Zugegeben, so richtig traditionell wird es nicht am Traditional Thursday heute. Lordi waren in den Achtzigern, dem Zeitraum, mit dem sich jener Song des Tages vornehmlich befasst, noch nicht einmal begründet und die hier vorgestellte Nummer stammt dann auch noch nicht einmal aus der Frühphase der Band, sondern von der 2013 erschienenen "To Beast Or Not To Beast"-Scheibe. Aber wenn man schon einmal die Chance hat, seinen Song des Tages gerade an Silvester zu präsentieren, dann will man ja auch etwas entsprechend Themenbezogenes liefern, was die heutige Song-Auswahl wohl begründen mag. Da soll es dann auch einmal nichts ausmachen, dass "Happy New Fear" auf "To Beast...", der letzten essentiellen Lordi-Scheiblette, musikalisch die wohl unauffälligste Nummer darstellt und das die Highlights auf jenem Album sicher andere Titel tragen, wie das verwegen-düstere "Horrifiction", das exzentrisch rockende "Schizo Doll" oder der makabre Mitgröhl-Hit "Candy For The Cannibal" belegen.
Doch das alles würde ja aktuell kaum zum Anlass passen. Wir haben das Ende eines Jahres erreicht, dem wohl kaum jemand eine Träne nachweinen wird; Zitat Lordi aus dem Pre-Chorus unseres heutigen Songs des Tages: "Another year has gone and everything's worse now" - als Kulturschaffender in Deutschland könnte man es wohl besser kaum ausdrücken. In diesem Sinne bleibt wohl nur zu hoffen, dass sich die folgende Zeile aus demselben Stück nicht bewahrheitet: "... And we got more where that came from" und dass uns stattdessen 2021 wieder mit mehr Freiheiten und einer Rückkehr zu halbwegs normalen Lebensumständen beglücken kann. So lange lassen wir uns von den finnischen Rock-Monstern ein frohes Neues wünschen, schicken ein wenig geschmeidigen Lappland-Hard Rock durch unsere Boxen (vielleicht hilft dieses Silvester-Ritual ja auch, Lordi selbst mal wieder mit ein paar guten Kreativ-Geistern zu beseelen; sie könnten es brauchen) und wenn wir schon selbst kein Feuerwerk machen können, dann haben wir am Ende des hiesigen Songs zumindest auf auditiver Ebene eine Kompensation dafür. In diesem Sinne: Guten Rutsch liebe Crew - wir sehen uns 2021!