Kotzer der Woche #96: Helloween - Skyfall

  • Wieder einmal darf meine Wenigkeit den sonntäglichen Kotzer präsentieren und wieder einmal trifft es unsere Crew-eigenen Lieblings-Prügelknaben von Helloween. Das liegt diesmal allerdings gar nicht so sehr an meiner grundsätzlichen Abneigung gegen die Band, sondern vielmehr gibt es einen ganz aktuellen Anlass, haben sich doch die Kürbisköpfe kürzlich erst mit Karacho musikalisch auf die Nase gelegt. Das kommende Album der Band, bedeutungsschwanger mit dem Bandnamen als Titel bestückt, ist ja so ein wenig als musikalische Nachgeburt der "Pumpkins United"-Tour zu betrachten, was natürlich bedeutet, dass wieder einmal alle möglichen Mitglieder aus verschiedenen Phasen der Band-Geschichte zu hören sein werden. Dass das keine gute Idee sein dürfte, hatte sich eigentlich von vorneherein abgezeichnet, bestätigte sich mit der ersten Single "Skyfall" nun aber noch einmal in eindrücklicher Weise. Dabei half es freilich nicht, dass man die Erwartungen im Voraus fast ins Unermessliche trieb, indem man der Single (die ja eigentlich den Appetizer für das zugehörige Album darstellen soll) ihrerseits noch einen Appetizer in Form eines kurzen Trailers vorausschickte.

    Den kompletten Song (der auf dem Album ganze 13 Minuten umfassen soll) hat man freilich auch mit der Veröffentlichung der Single noch nicht zu hören bekommen, vielmehr einen "Single-Edit" von gut sieben Minuten Spielzeit. Diese Dauer jedoch reicht vollkommen aus, um zu zeigen, dass Helloween auch musikalisch einmal mehr allerlei rote Linien meilenweit überschritten haben. Michael Kiske klingt immer noch so haarsträubend wie eh und je und Andi Deris bekommt so wenig Gesangsanteile, dass er im zugehörigen Musikvideo eine reichlich lächerliche Ironman-Einlage abliefern muss, um überhaupt irgendwie auf Screentime zu kommen. Kai Hansen wiederum hat nach wie vor eine überzeugende Stimme, muss aber die lahmsten Parts des Songs mit den behämmertsten Texten ("Hey little alien...") intonieren und steht dazu in der Gegend herum wie ein Monchhichi, das die Hosen voll hat. Überhaupt ist auch das Video als Ganzes eine ziemliche Enttäuschung, gemessen daran, mit welch großen Worten es angekündigt worden war. Der Einzige, der in dem Filmchen ansatzweise cool wirkt, ist ironischerweise Weiki - derjenige Member, von dem mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wieder die lahmsten Kompositionen des Albums kommen werden.

    Insgesamt kann man also konstatieren, dass die M.S. Helloween musikalisch mindestens ebenso sehr auf Abwegen unterwegs ist wie das Alien in dem Musikvideo und die Aussichten auf ein gutes Album mit dieser Single weiter gesunken sind. Man kann vor diesem Hintergrund nur Uli Kusch dazu gratulieren, sich einer Teilnahme an diesem besseren Klassentreffen unter dem Kürbis-Banner von vorneherein entzogen zu haben, und muss sich andererseits wundern, warum sich Kai Hansen, der immerhin mit Gamma Ray zuletzt ein klasse Album vorgelegt hatte, sich für diesen Circus nicht zu schade ist. Sicher, man kann nach einem Song noch nicht über das gesamte Album urteilen, aber nach aktuellem Stand der Dinge scheint für Helloween alles in Richtung totaler Belanglosigkeit zu weisen.

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