Traditional Thursday #86: Attila - Turn Up The Power

  • Beim Namen "Attila" denken die Meisten heutzutage sicher erst mal an eine mittelmäßig furchtbare Metalcore-Truppe. Von dieser bleibt ihr freilich heute verschont, denn hier geht es um Attila, die kurzlebige Heavy Metal-Gruppe aus New York, die von 1983 an drei Jahre lang die U S of A unsicher machten. Veröffentlicht wurde in dieser Zeit leider nicht besonders viel, genau genommen überhaupt nichts außer einem 1986 kurz vor der Auflösung der Gruppe noch auf den Markt gebrachten, zehn Songs umfassenden Album mit dem Titel "Rolling Thunder". Dass Attila mit diesem Machwerk nicht den Sprung zu großer Berühmtheit schaffen würden, war damals wahrscheinlich Allen, inklusive der Band selbst, klar. Zum Einen war man einfach deutlich zu spät dran - 1986, auf dem Höhepunkt der Thrash-Welle, als "Härter - schneller - böser" das allgemeine Motto war, konnte man mit klassischem Heavy Metal niemanden mehr hinter dem Ofen hervorlocken. Zum Anderen lebten Attila auch schlichtweg im falschen Land - die USA hatten nie großes Interesse an klassischem Heavy Metal gezeigt; wer hier musizierte, war entweder Thrasher, Glam Metaller oder bestenfalls noch im Power Metal-Sektor angesiedelt. Nicht zuletzt waren Attila wahrscheinlich auch einfach technisch nicht überragend genug, um wirklich zu den Top-Gruppen ihres Genres gezählt zu werden.

    Das soll jedoch keineswegs heißen, dass ihr einziges Album nicht hörenswert wäre - das Gegenteil ist der Fall! Attila liefern auf ihrer Scheibe "Arbeiter-Metal", wie ich es zu nennen pflege, das bedeutet: Erdigen und riffbetonten, eher nur mäßig komplexen Heavy Metal ohne große Experimente und Spiränzchen; die NWoBHM klingt auf der Scheibe nicht übermäßig stark durch, aber wollte man doch einen Seitenblick nach England riskieren, so wären Saxon sicherlich der bessere Vergleichspunkt für Attila als andere Vertreter wie Angel Witch mit ihren luftigen Kompositionen. Trotzdem klingen Attila keineswegs eintönig, sondern schaffen es, im Rahmen ihres gewählten Ansatzes durchaus beachtliche Abwechslung zu schaffen; der hier verlinkte Song, "Turn Up The Power", ist der Opener der Scheibe und gehört zu den flotter nach vorne gehenden Nummern, doch finden sich auch langsamere, stellenweise beinahe Black Sabbath-eske Tracks ebenso wie launige, in Richtung Hard Rock schielende Stampfer. Alles in Allem kann also das gesamte Album bedenkenlos zum Anhören empfohlen werden; lediglich das Cover von Alice Coopers "School's Out" genügt vielleicht nicht ganz allerhöchsten Ansprüchen.

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    Strapped on the table
    The operation begins
    Caught in the fable
    The doctor is in...

  • Hmm, interessante Assoziation. Wäre ich jetzt von mir aus nicht drauf gekommen und muss auch sagen, dass der Bass hier im Vergleich zum Steve weniger dieses typische Klackern hat. Andererseits sind aber durchaus nennenswerte Parallelen da, wie der recht warme Sound oder der Umstand, dass der Bass sehr gut und präsent produziert ist - was ja bei Alben aus den Achtzigern auch nicht unbedingt immer der Regelfall ist.

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