Black Sabbath - Die Biographie

  • BLACK SABBATH:

    Wohl kaum eine andere Band hatte in ihrer Karriere dermaßen großen Einfluss auf die Entwicklung des Metal wie Black Sabbath und man kann es wohl als erwiesen ansehen, dass dieses Genre heute nicht in der Form existieren würde, wie wir es heute kennen, hätten nicht die Herren Ozzy Osbourne (Vocals), Toni Iommi (Gitarre), Geezer Butler (Bass) und Bill Ward (Drums) 1968 die Band Earth gegründet, die sich ein Jahr später in Black Sabbath umbenennen sollte. Als dann ein weiteres Jahr später das selbstbetitelte Album "Black Sabbath" erschien, stellte es mit einem mal die musikalische Welt auf den Kopf. Langsam, bedrohlich, fast halluzinatorisch krochen die Songs aus den Boxen. Noch nie zuvor hatte die Welt etwas so düsteres und böses gehört. Dazu kamen noch die okkulten, teilweise ins satanistische gehenden Texte der Band plus entsprechendem Image, sodass das Album nicht nur den Grundstein für den späteren Doom Metal legte, sondern auch als Urvater des Black Metal zu sehen ist. Doch zur Überraschung aller fand dieses unangepasste Werk Abnehmer und stieg, obwohl von der Presse verrissen, sogar in die Charts ein.

    Noch stärker fiel im selben Jahr "Paranoid" aus, das sich von der eher bluesigen Schlagseite des Vorgängers trennte und einen weiteren Schritt in Richtung des Heavy Metal darstellen sollte. Auch musikalisch hatten die Engländer nochmal eine Schippe draufgelegt, das Album strotzte nur so vor Hits, die bis heute zu den ganz großen Klassikern des Hard 'N' Heavy-Sektors zählen und unzählige Coverversionen verschiedenster Bands zur Folge hatten. Das folgernde "Master Of Reality" begann dann eine Entwicklung, in der sich Black Sabbath in eine angepasstere Richtung bewegen sollten, dennoch klang auch dieses Album noch genau so doomig-düster, wie man es von der Band erwartete. Allerdings blieben die ganz großen Hits auf diesem Album aus und man klang stellenweise etwas monoton, um nicht zu sagen langweilig.

    Während man allerdings mit "Master Of Reality" trotz allem unter dem Strich noch ein starkes Album abgeliefert hatte, konnte "Vol4" nicht mehr wirklich überzeugen. Zwar fanden sich auch hier noch starke Songs, allerdings ging man mittlerweile auf einigen Tracks doch sehr Richtung Mainstream, was auch den damaligen Fans gar nicht schmeckte. Ähnlich sollte auch "Sabbath Bloody Sabbath" ausfallen, auf dem nur der geniale Titelsong einen echten Hit darstellen sollte. Das 1975 erschienene "Sabotage" wurde dann eine sehr zwiespältige Angelegenheit. Einerseits hatte man wieder einige verdammt starke Songs an Bord, andererseits fand sich aber auch mancher Totalausfall auf dem Album. Der Erfolg der Band sollte aber auch hier, wie auch schon auf den letzten Alben, rückläufig bleiben.

    Wirklich schwach fiel dann 1976 "Technical Ecstacy" aus, auf welchem die Band eine Vielzahl an Experimenten in alle musikalischen Richtungen startete, von denen aber die wenigsten überzeugen konnten. In der Folge war Ozzy kurzzeitig draußen, kehrte allerdings vor dem nächsten Album "Never Say Die!" wieder zurück. Auch dieses Album konnte den Abwärtstrend der Band nicht stoppen, besonders Ozzys gesangliche Leistung hatte unter seinem exzessiven Drogenkonsum stark gelitten. Das sah auch der Rest der Band so, weshalb der charismatische Fronter kurz darauf vor die Tür gesetzt wurde. Auch der Rest der Band begann langsam zu zerfallen. So war Geezer kurzzeitig draußen, kehrte aber rechtzeitig zu "Heaven And Hell", das auch das erste Album mit Ronnie James Dio darstellen sollte, der als Ersatz für Ozzy in die Band gekommen war, wieder zurück. Das Album wurde wieder ein großer Erfolg, wurde aber auch mit Kritik bedacht. Außer Frage stand zwar, dass Dio die hochgradig undankbare Aufgabe, einen Ozzy Osbourne ersetzen zu müssen, bravourös meisterte und an sich klang das Album auch echt stark, aber mit Black Sabbath hatte das alles kaum noch etwas zu tun. Viel zu sehr hatte man sich an die aufkeimende NWoBHM angelehnt und dabei seine doomigen Wurzeln völlig vergessen.

    Nach dem Album musste dann Bill aufgrund seiner Alkoholprobleme den Hut nehmen und wurde durch Vinny Appice ersetzt, der auch auf dem folgenden "Mob Rules" zu hören war. Das Album stellte fast eine eins-zu-eins-Kopie seines Vorgängers dar, war aber produktionstechnisch um einiges härter ausgefallen und wusste somit besser zu gefallen, auch wenn von den alten Black Sabbath nach wie vor nichts zu hören war. Nach dem Album zerfiel die Band allerdings endgültig in Streitereien, sodass das Lager Dio/Vinny die Band letztlich verlassen musste. Sie wurden für das Album "Born Again" vom zurückkehrenden Bill sowie vom ehemaligen Deep Purple-Sänger Ian Gillan ersetzt. Das Album wurde zu einer großen Enttäuschung und wahrscheinlich zum schwächsten Album der Engländer überhaupt. Die wenigen guten Songs wurden überwogen von einer Vielzahl von völlig verkorksten Stücken, denen durch die grauenvolle Produktion noch die Krone aufgesetzt wurde.

    In der Folge verließen bis auf Tony alle Member die Band und es begann ein großes Wechselspiel auf allen vakanten Posten. Zum 1986er Album "Seventh Star" bestand das Line-Up dann neben Tony aus einem weiteren ex-Deep Purple-Mitglied, Glenn Hughes, Basser Dave Spitz und Eric Singer hinter den Drums. Mit der Scheibe versuchte man, wieder eine Brücke ganz zum Beginn seines Schaffens zu schlagen, indem man die Blues-Elemente dieser Zeit reaktivierte, wobei man allerdings nicht wieder das düstere Grund-Feeling alter Tage erreichte. Das und der Fakt, dass Glenns Gesang für Black Sabbath einfach völlig unpassend war, sorgten dafür, dass das Album erneut zum Flop geriet. Als ein Jahr später "The Eternal Idol" erschien, hatte sich Tony schon wieder eine komplett neue Besetzung gesucht, die sich aus Tony Martin (Gesang), Jo Burt (Bass) und Terry Chimes (Drums) zusammensetzte. Auch dieses Album wusste allerdings kaum zu gefallen.

    Für das folgende "Headless Cross" hatte man es immerhin geschafft, Tony Martin wieder an Bord zu haben, ansonsten verstärkten Laurence Cottle (Bass) und Cozy Powell (Drums) die Engländer. Mit diesem Output gelang es der Band, endlich wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren. Man klang wieder so düster und doomig wie schon "Paranoid" nicht mehr und auch wenn dieses Niveau weiterhin außer Reichweite bleiben sollte, stellte das Scheibchen doch das erste zufriedenstellende Werk der Briten seit vielen Jahren dar. Doch schon mit dem ein Jahr später folgenden "Tyr", auf dem mittlerweile Neil Murray den Bass bediente, sollte der Höhenflug wieder enden. Zwar hatte auch dieses Album eine recht düstere Atmosphäre, doch war der Keyboard-Sound viel zu präsent. Hinzu kamen noch die schlechte Produktion und die für Sabbath untypischen Texte, die dem Album viel von seinem Feeling nahmen.

    Nach diesem Rückschlag hatte Tony dann endgültig die Schnauze voll von ständig wechselnden Line-Ups und entließ alle anderen Member, um eine Wiedervereinigung mit Dio, Vinny und Geezer zu ermöglichen. Zusammen nahm man das Album "Dehumanizer" auf, das wieder ähnlich den 70er-Alben der Band klang, dabei aber eine bedeutend härtere und aggressivere Schiene fuhr. Mit diesem Stil sollten Sabbath wieder überzeugen können und es gelang, den Ausrutscher "Tyr" wieder wettzumachen. Kurz darauf kam es allerdings erneut zum Streit in der Band und erneut mussten Dio und Vinny Black Sabbath verlassen. Sie wurden für das folgende "Cross Purposes", das allerdings wieder einen Rückschritt darstellte, da man zu sehr versuchte, in Richtung Power Metal zu gehen, durch Bobby Rondinelli und den zurückkehrenden Tony Martin ersetzt.

    In der Folge verließen Bobby und Geezer die Band wieder, sodass auf dem folgenden "Forbidden" von 1995 wieder Cozy und Neill zu hören waren. Das Album verkam zum Desaster ohne jegliche Hits, dafür erneut mit einer schrecklichen Produktion und ohne jegliches Black Sabbath-Feeling und wurde von den Kritikern entsprechend verrissen. Nach dieser katastrophalen Bruchlandung wurden zunächst keine neuen Studioalben mehr aufgenommen und man beschränkte sich auf Touring-Aktivitäten, ehe sich 2013 die Besetzung Tony, Ozzy, Geezer und Brad Wilk mit dem Album "13" zurückmeldete. Das Album war songwriterisch sehr stark und präsentierte Sabbath wieder in alter Frische, allerdings schmälerte die typische Loudness War-Produktion den Höreindruck gewaltig und verhinderte ein absolutes Top-Album.

    Strapped on the table
    The operation begins
    Caught in the fable
    The doctor is in...

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