Dark Tranquillity - Die Biographie

  • DARK TRANQUILLITY:

    Dark Tranquillity wurden 1989 von Sänger Anders Fridén, den Klampfern Niklas Sundin und Mikael Stanne sowie Drummer Anders Jivarp und Basser Martin Henriksson gegründet, von denen zu Beginn noch kein einziger überhaupt ein Instrument spielen konnte, damals noch unter dem Namen Septic Broiler. Als man ein Jahr später dann einen Stilwechsel vom Thrash zum (später so bezeichneten) Melo Death-Metal vollzog, empfand man den Namen allerdings irgendwie als unpassend und benannte sich in Dark Tranquillity um. Der neue musikalische Stil kalng jedenfalls sehr ungewöhnlich, was die Band auch selbst zugab, indem man sich einerseits auf Bands wie Blind Guardian, Kreator oder Running Wild, stütze, andererseits aber auch beispielsweise Morbid Angel als Einfluss nannte.

    Dieser eigenartige Stil schlug sich dann auch drei Jahre später im Debut "Skydancer" nieder. Das Album gab schon einen Vorgeschmack auf das spätere Schaffen der Band, war aber sehr unübersichtlich aufgebaut und ließ irgendwo einen roten Faden vermissen. Das fand augenscheinlich auch Anders, der die Band nach diesem Output wegen "musikalischer Differenzen" verließ, um bei In Flames einzusteigen, mit denen Dark Tranquillity bis heute eine enge Freundschaft verbindet. Den Part hinterm Mikro übernahm hierauf Mikael, der allerdings nicht gleichzeitig Gitarre spielen und singen wollte, weshalb man einen neuen Saitenhexer suchte und diesen in Fredrik Johansson auch fand. In dieser Besetzung erschien dann 1995 "The Gallery", das zwar konventioneller klang als der Vorgänger, dafür aber stark auf Keyboards und teilweise sogar cleanen Gesang setzte, was der Band in der Death Metal-Szene nicht ausschließlich Freunde einbrachte. Dennoch wurde das Album zu einem klassischen in der gerade entstehenden Melo Death-Szene, zu deren Mitbegründern die Schweden zählten und vergrößerte ihren Bekannheitsgrad auch über die Landesgrenzen Schwedens hinaus.

    Erneut nachjustiert wurde der musikalische Stil dann 1997 auf "The Mind's I", das im Gegensatz zu den beiden sehr technischen Vorgängeralben eher auf einfache Song- und Melodiestrukturen setzte, ohne dabei natürlich leicht zugänglich zu werden. Dieser Schritt in die richtige Richtung wurde allerdings durch die massiv überflüssige Hinzunahme elektronischer Elemente wieder ausgeglichen, mit der sich die Band vom "echten" Death Metal weiter entfernte. Diese Entwicklung gipfelte letztlich darin, dass man mit Martin Brändström tatsächlich einen etatmäßigen Keyboarder in die Band aufnahm. Auch sonst wechselten mal wieder einige Posten in der Band. Fredrik hatte mittlerweile besseres zu tun als Musik zu machen und verließ die Band. Erneut fand daraufhin ein internes Stühlerücken statt, Martin wechselte vom Bass an die Gitarre und für den Job am Langholz wurde Michael Niklasson in die Band geholt.

    Noch im selben Jahr erschien dann das vierte Album "Projektor". Hier trennten sich Dark Tranquillity endgültig von ihren Death Metal-Wurzeln. Das Album enthielt erneut Clean Vocals, viele Klavierparts und Elektro-Spielereien, wofür man auf schnelle Tracks komplett verzichtet hatte, und klang allgemein mit seiner nihilistischen Attitüde mehr nach Gothic als nach Metal. Entsprechend waren auch die Reaktionen der Fans, unter denen das Album bis heute häufig als schwächstes der Schweden genannt wird. Auch das folgende "Haven" brachte nur wenig Besserung. Zwar klang der Gesang wieder halbwegs nach Metal, was sich auch sehr positiv auf den Gesamteindruck auswirkte, die elektronischen und Keyboard-Parts waren aber geblieben, was das Album zwar besser als "Pojector" machte, bei den meisten Todesmetallern allerdings immer noch eher Zahnschmerzen als Begeisterungsstürme ausgelöst haben dürfte.

    Erst 2002 kam dann mit "Damage Done" ein stärkeres Album von Dark Tranquillity. Die Herren besannen sich auf ihre Wurzeln, zogen aber die Schrauben in Sachen Härtegrad nochmal ordentlich an und lieferten ihr wohl bestes Machwerk ab, mit welchem es auch gelang, viele der alten Fans wieder zurückzugewinnen. Mit dem folgenden "Character" schfften es die Schweden dann sogar, sich noch einmal zu steigern. Härter, schneller, aggressiver als der Vorgänger kam das Album aus den Boxen, gleichzeitig hatte man aber auch seine technische Schlagseite wiedergefunden und ließ diese sehr angenehm mit einfließen, ohne sich zu sehr auf bloßes Demonstrieren seines musikalischen Könnens zu verlegen. Abwärts ging es allerdings leider schon wieder mit "Fiction", auf dem der musikalische Stil zwar an sich noch ordentlich war, die wieder eingesetzten unsäglichen Clean Vocals von Mikael aber wieder einiges kaputt machten. Kurz darauf verließ der an Diabetes erkrankte Michael die Band und wurde durch Daniel Antonsson ersetzt.

    Das 2010 folgende "We Are The Void" war dann wieder von Keyboards ertränkt und reihte sich in eine Reihe ein mit Veröffentlichungen wie "Haven". Drei Jahre später verließ dann Daniel schon wieder die Band, sodass diese erstmal ohne echten Bassisten dastand. Daran hat sich auch bis heute nichts geändert, da dieser Part im Studio von Martin und bei Konzerten von diversen Live-Unterstützungen übernommen wird. Vor dem im gleichen Jahr erscheinenden Album "Construct" geriet dann die Band in eine Krise, da man sich vollkommen uneins darüber war, in welche Richtung man nun gehen sollte und eben das spiegelte das fertige Produkt auch deutlich wieder. Coole Kracher wechselten sich ab mit durchschnittlichen düsteren Nummern wechselten sich ab mit grausigem Gothic-Gewinsel. Alles in allem wurden hier zwar die Metalheads nicht vollends enttäuscht, von einem wirklich guten Album zu sprechen wäre aber auch übertrieben. Dennoch blieben sich die Schweden wenigstens insofern treu, dass keines ihrer Alben klingt wie das vorige, sodass man sicherlich gespannt sein darf, wann und wie der nächste Studio-Output der Band erscheinen wird.

    Strapped on the table
    The operation begins
    Caught in the fable
    The doctor is in...

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