Vader - The Empire

  • Review: Vader - The Empire:

    Dass Vader, was todesmetallisches Geprügel angeht, eine absolute Koryphäe sind, dürfte wohl kein echter Genreanhänger ernsthaft bezweifeln wollen. Zehn Alben haben die Polen mittlerweile auf dem Buckel und immer handelte es sich um sehr gute oder selbst im schlimmsten Fall immer noch akzeptable Alben. Mit "The Empire" liegt jetzt also Full Lenght-Output Nummer elf der Polen vor und wartet auf seine ausgiebige Untersuchung. Die ersten Auskopplungen sowie das coole Coverartwork machen durchaus Lust auf mehr, zumal es im Death Metal-Sektor dieses Jahr bisher noch erstaunlich ruhig geblieben ist. In diesem Sinne, here we go...

    1. Angels Of Steel:
    Der erste Track des Albums und es geht bereits ordentlich zur Sache. Die Trademark-Thrash-Anleihen der Band treten hier besonders stark zutage, was den Polen ausgesprochen gut zu Gesicht steht. Gewisse Parallelen zu Slayer sind hier unverkennbar. Ein richtig geiles Stück Highspeed-Geprügel, der sich bei mir schon seit der Veröffentlichung in Dauerrotation befindet..
    8/10 Punkte

    2. Tempest:
    Auch der zweite Song klingt unverkennbar nach Peter Wiwczarek und seinen Jungs, allerdings will die Nummer bei mir nicht so richtig zünden. Sicher, das ganze ist nicht schlecht gemacht, aber irgendwie rauscht das Teil so an einem vorbei und bleibt nicht wirklich hängen. Trotzdem ganz nett zum hören zwischendurch.
    5/10 Pkt.

    3. Prayer To The God Of War:
    So, hier kommt jetzt zum ersten mal etwas stilistische Abwechslung ins Spiel, die ich allerdings doch recht gewöhnungsbedürftig finde. Der Song klingt irgendwie ungewohnt modern, rhythmisch fühle ich mich hier glatt versucht, die Parallele zu Five Finger Death Punch zu ziehen und das ist für Vader keineswegs schmeichelhaft. Die Teile des Songs, wo das Tempo etwas angezogen wird, in erster Linie der Refrain, sind allerdings wieder auf dem Niveau, das man von Vader kennt, weshalb man im Durchschnitt doch noch auf eine ordentliche Wertung kommt.
    6/10 Pkt.

    4. Iron Reign:
    Leider setzen sich die stilistischen Neuerungen allerdings auch in der Folge fort; "Iron Reign" ist überdies auch noch sehr soft geraten, bis auf die Vocals klingt das ganze fast etwas nach dem neuesten Output der Thrash-Kollegen von Annihilator, dem ich ja auch zwiespältig gegenüber stand. An sich ist auch das hier sicher gut gespielt, aber mir fehlt da das Geholze, das ich mir eben erwarte, wenn ich eine Vader-Scheibe einlege.
    5/10 Pkt.

    5. No Gravity:
    So, das hier ist doch schon wieder eher in meinem Sinne. Ein typisches Vader-Brett von einem Song, schnell, hart und böse, so muss es sein. Zwar fällt der Song mit seinen wenigen Tempowechseln zunächst fast ein wenig aus dem Rahmen des Albums, gegen Ende wird allerdings auf dem Gebiet noch einiges nachgeholt.
    7/10 Pkt.

    6. Genocidius:
    Und genau in der Machart geht es auch schwungvoll weiter. Der nächste Song ist fast noch einen Tacken schneller als der letzte und knallt dem Hörer mit der angemessenen Wucht in die Visage. Handwerklich ist das ganze natürlich sowieso sehr gut gemacht und auch an der Produktion des Albums gibt es nichts zu mäkeln.
    7/10 Pkt.

    7. The Army-Geddon:
    "The Army-Geddon" ist jetzt wieder ein Song vom innovativeren Schlag, das Tempo wird über weite Strecken ziemlich gedrosselt und man versucht sich an walzenden Midtempo-Passagen, die man von Vader bisher selten gehört hatte, die aber einige Genre-Kollegen auch wesentlich zielsicherer hinbekommen. Auch das hier ist jetzt nicht furchtbar, aber auch ganz sicher kein Song, den man gehört haben muss.
    5/10 Pkt.

    8. Feel My Pain:
    Dieser Track ist insofern interessant, als man hier gewissermaßen versucht, die experimentierfreudige und die traditionelle Seite des Albums in einem Song zu vereinen. Das Experiment geht allerdings nur mittelmäßig auf, da die vielen Breaks dem Stück nicht wirklich gut tun und das Endergebnis letztlich schlechter ist als die Summe der Bestandteile. Da wären zwei Songs vielleicht doch die bessere Idee gewesen.
    5/10 Pkt.

    9. Parabellum:
    Es folgt der eventuell schnellste Track des Albums. Erinnert mich irgendwie an die klassischen Sachen von Morbid Angel, mit denen man ja auch schon auf früheren Alben stilistisch auf einer Linie lag. Ein ausgesprochen starkes Stück Death Metal, wie man es sich eben von Polens Todes-Truppe Nummer eins erwartet. Sehr geiles Futter!
    8/10 Pkt.

    10. Send Me Back To Hell:
    Beschlossen wird "The Empire" wieder von einem langsameren Stück. Auch das hier ist leider nicht wirklich mein Fall, obwohl das Teil live eventuell ganz gut zünden könnte. Interessant ist ja, dass man dem Song tatsächlich einen gewissen Ohrwurm-Charakter zusprechen muss - eine Sache, die ich von Vader jetzt nicht unbedingt erwartet hätte :D
    5/10 Pkt.

    Fazit:
    Erstaunlich experimentierfreudig zeigen sich Vader auf Studioalbum Nummer elf und schleichen sich in stilistische Gebiete, die sie zuvor noch nie betreten hatten. Leider gelingt dieses Unterfangen mehr schlecht als recht, doch finden sich zum Glück auf dem Album dennoch genügend klassische Stücke der alten Schule, die dafür sorgen, dass "The Empire" alles in allem ein sehr passables Album geworden ist, wenn man auch die echten Hits vergeblich sucht. Im bandinternen Ranking rangiert die Platte allerdings eher im unteren Bereich, was auch nach den Vorab-Veröffentlichungen so nicht unbedingt zu erwarten stand.

    Strapped on the table
    The operation begins
    Caught in the fable
    The doctor is in...

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