Deep Purple - Die Biographie

  • DEEP PURPLE:

    Deep Purple - allein der Name lässt das Herz des geneigten Hard Rockers höher schlagen. Die zweiterfolgreichste Band aller Zeiten und vielleicht die bedeutendste für die harte Musik im Allgemeinen. Dabei klang man zu Beginn eigentlich noch relativ moderat, als noch im Gründungsjahr 1968 die Herren Rod Evans (Gesang), Nick Simper (Bass), Orgelgott Jon Lord, der technisch unglaublich versierte Ritchie Blackmore (Gitarre) und Ian Paice, der möglicherweise beste Drummer aller Zeiten im Hard 'N' Heavy-Sektor, das Debutalbum "Shades Of..." veröffentlichten. Das Album bot einen für die Zeit recht typischen stark psychedelisch angehauchten Hard Rock, war aber eigentlich relativ belanglos. Selbiges galt auch für das im selben Jahr veröffentlichte "The Book Of Taliesyn" sowie das selbstbetitelte Album "Deep Purple". Zwar schaffte man es auch zu diesem Zeitpunkt schon regelmäßig in die US-Charts, allerdings war der musikalische Output eher uninteressant und wäre es dabei geblieben, würde die Band in einem Metal-Forum sicher keine Erwähnung finden.

    Doch es kam letztlich alles anders, in der Folge wurden Nick durch Roger Glover sowie Rod durch den als Sänger wesentlich auffälligeren und charismatischeren Ian Gillan ersetzt. Prompt sollte sich dann auch die musikalische Gangart schlagartig ändern. "... In Rock", das erste Album mit den beiden neuen, wurde ein sprichwörtlich in Stein gemeißelter Meilenstein des Hard Rock, etablierte dieses Genre fast im Alleingang auf der internationalen Bühne und stellt das vielleicht beste dar, was jemals eine Hard Rock-Band hervorgebracht hat. Das Album enthielt ausschließlich Hits, Ian Gillan klang so unangepasst wie zuvor wohl kein anderer Sänger, Ian Paice glänzte mit virtuosen Drumlicks und Jon mit seiner herrlich knarzenden Hammond-Orgel und Ritchie lieferten sich Solo-Duelle, die bis heute ihresgleichen suchen.

    Auch "Fireball" und "Machine Head" mit dem Mega-Hit "Smoke On The Water" wurden zu absoluten Hard Rock-Klassikern, die das Genre nachhaltig beeinflussten und formten. Zahreiche Goldene Schallplatten, Ehrungen und einen Weltrekord als lauteste Band der Welt später, sollte allerdings langsam der Abstieg der Band erfolgen. Interne Streitigkeiten zwischen Roger und Ian Gillan auf der einen und Ritchie auf der anderen Seite hatten zur Folge, dass das folgende "Who Do We Think We Are" nicht das gewohnte Potential der Band ausschöpfen konnte und eher einen Misserfolg darstellte. Nach dem Album verließen dann Ian Gillan und Roger entnervt die Band und wurden durch David Coverdale und Glenn Hughes ersetzt. Auf dem ersten Album in neuer Besetzung, "Burn", zeigte man sich dann auch wieder stark verbessert, besonders der Titeltrack wusste sehr zu gefallen und man hatte den Eindruck, die Engländer wären nach der heilsamen Umbesetzung wieder auf dem Weg der musikalischen Besserung.

    Dass es sich hierbei um einen Irrtum handeln sollte, war mit dem im selben Jahr veröffentlichten Album "Stormbringer" zu erkennen, welches nicht nur die schon seit "Fireball" erkennbaren, vor allem aber ab "Who Do We Think We Are" immer mehr forcierten Blues-Elemente auf die Spitze trieb, sondern auch qualitativ einen bedeutenden Rückschritt und eines der schwächsten Alben der Band darstellte. Nach diesem Album nahm dann auch Ritchie seinen Hut und wurde eher schlecht als recht durch Tommy Bolin ersetzt. Das folgende "Come Taste The Band" geriet dann aber zum musikalischen Totalschaden und konnte in keinster Weise überzeugen. Enttäuscht von ihrem Misserfolg und entnervt von den ständigen internen Querelen gaben Deep Purple letztlich auf und beendeten die Zusammenarbeit als Band im März 1976.

    Acht Jahre lang sollten Deep Purple auf Eis liegen, ehe man sich 1984 in der legendären Besetzung von 1970-74 neugründete. Noch im selben Jahr erschien "Perfect Strangers", das wieder an die frühere Klasse der Band anschließen konnte und mit Hits wie dem Titeltrack oder "Knocking At Your Backdoor" erneut einen absoluten Klassiker darstellte. Auch das folgende "The House Of Blue Light" war ein gutklassiges Album, auch wenn man die Klasse des Vorgängers nicht erreichen konnte, auch, da man teilweise recht experimentell zur Sache ging. Leider stieg danach Ian Gillan schon wieder aus, erneut hatte es Streit mit Ritchie gegeben. Sein Ersatz Joe Lynn Turner war auf dem folgenden "Slaves And Masters" zu hören, welches sich auf einem ähnlichen Niveau wie der Vorgänger bewegte, vielen Fans aber zu ungewohnt klang, weshalb die Scheibe ungerechtfertigterweise meist verrissen und Joe wieder vom Hof gejagt und durch den Rückkehrer Ian Gillan ersetzt wurde.

    In dieser Besetzung wurde dann "The Battle Rages On..." eingespielt, auf dem vor allem der Titeltrack zu überzeugen wusste. Die Unstimmigkeiten innerhalb der Band spitzten sich aber schon bald wieder zu und nach nur einem Album in der alten Besetzung verließ Ritchie die Band erneut und endgültig. Als Ersatz wurde der junge Steve Morse verpflichtet, der auch auf dem eher experimentellen "Purpendicular" zu hören war. Das Album bot zwar keinerlei Höhepunkte, aber solide Durchschnittskost und stellte wohl zusammen mit dem qualitativ ähnlichen, aber härteren "Abandon" von 1998 den Übergang zum Alterswerk der Band dar. Kurz darauf stieg dann Jon Lord aus der Band aus, die als Ersatz Don Airey engagierte. Mit ihm erschienen die Alben "Bananas", "Rapture Of The Deep" von 2005 und "Now What?!, die allesamt keinen mehr vom Hocker rissen, dem Ansehen der Band aber auch nicht schadeten und mit denen man seine Karriere wohl so langsam ausklingen lassen dürfte.

    Strapped on the table
    The operation begins
    Caught in the fable
    The doctor is in...

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