Kotzer der Woche #119: Lordi - Believe Me

  • Nach längerer Zeit ist es einmal wieder an mir, unsere sonntägliche Kategorie unter den Songs der Woche zu präsentieren und entsprechend kommt hier nun der Kotzer, von dem ich weiß, dass der Eine oder Andere ihn bereits seit Längerem erwartet. Denn einige Wochen ist es nun doch schon her, dass die Finnen von Lordi die erste Single von einem ihrer sieben (!) in diesem Jahr noch zu veröffentlichenden Studioalben herausgebracht haben. Allein die aberwitzige Anzahl an Songs, welche die Monsterrocker 2021 noch auf die Welt loslassen wollen, gab ja von Anfang an Anlass zu Bedenken ob der Qualität derselben und mit "Believe Me" scheinen sich die schlimmsten Befürchtungen eindrucksvoll bestätigt zu haben. Denn wo an gleicher Stelle vor etwa zwei Jahren noch lamentiert wurde, die damals aktuelle Auskopplung "Shake The Baby Silent" sei die schlimmste Veröffentlichung der Finnen in ihrer Karriere, da ist die Lage anno 2021 noch einmal deutlich verschlechtert. "Shake The Baby Silent" war ein astreiner Industrial-Song und ein schlechter noch dazu, aber immerhin konnte man den Monstern zugute halten, dass entsprechende Tendenzen in ihrem Sound immer mehr oder weniger deutlich angelegt waren beziehungsweise die Band in ihrer ganz frühen Demo-Phase ja sogar ziemlich genau diesen Stil gespielt hatte. "Believe Me" dagegen ist nun ein einwandfreier Pop-Song, der mit weiblichem Gesang (und anderem Text) auch durchaus von ABBA stammen könnte.

    Selbst in der allgemein mehr als nur toleranten Fan-Szene von Lordi hat diese neue Nummer für ein deutlich zweigeteiltes Echo gesorgt. Die verbliebenen Verteidiger der Gruppe unterstellen nun den Kritikern gerne, den Song nicht richtig verstanden zu haben - er sei ja nur witzig gemeint, wie es das bei Lordi doch auch in der Vergangenheit schon gegeben hatte -, doch deuten sie damit unbeabsichtigt genau auf das Problem, das diese Band nunmehr seit Jahren verfolgt: Früher waren Lordi eine Hard Rock-Gruppe, die mit ihren durchaus bisweilen komisch angehauchten Texten dem Hörer immer wieder ein Grinsen ins Gesicht zaubern konnte; heute dagegen ist die Band selbst der Witz. Das mag nun für denjenigen kein Problem sein, der es in Ordnung findet, wenn sich Lordi in eine Reihe mit Spaßkapellen wie Knorkator, J.B.O. oder Feuerschwanz begeben, bei denen die Musik gleichsam allenfalls begleitenden Charakter hat, doch für den Fan des musikalischen Frühwerkes ist es schwer mit anzusehen, wie diese Band sich selbst immer mehr der Lächerlichkeit preisgibt.

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    Strapped on the table
    The operation begins
    Caught in the fable
    The doctor is in...

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