Traditional Thursday #102: Spitfire - Explosion

  • Nachdem dieser Tage das Wetter gar so unbarmherzig regnerisch und trist bleibt und sich nach wie vor nur wenig Frühlingserwachen abzeichnen will, trifft es sich für unseren Traditional Thursday gut, sich einmal in den sonnigen Süden zu begeben, genau genommen nach Athen in Griechenland. Hier spielten in den Achtzigern bereits die fünf Jungs von Spitfire harte Musik und brannten diese auf ein Debüt-Album, das den Titel "First Attack" trug und auf seinem Cover ein Flugzeug abbildete, welches mit dem im Bandnamen verewigten britischen Jäger mal so überhaupt nichts zu tun hatte, nichtsdestotrotz aber durchaus beachtenswerten Metal bot. Wer nun den Traditional Thursday etwas aktiver verfolgt, der weiß, dass Bands aus Ländern abseits der großen Metal-Szenen (USA, England, Deutschland) es in den Achtzigern kommerziell generell schwer hatten - umso mehr, wenn sie mit ihrem klassischen Heavy Metal (ein leichter Power Metal-Einschlag hie und da gilt nicht als ausreichendes Innovations-Merkmal, um diese Einordnung grundsätzlich infrage zu stellen) erst anno 1987 um die Ecke kamen.

    Dennoch lohnt es sich, die Scheibe nicht gleich als Amateur-Arbeit beiseite zu legen (auch wenn sie genau das zweifelsohne ist, wie die Produktion eindrucksvoll belegt), sondern sich die knackigen 37 Minuten mal zu Gemüte zu führen, findet sich unter den Songs doch durchaus das eine oder andere Schmankerl, beispielhaft der heutige Song des Tages "Explosion". Der Track beginnt mit einem epischen Intro und präsentiert sich dann zunächst als recht formulaischer Uptempo-Rocker, ehe man nach dem zweiten Refrain nochmal einen Zahn zulegt und neben einem feinen Solo auch einen coolen Bridge-Part abliefert. Generell sind die Gitarren von Elias Loginidis das Herzstück der meisten Songs von Spitfire, wogegen die Vocals von Dinos Costakis stellenweise etwas hausgemacht klingen (was selbigem jedoch keineswegs das gesangliche Talent absprechen soll, das durchaus an einigen Stellen zum Vorschein kommt, vor allem, wenn er von George Velentzas' dezent im Hintergrund agierenden Keyboards unterstützt wird). Es wäre interessant gewesen, zu sehen, wohin sich die Gruppe noch entwickelt hätte, doch blieb "First Attack" auch gleichzeitig das letzte Werk der eigentlichen Spitfire, obwohl die Formation (mit Unterbrechungen) noch bis 1999 existierte. 2006 machte dann Elias im Zuge des Heavy Metal-Revivals, während dessen ja generell jede Achtziger-Jahre-Kapelle, die sich noch irgendwie unter dem Teppich hervorkratzen ließ, reaktiviert werden musste, noch einmal unter dem Namen Spitfire Musik und veröffentlichte sogar ein neues Album, doch war der Gitarrero leider auch das einzige Original-Mitglied, das an dieser "Reunion" teilhatte, womit das Ganze mit dem Original natürlich herzlich wenig zu tun hatte. Es bleibt der Blick auf ein interessantes, frühes Zeugnis des Hellenen-Metals, lange ehe Gruppen wie Rotting Christ oder Septicflesh mit dieser Bezeichnung in Verbindung gebracht wurden.

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    Strapped on the table
    The operation begins
    Caught in the fable
    The doctor is in...

  • Die Spitfire aus München kenne ich tatsächlich nur vom Hörensagen; kann mich nicht entsinnen, je einen Song von denen gehört zu haben. Erwähnenswert wären noch die gleichnamigen Thrasher aus Baden-Württemberg, die durchaus auch empfehlenswert sind - mit ihrem Debüt von 2016 allerdings dezent zu jung für den Traditional Thursday.

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