Traditional Thursday #117: Detritus - Subliminal Division

  • Die letzten Wochen waren heavy-lastig im Traditional Thursday; sehr heavy-lastig; so heavy-lastig, dass mit dem Thrash Metal der zweite große Fokus dieses Formats vorübergehend völlig in den Hintergrund getreten ist. Fast zwei Monate ist es her, dass am Donnerstag letztmals dieses Genre bedient wurde, und daher wird es natürlich einmal wieder Zeit, in den etwas härteren Gefilden zu wildern. Warum also, fragt man sich, wenden wir uns nicht einmal der englischen Thrash-Szene zu? Diese ist ja, im Gegensatz zu ihren Landsmännern von der NWoBHM von der Metal-Gemeinde seit jeher geflissentlich übersehen worden, obwohl sich hier einige echte Juwelen finden. Zu diesen dürfen getrost auch Detritus aus Bristol gezählt werden, deren Debüt-Album "Perpetual Defiance" zwar erst im Jahre 1990 das Licht der Welt erblickte, doch diese Ausdehnung des Betrachtungszeitraums meines Traditional Thursday um ein Jahr nehme ich an dieser Stelle einmal in Kauf, denn die Scheibe hat qualitativ wirklich so einiges anzubieten.

    Stilistisch bewegen sich Detritus auf den Spuren der großen Bands aus der Bay-Area und hier eher der melodischen Vertreter. Vocals und Drumming weisen große Übereinstimmungen mit Testament auf, die Rhythmik und die Art und Weise, wie die Riffs aufgebaut sind, verweisen eher auf Metallica (auch wenn diese Unterscheidung natürlich daran krankt, dass Testament Ende der Achtziger ja selbst auf Gedeih und Verderb versuchten, James Hetfield und seine Truppe zu kopieren). Dennoch schaffen es Detritus durchaus, ihren Songs eine gewisse eigene Note zu verleihen, und das durchaus nicht nur dadurch, dass die Band untypischerweise christliche Texte über ihren Thrash Metal streut. Es verwundert in diesem Zusammenhang nicht, dass mit Sänger/Bassist Mark Broomhead und Gitarrist Earl Morris gleich zwei Mitglieder der Band zwischendurch respektive noch immer bei Seventh Angel, der vielleicht bekanntesten britischen White Metal-Kapelle, tätig sind. In jedem Fall lieferten Detritus mit ihrem Debüt ein abwechslungsreiches Album ab, auf welchem der Opener "Subliminal Division", der nach einem leicht gruselig angehauchten Intro zum melodischen Abreißer mutiert und wohl deutlich mehr Applaus erhalten hätte, hätte sich das Thrash-Genre nicht zu Beginn der Neunziger im Großen und Ganzen bereits überlebt gehabt, eventuell den Höhepunkt darstellt. Das drei Jahre später nachfolgende zweite Album "If But For One" konnte dieses Niveau leider nicht halten und versuchte viel zu stark, in progressiven Gefilden zu wildern, und auch der Neustart der Band in diesem Jahr erwies sich unter dem Strich als wenig imposant. Dem Status von "Perpetual Defiance" als einem klassischen Thrash-Album der zweiten (oder eher dritten) Reihe tut das aber natürlich keinen Abbruch!

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