Kotzer der Woche #91: Accept - The Best Is Yet To Come

  • Lang lang ist's her, dass meine Wenigkeit zuletzt in die Situation kam, einen Kotzer der Woche zu verfassen. Seit Januar schon war ich sonntags nicht mehr tätig, was wohl meine längste Pause seit Einführung der Songs des Tages überhaupt darstellen dürfte; Dank geht raus an die werten Kollegen, die mir diesbezüglich in der letzten Zeit viel Arbeit abgenommen haben. Nun aber gibt es mal wieder einen neuen Kotzer aus meiner virtuellen Feder und wer unsere Reviews der letzten Wochen verfolgt hat, für den dürfte es wohl kaum eine Überraschung sein, dass heute Accept mit "The Best Is Yet To Come" unter die MetalCrew-Guillotine kommen. Gut, grundsätzlich hätte ich hier auch "$1000 High Heel Shoes" von der letzten Alice Cooper-Scheibe nennen können und habe sogar darüber nachgedacht, diesen Song zu wählen, da wir an Behandlungen von "Too Mean To Die" ja in den letzten Wochen wirklich schon so einiges veröffentlicht haben und unter dem Strich das Meiste zu diesem Album eigentlich schon gesagt ist; ich habe mich letztlich gegen die Wahl der Cooper-Nummer entschieden, da ich den Shock Rocker ja bereits mit seiner Single "Don't Give Up" in den Kotzer gepackt hatte, und so schlecht, dass man es in dieser Kategorie gleich zweimal erwähnen müsste, ist "Detroit Stories" eigentlich wirklich nicht geworden.

    Auch die Accept-Scheibe "Too Mean To Die" ist nicht wirklich ein schlechtes Machwerk; wenn man es jedoch mit den sonstigen Veröffentlichungen der Solinger seit der Reunion vergleicht, dann muss man doch erkennen, dass sich Wolf Hoffmann und seine Kollegen qualitativ nach wie vor im freien Fall befinden und auch vor der einen oder anderen Total-Pleite im Jahre 2021 nicht mehr gefeit sind. "The Best Is Yet To Come" ist von diesen sicherlich die schlimmste: Die Nummer kann man eigentlich wirklich niemandem zu hören geben, ohne gleichzeitig ein bis zwei Tassen Kaffee parat zu halten, um die unweigerlich eintretende Schlaftrunkenheit zu überwinden, und die Melodien sind derart schmalzig, dass man permanent Angst haben muss, dass gleich Weiki von Helloween neben einem spawned, wenn man den Track auflegt. Mark Tornillo sorgt mit seiner Stimme zumindest noch für ein Mindestmaß an Kratzigkeit in dem Song, doch leider wird seine gesangliche Performance durch den dämlichen Text, den er vortragen muss, wieder konterkariert. Auf diesen Aspekt habe ich vielleicht in meinem ursprünglichen Review der Scheibe zu wenig hingewiesen, daher sei hier ein kleiner Ausschnitt gegeben: "When it rains, I look for rainbows / When it's dark, I see the stars"... Wenn das nicht eins zu eins aus jeder pseudo-tiefgründigen Statuszeile der Welt abgetippt ist, dann weiß ich es auch nicht mehr. Andererseits fast schon interessant, wie hier Accept die ach so philosophischen Instagram-Lines raushauen, während sie sich doch zuvor auf der Platte so vehement von den neuen Medien distanziert haben. Naja, vielleicht darf man von einer Rock-Band am Ende des Tages auch nicht zu viel textliche Kohärenz erwarten, doch wenn die Lyrics schon nicht überzeugen können, dann sollte das zumindest die Musik tun. Wenn die dann aber auch noch in die Hose geht, tja dann kommt eine Nummer hier in den Kotzer.

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