Traditional Thursday #121-125: Die besten Metal-Songs in Horror-Filmen!

  • Lang lang ist's her, dass zuletzt ein Special in unserem Traditional Thursday abgehalten wurde - tatsächlich dürfte die Manowar-Edition vor etwa einem halben Jahr der letzte solche Fall gewesen sein. Zwar werden Liebhaber mehrwöchiger Konzepte in den letzten Wochen schon beim werten Kollegen Kunz und seiner Sonderausgabe zum Mittelalter auf ihre Kosten gekommen sein, doch ist es einfach mal wieder Zeit für eine klassische Best-Of-Liste an unserem Donnerstag. Was läge da also näher, als einen Bezug zu nehmen auf Halloween? In gut fünf Wochen ist der 31. Oktober, der ja für die Metal-Welt so in etwa das darstellt, was dem Kölner oder dem Mainzer sein Rosenmontag ist; er gehört ganz simpel mit zur Kultur. Die Verbindung des Metal mit dem Okkulten, Gruseligen wurde schon in den frühen Siebzigern grundgelegt und ist seither eigentlich allgegenwärtig. Um dieses Special daher thematisch nicht völlig aus dem Ruder laufen zu lassen, habe ich mich bei dieser Liste auf solche Songs beschränkt, die nicht nur irgendwie ein Horror-Szenario zum Thema haben oder sich musikalisch unheimlich anlassen, sondern die offiziell zum Soundtrack eines Horrorfilms gehören. Auch mit den filmischen Erzeugnissen der Horror-Welt ist ja der Metal seit jeher eng verbunden und so hätte sich die hier gegebene Liste sicherlich noch um ein Vielfaches erweitern lassen. Bei der Auswahl der besprochenen Songs habe ich mich einzig und allein von ihrer musikalischen Qualität leiten lassen, während im Ranking der fünf Nummern untereinander sowohl die Klasse des Stücks an sich als auch die des Films, den es begleitet, berücksichtigt wurde. Es sei an dieser Stelle allen, für die das nicht ohnehin offensichtlich war, eine Spoiler-Warnung für die entsprechenden Filme ausgesprochen, die selbstverständlich jeweils kurz besprochen werden. Wir legen also los mit unserem herbstlichen Special und bringen euch in die richtige Halloween-Stimmung mit...


    Platz 5: Lordi - Beast Loose In Paradise

    Auf dem Höhepunkt ihres Erfolges, kurz nach dem Gewinn des Eurovision Song Contest, entschlossen sich Lordi, sich einen ihrer lange gehegten Träume zu erfüllen und einen Horrorfilm aufzunehmen, in dem die Band-Mitglieder selbst als Bösewichte auftraten. Das Ergebnis war mit dem 2008 erschienenen, von Pete Riski inszenierten Streifen "Dark Floors" immerhin die (bis heute?) teuerste finnische Film-Produktion aller Zeiten; leider konnte das Produkt dieser imposanten Statistik allerdings nicht ganz gerecht werden, vielmehr war der Plot mit seinen verschiedenen Zeitebenen einigermaßen verwirrend. Tatsächlich erinnere ich mich, den Streifen einmal eingeschaltet zu haben, könnte aber heute nicht mehr mit Sicherheit sagen, ob ich ihn überhaupt jemals zu Ende gesehen habe. Sicherlich könnte man nun fragen, was ein solcher Film dann in dieser Liste zu suchen hat, doch soll es hier ja auch um die musikalische Untermalung gehen und da wäre es sicherlich unfair, Lordi als jene Band im Hard 'N' Heavy-Sektor, die das Horror-Image wohl auf die Spitze getrieben hat, nicht zu nennen, zumal die Gruppe auf dieser Seite - nicht zuletzt aus meiner eigenen Feder - in letzter Zeit so viel Häme erfahren hat, dass nun durchaus auch einmal gelobt werden darf, wo Lob angebracht ist - und dies ist hier ohne Zweifel der Fall! Lordi ließen es sich als Antagonisten des Filmes natürlich nicht nehmen, auch für den Titelsong desselben zu sorgen und fügten dem Werk die Nummer "Beast Loose In Paradise" bei, einen mystischen, düsteren Track, mit dem es den fünf Monsterrockern tatsächlich gelingt, die Horror-Atmosphäre musikalisch auf den Punkt zu bringen. Die starke Keyboard-Lastigkeit, die bei anderen Machwerken der Band immer wieder zu bemängeln ist, macht sich hier durchweg positiv bemerkbar, bewirkt sie doch mit einfachen Mitteln wie den anfänglichen hohen, einzeln angeschlagenen Tönen ein Gefühl von geradezu beklemmender Leere. Dazu gesellt sich natürlich noch ein Mitsing-Refrain, wie er seinerzeit typisch für die Band war und mit der der Track schließlich auch die nötige Eingängigkeit erlangt, die ihn auf Platz fünf unserer Liste erscheinen lässt.

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  • Platz 4: Lȧȧz Rockit - Leatherface

    Als nächstes begeben wir uns in unserem Ranking in die Neunziger, die für den Horrorfilm zumindest in ihrer ersten Hälfte ein beinahe ebenso düsteres Kapitel darstellten wie für den Metal. "Leatherface: The Texas Chainsaw Massacre III" stellte diesbezüglich leider keine Ausnahme dar, vielmehr handelt es sich um eine der unnötigsten und peinlichsten Fortsetzungen, die je eine große Horror-Filmreihe erhalten hat. Nachdem der zweite Teil der "The Texas Chainsaw Massacre"-Reihe (gedreht noch von Original-Regisseur Tobe Hooper) eine Horror-Komödie gewesen war, die Humor hart an oder bisweilen auch mal weit jenseits der Grenze zum Klamauk bot, bemühte man sich, mit dem dritten Teil wieder einen echten Slasher abzuliefern. Leider war jedoch schon das Skript derart schlecht und von Logikfehlern durchsetzt, dass halb Hollywood das Projekt ablehnte, ehe sich schließlich Jeff Burr (auch bekannt aus solch qualitätvollen Filmproduktionen wie "Alien Tornado") der Regie annahm. Die Umsetzung fiel dann in etwa so aus, wie man sich das, gemessen an den Vorzeichen, erwarten konnte: Ein hirnloser Low-Budget-Slasher ohne einen Funken Selbstironie, dafür ab der Hälfte der Spielzeit doch wieder mit vereinzelten humoristischen Elementen, die an den zweiten Teil der Reihe erinnerten; doch während sie damals zumindest in das Konzept des Films gepasst hatten, wirkten dieselben in "Leatherface" völlig deplatziert und beraubten ganz nebenbei noch den im Titel genannten Bösewicht jeglicher verbliebener Ernsthaftigkeit. Dass sich der junge Viggo Mortensen (später legendär als Aragorn in "Der Herr Der Ringe") für diesen Schwachsinn gewinnen ließ, kann wohl als absoluter Treppenwitz der Filmgeschichte gelten. Wirklich das Einzige, was an diesem Film gut war, war der Titelsong. Hier hatte man sich nämlich die Bay Area-Thrasher von Lȧȧz Rockit ins Boot geholt, die mit ihrem passenderweise "Leatherface" betitelten Song ordentlich abrockten und dem legendären Bösewicht mit der Kettensäge ein würdiges tonales Denkmal setzten. Rein musikalisch hätte der Track auf dieser Liste sogar einen noch höheren Platz einnehmen können, wenn nur der zugehörige Film nicht so atemberaubend schlecht wäre; doch so ist es eben Rang vier, auf dem es heißt: "Here's your invitation to come join Leatherface!"

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  • Platz 3: Slayer - Human Disease

    Wir bleiben gleich in den Neunzigern, schreiten aber um acht Jahre voran und werfen einen Blick auf "Bride Of Chucky", den bis heute komerziell erfolgreichsten Teil der "Child's Play"-Reihe um die meuchelnde Kult-Puppe Chucky. Nun muss Erfolg nicht immer zwangsläufig mit Qualität korrelieren und inwieweit man als Horror-Aficionado bei diesem Film auf seine Kosten kommt, hängt tatsächlich sehr davon ab, mit welchen Erwartungen man an den Streifen herangeht. Nachdem die Reihe zuvor ein wenig im Sande verlaufen war, hatten die Macher nämlich bei "Bride Of Chucky" eine Kurskorrektur vorgenommen und diese äußerte sich schon in der Verpflichtung von Ronny Yu als Regisseur. Derselbe drehte wenige Jahre später auch das "Friday the 13th"/"A Nightmare On Elm Street"-Crossover "Freddy Vs. Jason" und in der Tat lässt sich jener Film in seiner Machart mit "Bride..." erstaunlich gut vergleichen. Beide Streifen sind an und für sich gelungene Abendunterhaltung, deren Grusel-Faktor jedoch stark gegen null tendiert. Bei "Bride Of Chucky" kommt noch ein deutliches Comedy-Element hinzu, welches jedoch hier deutlich besser umgesetzt und auch insgesamt eher am Platze ist als im letzte Woche behandelten "The Texas Chainsaw Massacre"-Teil. Auf der Plus-Seite des Films steht insgesamt sicherlich die Hinzunahme von Tiffany, der titelgebenden Braut Chuckys, grandios gesprochen von Jennifer Tilly, daneben einige gelungene Jokes und der vielleicht kreativste und erinnernswerteste Kill des gesamten Franchises (Schampus-Flasche und Wasserbett - Kenner wissen, wovon die Rede ist!). Negativ fällt neben dem mangelnden Horror-Faktor die stellenweise schwache Story auf und auch die humoristischen Elemente schießen bisweilen deutlich übers Ziel hinaus; eine Sexszene zwischen zwei Puppen ist zwar wahrscheinlich ein First in der Kino-Geschichte, gleichwohl aber eine Erinnerung, die man nur allzu gerne wieder aus seinem Gedächtnis streichen würde. Einen Faktor, der entscheidend dazu beiträgt, dass "Bride Of Chucky" letztlich trotz der genannten Schwächen ein lohnenswerter Film ist, stellt aber sicherlich der Soundtrack dar, bei welchem die Produzenten in der Hard 'N' Heavy-Schiene mehr als ordentlich aufgefahren haben. Am bekanntesten ist hier wohl die in der Tat sehr memorable Aufführung von Rob Zombies "Living Dead Girl", aber auch eine Reihe anderer Genregrößen kontribuierten Stücke zu diesem Film, darunter Bruce Dickinson, Judas Priest, Motörhead - und eben auch Slayer mit ihrer Nummer "Human Disease". Nun muss man bei diesem Song bedenken, dass es sich um einen Track aus den Sessions zu "Diabolus In Musica" handelt - sicherlich der schwächsten Scheibe der Thrash Metal-Institution. Entsprechend darf man hier keinen unsterblichen Thrash-Klassiker erwarten, sondern hat mit einer mahlenden Midtempo-Walze zu rechnen. Wenn man aber mit dieser Erwartung an die Nummer herangeht, dann erkennt man, dass "Human Disease" die meisten anderen Lieder, die Slayer in jener Zeit geschrieben haben, deutlich in den Schatten stellt und dass die Band sicherlich einen Fehler damit begangen hat, sie nicht auch auf das entsprechende Album zu packen. Es ist also auch hier - wie beim besprochenen Film im Gesamten - alles eine Frage der richtigen Erwartungshaltung!

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  • Platz 2: Motörhead - Hellraiser

    Halloween rückt rapide näher und damit wird es natürlich Zeit, den nächsten Rang in unserer Serie zu küren, welcher der musikalischen Untermalung zu "Hellraiser III: Hell On Earth" von 1992 zugeht. Nach den ersten zwei stilprägenden Teilen der Reihe versuchten die Macher, mit dem dritten Eintrag ein wenig breitentauglicheres Horror-Terrain zu betreten. Die bizarren, bisweilen surreal anmutenden Horror-Sequenzen der vorigen Filme wichen einem eher Action-lastigen, geradlinigen Plot und auch wenn für den Fan der Reihe die ersten zwei Teile wohl unerreicht bleiben, so war das Ergebnis doch weit davon entfernt, ein schlechter Film zu sein. Zwar sind nicht alle Aspekte des Streifens gleichermaßen gut gealtert und insbesondere die neuen Sidekicks des unverwüstlichen Höllenfürsten Pinhead schreien so sehr nach den frühen Neunzigern, dass sie heute bestenfalls noch einen komödiantischen Effekt bewirken, doch entschädigen hierfür die Action-Sequenzen, einige gewohnt coole Sprüche des wie so oft von Doug Bradley verkörperten Pinhead und nicht zuletzt die berühmte Kirchen-Szene, die sicherlich zu den Highlights des gesamten Franchises zählt, sehr ordentlich. Einen letzten Höhepunkt findet der Film schließlich, wenn ganz am Ende plötzlich der Bass zu pumpen beginnt und kurz darauf der unvergessene Lemmy Kilmister die ersten Zeilen von "Hellraiser" intoniert. Zu Motörhead müssen an dieser Stelle wohl keine Worte verloren werden; das betreffende Stück stellte eine kompositorische Kollaboration von Lemmy mit Ozzy Osbourne und Zakk Wylde dar, wobei die Motörhead'sche, auf dem Album "March Ör Die" veröffentlichte Einspielung der Nummer naturgemäß eine gute Ecke dreckiger und rotziger klang als diejenige des Ozzy-Lagers. Damit passt gerade diese Version überaus gut zu dem besprochenen Film und verdient sich als coole Party-Nummer, die auch ganz abseits des zugehörigen Horror-Streifens vorzüglich funktioniert, den zweiten Platz in unserem Ranking.

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    Halloween rückt rapide näher und damit wird es natürlich Zeit, den nächsten Rang in unserer Serie zu küren, welcher der musikalischen Untermalung zu "Hellraiser III: Hell On Earth" von 1992 zugeht. Nach den ersten zwei stilprägenden Teilen der Reihe versuchten die Macher, mit dem dritten Eintrag ein wenig breitentauglicheres Horror-Terrain zu betreten. Die bizarren, bisweilen surreal anmutenden Horror-Sequenzen der vorigen Filme wichen einem eher Action-lastigen, geradlinigen Plot und auch wenn für den Fan der Reihe die ersten zwei Teile wohl unerreicht bleiben, so war das Ergebnis doch weit davon entfernt, ein schlechter Film zu sein. Zwar sind nicht alle Aspekte des Streifens gleichermaßen gut gealtert und insbesondere die neuen Sidekicks des unverwüstlichen Höllenfürsten Pinhead schreien so sehr nach den frühen Neunzigern, dass sie heute bestenfalls noch einen komödiantischen Effekt bewirken, doch entschädigen hierfür die Action-Sequenzen, einige gewohnt coole Sprüche des wie so oft von Doug Bradley verkörperten Pinhead und nicht zuletzt die berühmte Kirchen-Szene, die sicherlich zu den Highlights des gesamten Franchises zählt, sehr ordentlich. Einen letzten Höhepunkt findet der Film schließlich, wenn ganz am Ende plötzlich der Bass zu pumpen beginnt und kurz darauf der unvergessene Lemmy Kilmister die ersten Zeilen von "Hellraiser" intoniert. Zu Motörhead müssen an dieser Stelle wohl keine Worte verloren werden; das betreffende Stück stellte eine kompositorische Kollaboration von Lemmy mit Ozzy Osbourne und Zakk Wylde dar, wobei die Motörhead'sche, auf dem Album "March Ör Die" veröffentlichte Einspielung der Nummer naturgemäß eine gute Ecke dreckiger und rotziger klang als diejenige des Ozzy-Lagers. Damit passt gerade diese Version überaus gut zu dem besprochenen Film und verdient sich als coole Party-Nummer, die auch ganz abseits des zugehörigen Horror-Streifens vorzüglich funktioniert, den zweiten Platz in unserem Ranking.

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    Hätte mich überrascht wenn die Nummer nicht kommt. Zum Film wäre vielleicht noch erwähnenswert dass Armored Saint einen Gastauftritt haben.

    Why so serious?

  • Stimmt, das hatte ich ganz vergessen; sowas kommt, wenn man seine Texte nicht vorab recherchiert, sondern sich darauf verlässt, dass man alle nennenswerten Fakten schon noch im Gedächtnis haben wird!

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  • Platz 1: Alice Cooper - He's Back (The Man Behind The Mask)

    Für wen es ernsthaft eine Überraschung darstellt, dass der erste Platz in dieser Liste an Alice Cooper gehen würde, der hat entweder deutlich zu wenige Horrorfilme gesehen oder definitiv nicht genügend Musik gehört. Der Begründer und unumstrittene König des Grusel-Rocks schockt die Massen schon seit Ende der Sechziger und hat ganz nebenbei derart vielen Filmen ihren Sound verliehen, dass man diese Liste problemlos ausschließlich mit Songs des Mr. Cooper hätte füllen können. Aus dem beträchtlichen Fundus an Material widmen wir uns heute "He's Back (The Man Behind The Mask)", welches 1986 den Titelsong zu "Friday The 13th Part VI: Jason Lives" bildete, - nicht nur wegen des Klassiker-Status' des genannten Stückes, sondern auch, weil diese Kooperation sowohl für den Musiker als auch für die Filmreihe so etwas wie eine Auferstehung darstellte. Vor dem Erscheinen des Songs nämlich war Alice Coopers Karriere eigentlich klinisch tot. Das letzte wirklich nennenswerte Album war "Welcome To My Nightmare" von 1975 gewesen, es folgte eine Unmenge konfuser Longplayer, an deren Aufnahme sich The Coop laut eigener Aussage teilweise selbst nicht mehr erinnern kann, Drogenexzesse, Therapien und Rückfälle. Doch 1986 stand der Shock Rocker plötzlich wieder auf der Matte - clean und mit dem starken "Constrictor"-Album in der Hinterhand, auf dem sich auch der heute behandelte Song später wiederfand. Was lag in dieser Situation also näher als eine Kooperation mit den Machern der "Friday The 13th"-Filme, die nach einer Reihe von Misserfolgen ebenfalls einen Neustart anstrebten? "Jason Lives" nämlich unterschied sich in einer ganzen Reihe von Aspekten von anderen Teilen des Franchises, beginnend mit dem bloßen Ausmaß an Gewalt und Sex, das auf der Leinwand zu sehen war. Regisseur Tom McLaughlin zeigte auf eine Dauer von 86 Minuten "nur" 16 Morde, was seinen Film besonders gegenüber dem vor Blut geradezu triefenden, nur ein Jahr zuvor veröffentlichten fünften Teil der Reihe nachgerade zahm wirken lässt; überdies handelt es sich um den einzigen Film des Franchises, in dem der geneigte Horror-Fan ohne den Anblick entblößter sekundärer Geschlechtsmerkmale auskommen muss, nachdem Teil fünf von Regisseur Danny Steinmann gefilmt worden war, der ursprünglich aus der Porno-Branche stammte, was man dem Streifen auch deutlich anmerkte. "Jason Lives" nahm sich in diesen Belangen ganz Genre-untypisch etwas zurück, überzeugte aber stattdessen mit einer ordentlichen Storyline, sympathischen Hauptcharakteren und hie und da gar einem gut platzierten Schuss Humor. Dass Alice Cooper in dieses Umfeld passte wie die vielzitierte Faust auf's Auge, bedarf wohl keiner weiteren Erläuterung und so erreichten beide Seiten einen ihrer beachtenswertesten Outputs. Alice würde seine Form in den kommenden Jahren noch eine Weile konservieren können, ehe er nach und nach in das überging, was man wahlweise pietätsvoll als "Alterswerk" oder missgünstig als "Mittelmaß" bezeichnen könnte. Die "Friday The 13th"-Reihe ließ dagegen schon mit Teil sieben wieder einen deutlichen Qualitätsabfall erkennen, ehe man im achten Film Jason Voorhees nach New York schickte und sich damit endgültig der Lächerlichkeit preisgab. Im Jahre 1986 aber konnte man noch einmal auf ganzer Linie überzeugen und sichert sich damit verdient den ersten Platz in unserem Ranking.

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