Hellhammer/Celtic Frost - Die Biographie

  • HELLHAMMER/CELTIC FROST:

    Diese beiden Bands kann man in einem Thread zusammenfassen, da sie quasi von den gleichen Personen geführt wurden. Hellhammer wurde 1982 von zwei jungen Schweizern mit den Pseudonymen Tom G. Warrior und Hammerhead gegründet. Mit wechselnden Besetzungen vor allem hinter den Drums spielte man Musik der Marke Venom oder Motörhead, wobei man jedoch eine bedeutend härtere Line fuhr als die Vorbilder. Allerdings wurden Tom und der damalige Basser Martin Eric Ain dieses Stils schnell überdrüssig und lösten die Gruppe nach nur zwei Jahren auf. Zu diesem Zeitpunkt hatte man gerade erst ein paar Demons veröffentlicht, ein Debutalbum namens "To Mega Therion" wurde nicht mehr realisiert.

    Im direkten Anschluss gründeten die beiden genannten dann Celtic Frost, die also in zwei von drei Mitgliedern identisch mit Hellhammer waren. Musikalisch entwickelte man nun allerdings seinen ganz eigenen höchst morbiden Stil, der sich nur schwer einornen lässt und damals wahlweise als Black Metal oder als Avantgarde Metal gelistet wurde, womit die Schweizer eine der ersten Bands dieses Genres darstellen. Einflüsse aus dem Thrash und frühen Death Metal, vor allem durch Toms charakteristische gegruntete Voclas, sind ebenfalls klar zu erkennen und auch der im Black Metal heute so beliebte Corpsepaint lässt sich auf die Schweizer zurückführen.

    Nach einem Jahr erschien dann endlich das Debut der Band, das dann auch den schon für die erste Hellhammer-Veröffentlichung eingeplanten Titel "To Mega Therion" trug. Ain war zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr dabei und auch an den Drums hatte die Besetzung mehrfach gewechselt, was aber eigentlich nichts zur Sache tat, da Celtic Frost eh nur Tom brauchten, um zu funktionieren. Der musikalische Stil auf dem Album im Vergleich zu den ersten Demos unter dem neuen Bandnamen war noch einmal verfeinert worden und mittlerweile fanden sich auch vermehrt außermetallische Elemente aus fast allen Bereichen von Folk über Klassik bis zu Elektro. Doch gerade wegen dieses eigenartigen Stils wurde die Scheibe und vor allem das großartige "Circle Of The Tyrants" zu einem großen Erfolg nicht nur in der Schweiz und prägte die damalige Metal-Szene entscheidend.

    Mit "Into The Pandemonium" erweiterten die Schweizer ihren Stil erneut, auch gewisse Gothic-Elemente waren mittlerweile hinzugekommen und auch der Erfolg war im Vergleich zum Vorgänger noch einmal ein größerer, nicht umsonst gilt das Album bis heute als eines DER prägenden Werke schlechthin, was alles im extremen Metal-Sektor angeht. Doch die Hochphase der Band ging ihrem Ende entgegen. Auf der nachfolgenden Tour häufen sich Probleme aller Art, die letztlich sogar zur vorübergehenden Auflösung der Band führten.

    Die Trennung währte allerdings nichtmal ein Jahr, bevor sich die Gruppe wieder reformierte. Da Tom die Musik zu diesem Zeitpunkt allerdings relativ egal war, wurde das Comebackalbum hauptsächlich vom damaligen Gitarristen Oliver Amberg gestaltet, was einen massiven Stil- und Imagewechsel zur Folge hatte. Auf "Cold Lake" war von okkultem Black Metal nichts mehr zu hören, stattdessen releaste man ein poppiges Glam-Kitsch-Album, das mit Metal höchstens noch entfernt etwas zu tun hatte und bei den Fans berechtigterweise Stürme der Entrüstung auslöste.

    Oliver flog dann für dieses musikalische Schwerverbrechen auch konsequenterweise hochkant aus der Band und das Folgealbum "Vanity/Nemesis" klang auch wieder halbwegs nach Celtic Frost wie man sie kannte, allerdings hatten die Eidgenossen viel Kredit verloren; die Scheibe stellte die wohl unterbewersteste der Band dar, dennoch trug sie letztlich zu ihrer Auflösungd bei, ein weiteres geplantes Album mit dem Titel "Under Apollyon's Sun" wurde nicht mehr veröffentlicht. Tom ging danach einer Reihe anderer Projekte an und Celtic Frost lagen erstmals längerfristig auf Eis.

    Erst 2001 trafen die Herren wieder zusammen, zunächst nur, um ihre alten Alben neuzuveröffentlichen. Letztlich entschied man sich dann aber doch, auch an neuem Material zu arbeiten und nach einer fünfjährigen Wartezeit erblickte dann tatsächlich das Comebackalbum "Monotheist" das Licht der Veröffentlichung. Die Scheibe klang wieder wie die Celtic Frost der Achtziger, ging vielleicht in Bezug auf die avantgardistischen Elemente sogar noch einen Schritt weiter. Es folgten ausgiebige Touren, auf denen es jedoch innerhalb der Band so heftig zu kriseln begann, dass Tom letztlich die Reißleine zog und Celtic Frost 2008 verließ. Damit war die Truppe quasi klinisch tot, was auch die restlichen Mitglieder relativ schnell erkannten, sodass sie Celtic Frost auflösten und die Band, die wahrscheinlich mehr Extreme Metal-Bands aller Sparten beeinflusst hat als irgendeine andere, wohl endgültig der Vergangenheit angehört.

    ACHTUNG: Alles hier geschriebene entstammt meinem Gedächtnis und erhebt daher keinerlei Anspruch auf Vollständig- oder Richtigkeit
    Simon

    Strapped on the table
    The operation begins
    Caught in the fable
    The doctor is in...

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