... Of The Dark Light

  • Kurz-Review: Suffocation - ... Of The Dark Light

    Eine ganze Weile ist vergangen, seit die Death Metal-Institution Suffocation mit "Pinnacle Of Bedlam" ihr letztes Machwerk auf die geneigte Hörerschaft losließen. Im Vergleich zu einigen der vorigen Alben hatten die New Yorker, die ja schon immer den schmalen Grad zwischen Brutal und Technical Death Metal voll ausgenutzt haben, relativ stark in die progressive Ecke tendiert, wodurch das Album doch gerade im Vergleich zum bockstarken selbstbetitelten Album 2006 ein wenig abgefallen war (auch wenn man natürlich nach wie vor absolut hochwertiges Material am Start hatte) und man durfte doch interessiert verfolgen, ob der Nachfolger "... Of The Dark Light" wieder etwas direkter zur Sache kommen würde. Und tatsächlich stellt man beim Anhören des Albums wohlwollend fest, dass Suffocation anno 2017 wieder einen Tick straighter unterwegs sind als auf "Pinnacle...". Trotzdem finden sich natürlich auch wieder die absolut wahnwitzigen Kabinettstückchen auf allen Instrumenten, die beiden Neuzugänge Charlie Errigo an der Gitarre und Eric Morotti hinter den Drums fügen sich nahtlos ins Bandgefüge ein, Derek Boyer kann wie immer mit präsentem, aber nicht aufdringlichen Bass-Spiel überzeugen, von dem sich Havok mal eine Scheibe abschneiden könnten, und Gründungsmember Frank Mullen und Terrance Hobbs gehen mittlerweile sowieso als lebende Legenden durch. Und doch fehlen "... Of The Dark Light" die letzten paar Prozentpunkte, um ein wirklich außergewöhnliches Album zu sein. So ist zwar am Gros der Songs kaum etwas auszusetzen, die Nummern sind vergleichsweise eingängig und wie immer hammerhart, doch echte Hits sind auf dem Album eher rar gesät, von Songs, die man sich auch in zehn Jahren noch auf einer Suffocation-Setlist vorstellen könnte, mal ganz zu schweigen. Am stärksten sind tatsächlich die Nummern, die zum größten Teil im Highspeed-Sektor angesiedelt sind; auf ihnen kommen Erinnerungen an Großtaten wie "Effigy Of The Forgotten" auf. Den Mix, für den einmal mehr Zeuss verantwortlich zeichnete, kann man mögen oder auch nicht, bei mir trifft eher letzteres zu. Das Album klingt relativ klinisch, was jetzt nicht dramatisch ist, aber auch nicht zu einem starken Gesamteindruck beiträgt. Alles in allem hat man hier zwar natürlich trotzdem ein absolut grundsolides Album vor sich, das den Vorgänger "Pinnacle Of Bedlam" sogar knapp in die Tasche steckt, aber eine absolute Großtat, wie man sie sich von einer der größten Todesmetall-Gruppen überhaupt erhofft haben könnte, bekommt man nicht geliefert und so haben auf dem Gebiet des Death Metal Obituary dieses Jahr klar die Nase vorne. Passionierte Death Metaller - insbesondere solche, die mit etwas schwer verdaulichem Material etwas anfangen können, können trotzdem bedenkenlos zugreifen, Fans der Band sowieso, alle anderen sollten vielleicht vorher ein Ohr riskieren.

    Tops: Clarity Through Deprivation; Return To The Abyss; Some Things Should Be Left Alone; Epitaph Of The Credulous

    Strapped on the table
    The operation begins
    Caught in the fable
    The doctor is in...

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