Traditional Thursday #118: Deathwish - Demon Preacher

  • Es ist Donnerstag und das bedeutet natürlich, dass es auch wieder Zeit ist für eine neue Ausgabe unseres Traditional Thursday! Letzte Woche haben wir uns an dieser Stelle mit den Briten-Thrashern Detritus befasst und es war an dieser Stelle erwähnt worden, dass die englische Thrash-Szene allgemein trotz oftmals hochqualitativer Outputs sträflich vernachlässigt wurde und wird. Warum also nicht gleich in dieser Szene bleiben und einen Act präsentieren, der den soeben genannten möglicherweise sogar noch übertraf? Deathwish, ein Quartett aus Brighton, machten erstmals 1983 von sich reden, doch dauerte es noch weitere vier Jahre, bis man mit seinem Debüt-Album "At The Edge Of Damnation" um die Ecke kam. Hierauf bot die Band durchaus gutklassigen Thrash Metal, doch merkte man der Scheibe an, dass es sich eben um ein Debüt handelte, das hie und da noch etwas roh klang und auf dem noch nicht jedes Zahnrädchen in der Band-Maschinerie richtig griff. Doch nur ein Jahr später kehrten die Thrasher zurück und diesmal hatten sie einen ganz anderen Prügel im Gepäck - dessen Name: "Demon Preacher".

    Im Vergleich zum Debüt hatte man seine Schwächen erkannt und an all den richtigen Stellschrauben gedreht. Die Produktion war wesentlich aufgeräumter und weniger schrammelig, doch auch musikalisch hatte der Vierer einen echten Sprung nach vorne gemacht. Insbesondere Sänger Jon van Doorn verließ nun häufiger seine mittelhohe Standard-Stimmlage und zeigte sich bedeutend variabler, besonders in Richtung der höheren Register. Auch die Riffs kamen um eine gute Ecke schärfer und vor allem schneller um die Ecke als noch auf dem Vorgänger, was Gitarrero Dave Brunt die Chance gab, auch außerhalb der Solo-Passagen sein Können unter Beweis zu stellen. Gleichsam spielte das schnellere Tempo vieler Songs auch Drummer Brad Sims in die Karten, der auf "Demon Preacher" eine beeindruckende Energieleistung abliefert. Lediglich Stuart Rangers Bass bleibt das ganze Album über etwas unspektakulär, was jedoch nichts daran änderte, dass "Demon Preacher" einen echten Kracher darstellte, der in Sachen Brutalität und Kompromisslosigkeit durchaus mit den Frühwerken von Sodom, Kreator oder Slayer konkurrieren konnte - und das zu einer Zeit, in der die genannten Bands (mit Ausnahme von Sodom) alle dabei waren, ihren Härtegrad Schritt für Schritt immer weiter zurückzufahren! Doch nicht nur das, schafften es Deathwish auch, ihr Album mit einem nicht unbedingt erwartbaren Level an Abwechslungsreichtum zu versehen; so finden sich leichte Death Metal-Anleihen ebenso wie schwarzmetallische oder gar doomige Momente (man beachte das geile Intro zum düsteren "Visions Of Insanity"!). Zu unserem Song des Tages wurde jedoch mit dem Titeltrack ein ganz klassischer Nackenbracher erkoren, der für jeden Headbanger gefundenes Fressen sein muss und diese 1990 viel zu früh aufgelöste Band vielleicht am besten repräsentiert.

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