Einhundert Ausgaben furioser Freitag!
Da muss ich doch mal eine Schippe obendrauf legen.
Darum präsentiere ich zur Jubiläumsausgabe nicht einen, nicht zwei sondern drei Songs!
Naja streng genommen handelt es sich bei den folgenden Songs ja um einen zusammenhängenden. Die Stalingrad Trilogie, wie ich die Nummer gerne nenne, von den deutschen Heavy Metal Urgesteinen und mittlerweile Dauergästen am Freitag Macbeth. Dieser Song bildet den großen Abschluss (Bonussongs nicht mitgezählt) ihres 2012 erschienen Albums Wiedergänger welches ich spontan auch als ihr stärkstes Album bezeichnen würde.
Wenn man einen Song über Krieg schreiben will sollte dieser in meinen Augen eine gnadenlose Härte haben um die Grausamkeit des Krieges wiederzuspiegeln und nichts romantisieren oder verherrlichen und das ist den Thüringern mit dieser Trilogie auf eindrucksvolle Weise gelungen. Aber Song für Song:
Kanonenfutter
Der erste Teil beginnt mit einem bedrückenden Riff und Drums die gleich ein bisschen an Maschinengewehrfeuer erinnern ehe der Song vor der ersten Strophe an Geschwindigkeit gewinnt und zu einem Headbanger wird. In den Strophen wird der Song etwas langsamer behällt aber seine Härte durch Oliver Hippaufs Reibeisengesang. Ich hatte noch nie wirklich eine Diskussion über Olivers Qualitäten als Sänger aber für die Musik die Macbeth machen, gerade diese Songs, ist seine raue und harte Stimme einfach perfekt. Im Refrain nimmt der Song dann wieder Fahrt auf. Auch textlich fallen mir einige Auszüge ein die ich als Kriegskritik auffasse.
Wenn plötzlich Kinder nach ihren Müttern schreien
dann wissen wir, dass muss die Hölle sein
Wir sind nur Futter für die Kanonen
und der Tod ist unser Lohn
Es kümmert euch nur einen Dreck
wer von uns als nächster verreckt
Untergang
Der nächste Teil beginnt ähnlich hat aber weniger Tempo und wirkt insgesamt schwerer und schleppender was aber gut passt da dieser Teil die Ausweglosigkeit und Verzweiflung der Soldaten, als Sie bei Wintereinbruch im Kessel fest sassen, thematisiert. Hart und bedrückend setzt dieser Teil fort was der erste begonnen hat und endet schliesslich in einem eher melodischen Chor der das Finale einleitet.
Stalingrad - Hier endet dein Weg Soldat
Stalingrad - Massengrab
Das Kreuz
Schliesslich folgt das anfangs ruhige Finale der Trilogie. In der ersten Minute ist der Song eine rein akkustische Ballade mit Gitarre und Gesang was ich aber sehr passend finde. Es setzen dann doch noch E-Gitarren und Schlagzeug ein und geben dem Song noch zusätzliche Ausdruckskraft. Schlussendlich gipfelt der Song in einem fantastischem Gitarrensolo mit atmosphärischen Ausklang. Habe eigentlich nur ich das Gefühl dass hier textlich The Green Fields of France leicht Pate stand? Abschliessend möchte ich noch sagen falls das bis jetzt noch nicht rüber kam. Meine Meinung zum Krieg ist klar und das spiegelt auch diese Songreihe für mich wieder. Im Krieg gewinnt letzten Endes nur einer und das ist der Tod. Feiert gerne diesen Song, ich habe auch nichts gegen historisches Interesse, aber Krieg an sich sollte in meinen Augen immer verurteilt werden. Egal welchem Möchtegern guten Zweck er zu dienen vorgibt.
Steht ein Kreuz ohne Namen
Einsam und vom Schnee bedeckt
Hast du gefleht um dein Leben
Oder bist du schnell verreckt
Hast Du laut geschrien
Konntest nicht mehr fliehen
Bist am eigenen Blut erstickt
von Panzerketten zerdrückt
Bist du mit dem Lied auf den Lippen
Blind in deinen Tod gerannt
Hast du erst beim Sterben
Die ganze Wahrheit erkannt
Als die Knochen dir erfroren
Du wünschtest Du wärst nie geboren
Als der Schnee Dich langsam bedeckt
Wie Tuch ein blutiges Bett
Und damit endet diese Songtrilogie, einer meiner ganz großen Favoriten von Macbeth und vielleicht meine bisher längste Ausgabe vom furiosen Freitag.
Und ich sage Danke an alle die bis hier her immer fleißig mitgelesen und -gehört haben. Hoffentlich gefielen euch die bisherigen Songs so gut wie mir und auf noch viele weitere gute Songs!
Stay Heavy \m/