Kotzer der Woche #107: Accept - Teach Us To Survive

  • Die deutschen Metal-Urgesteine von Accept sind in unseren Songs alles Andere als ein seltener Gast. Gerne in sämtlichen positiven Kategorien vertreten, gab es zuletzt nach der Veröffentlichung von "Too Mean To Die" auch ein Wenig auf den Deckel und eine erste Nominierung im Kotzer der Woche. Dass freilich auch im Heyday der Band Mitte der Achtziger nicht alles Gold war, was glänzte, das möge die heutige Ausgabe beweisen. Deshalb habe ich auch für den heutigen Kotzer bewusst keine Nummer vom David Reece-Fiasko "Eat The Heat" gewählt (das wäre, wenn man Accept behandeln möchte, vielleicht die naheliegendste Wahl gewesen und wird auch sicher noch eines Tages passieren), sondern einen Song vom gleichermaßen geschätzten wie überbewerteten "Metal Heart"-Longplayer.

    Wenn der durchschnittliche Metal-Fan an diese Scheibe denkt, dann kommt ihm natürlich als erstes der wirklich grandiose Titelsong in den Sinn (unverständlich, dass die Kollegin Ametsberger diesen Track immer noch nicht in ihrem Song des Tages gebracht hat!) und das scheint dazu geführt zu haben, dass Viele automatisch davon ausgehen, das Album sei als Gesamtes eine tolle Scheibe gewesen. Diese Annahme muss man freilich mit einer großen Einschränkung versehen; sicher, der Titeltrack ist ein Klassiker, ebenso kann "Living For Tonite" und - vielleicht mit kleinen Abstrichen - "Midnight Mover" voll überzeugen. Doch wenn schon der Vorgänger "Balls To The Wall" bedeutend mehr Füllmaterial auf Lager hatte als zuvor "Breaker" oder "Restless And Wild", dann wurde dieser Trend mit "Metal Heart" noch weiter fortgesetzt. Gleich mehrere Nummern blieben völlig ohne Profil (erinnert sich noch irgendjemand an "Dogs On Leads"? Nein? Eben.) und der Refrain von "Screaming For A Love-Bite" war schon wirklich hart an der Kitsch-technischen Schmerzgrenze. Am meisten schoss man sich aber dann doch eindeutig mit "Teach Us To Survive" ins Knie. Der Versuch war wohl, irgendwie bewusst progressiv und Jazz-beeinflusst aufzuspielen (ich verwette meinen linken Hausschuh darauf, dass die Idee von Wolf kam), hat aber in der Umsetzung überhaupt nicht funktioniert. Völlig unintuitiv komponiert und gespielt, bleibt dem Song nur der Wert als Kuriosität im Backkatalog der Band. "Metal Heart" gehörte seinerzeit zu den allerersten Metal-Alben, die ich überhaupt gehört habe und seitdem läuft die Scheibe bei mir selbstverständlich in gewissen Abständen immer mal wieder durch, aber speziell um diese Nummer habe ich meine Hirnwindungen noch nie bekommen und ich schätze nicht, dass sich dieser Effekt irgendwann noch einstellen wird. Klare Sache: Während nicht alle Songs auf "Metal Heart" höheren Ansprüchen genügen, ist "Teach Us To Survive" der einzige, der das Album aktiv schlechter macht. Kotzer!

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    The doctor is in...

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