt, wo es um "meine" Musik ging, doch sicher ein paar lobende Worte finden würde, konnte ich den Track nicht allzu harsch kritisieren, obwohl ich am liebsten auf den Tisch vor mir gegöbelt hätte.

    Gruselige Erinnerungen löst dieser musikalische Dunghaufen, den Children Of Bodom ohne jeden Anlass mitten in die Metal-Welt gesetzt haben, aber sicherlich nicht nur bei mir aus, sondern wohl bei jedem, der den Track schon einmal gehört hat, womit selbiger wohl eine Pflichtübung in unserem Kotzer der Woche darstellt.

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    (Britney Spears-Cover)

    Strapped on the table
    The operation begins
    Caught in the fable
    The doctor is in...

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