Traditional Thursday #109: Excalibur - Devil In Disguise

  • Versprochen ist versprochen, sagt man und deswegen gibt es heute zum Traditional Thursday den schon in der letzten Ausgabe angekündigten Geheimtipp auf die Lauscher. Wieder einmal wenden wir uns in diesem Zusammenhang der quasi nie versiegenden Fundgrube an starken Bands zu, die sich die NWoBHM nennt, und erneut betrachten wir eine Gruppe, die wohl mehr Aufmerksamkeit verdient hätte, als sie in ihrer Karriere je bekam. Dabei waren Excalibur einmal mehr eine jener Gruppen, die wohl unter dem Strich schlicht zu spät auf der Bildfläche erschienen, um noch für großes Aufsehen zu sorgen. Wer 1985, im Heyday des Thrash Metal, eine klassische Heavy Metal-EP über das Mini-Label Conquest Records herausbrachte, dessen Erfolgschancen dürfte man sich ausrechnen können; das gilt umso mehr, wenn man, wie Excalibur, den eher gemäßigten Stil der NWoBHM bediente, den zu diesem Zeitpunkt wirklich niemand mehr spielte (hatten sich die härteren Acts der NWoBHM zumindest vereinzelt noch gehalten, so waren die etwas softeren Vertreter bis zur Mitte der Achtziger sämtlich in Richtung des Hard Rock und/oder Glam Metal abgewandert). Ebenfalls nicht unbedingt positiv zur Karriere des Quartetts kontribuiert hat wohl der generische Bandname - die Metal Archives kennen allein fünfzehn Bands mit dem Namen Excalibur - und das unauffällige Logo. So überrascht es also nicht, dass die Jungs aus Bradford nie wirklich einen Fuß auf den Boden bekamen; lediglich Bassist Dean Wilson spielte kurzzeitig bei den etwas bekannteren Briten-Thrashern Slammer, hat jedoch weder für diese noch für Excalibur je einen Ton im Studio eingespielt.

    Nichtsdestotrotz ist Excaliburs erste EP "The Bitter End" von einer nicht zu missachtenden Qualität - nicht nur in Bezug auf das coole Cover, das eine sichere Bank bei jedem Albumcover-Raten sein dürfte. Die vier Jungs erweisen sich als durchaus passable Songwriter und zumindest Gitarrist Paul Solynskyj bringt auch als Instrumentalist eine gute Menge Versiertheit mit. Der stärkste Song der Scheibe dürfte wohl das hier vorgestellte "Devil In Disguise" sein, das sich langsam und atmosphärisch aufbaut und dann zu einem coolen, nicht sonderlich technischen, aber sehr harmonischen und stimmigen Rocker wird, an dem eigentlich jeder Fan klassischen Heavy Metals eine gewisse Freude finden sollte. Auch nach der LP gaben Excalibur nicht auf und brachten noch 1990 ihr erstes vollwertiges Album "One Strange Night" heraus, das in Sachen Qualität aber nicht mehr ganz mit der EP mithalten konnte. Danach wurde es still um Excalibur und ist es bis heute geblieben. So bleibt denn auch von dieser musikalisch durchaus aussichtsreichen Gruppe nur eine gute Handvoll Songs, die ihr Potential wirklich zum Ausdruck bringen; diese aber sind für den Oldschool-Metaller sicherlich einen Hördurchgang wert.

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