Kotzer der Woche #95: Death SS - Revived

  • Kotzer der Woche Ausgabe 95 - der Oster-Kotzer! Kotzen am Tag der Auferstehung, da war in Vorbereitung des Beitrags schnell klar, dass etwas thematisch passendes hermuss. Aber was wählen? Halfords "Resurrection"-Scheibe kommt Einem beim Thema Ostern schnell in den Sinn, ist aber absolut nicht Kotzer-verdächtig, sondern ein völlig respektables Metal-Brett. Das gleichnamige Venom-Album - übrigens im gleichen Jahr erschienen wie die Halford-Platte - hätte schon eher etwas hergegeben, allerdings hatten wir vor Kurzem erst Venom Inc. im Kotzer und ich kann es mir ja nicht zur Gewohnheit machen, dem armen Mantas hier ständig verbal auf die Mütze zu geben. So fiel also die Wahl letztlich auf das "Resurrection"-Album von Death SS und dessen Opener "Revived", was auch den Vorteil hat, dass sowohl der Album- als auch der Songtitel zum Osterfeste passen.


    Death SS wurden ja vor einiger Zeit mal im Traditional Thursday behandelt und ihre Band-Geschichte kurz beschrieben. Schon dabei kam die Rede darauf, dass ab den späten Neunziger-Jahren alles andere als rosige Zeiten für Chef-Satanist Steve Sylvester und seine ständig wechselnden Compagnons anbrachen. Konnte man sich "Do What Thou Wilt" von 1997 mit ein Bisschen gutem Willen noch problemlos anhören, war schon das drei Jahre später erschienene "Panic" ein höchst fragwürdiges Machwerk mit massivem Industrial-Einschlag, das abgesehen vom Hit "Hi-Tech Jesus" eigentlich komplett flach fiel. Noch schlimmer war allerdings der Nachfolger "Humanomalies", der mit Nu Metal-Elementen zu punkten suchte und, wie zu erwarten war, auf ganzer Linie versagte. Death SS rannten damals jedem sich bietenden Trend hinterher in der Hoffnung, den in früheren Zeiten unglücklich verpassten Erfolg doch noch zu erreichen, verspielten dabei aber jegliche Identität und Glaubwürdigkeit als Band. Obwohl das nächste Album, "The 7th Seal", eine Woche vor Lordis "The Arockalypse" erschien, hatte man den Eindruck, dass die Italiener einige Einflüsse von ihren (zu diesem Zeitpunkt an ihrem kreativen Höhepunkt stehenden) finnischen Monster-Kollegen aufgenommen hätten, mit anderen Worten: Das Album schien wieder ein Schritt in die richtige Richtung zu sein. Dieser wurde jedoch mit dem "Resurrection"-Album umgehend wieder rückgängig gemacht, wie das hier vorgestellte "Revived" beweist. Der Song wartet mit einem einwandfreien Nu Metal-Beat auf, obwohl dieser Zug anno 2013 eigentlich wirklich längst abgefahren war, und wäre es nicht um Steves eigenwillige, kratzbürstige Stimme, man könnte tatsächlich meinen, es hier mit einer vergessenen Nummer einer beliebigen Trend-Kapelle vom Anfang des Jahrtausends zu tun zu haben. Der Vollständigkeit halber sei noch das bis heute letzte Album von Death SS, "Rock 'N' Roll Armageddon", erwähnt, das 2018 erschien, aber selbst medial keinerlei Echo mehr fand und auch künstlerisch absolut irrelevant war. Ziehen wir also ein Fazit, so können wir (sofern wir denn noch ein Wenig Hoffnung für die Zukunft dieser Band aufbringen) sagen: Death SS ist tot, lang leben Death SS! - und das passt ja auch wieder zum heutigen Festtage.

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