Liebe Metalheads, die ihr bis hierher gelesen habt, ich fasse mich inhaltlich mehr oder weniger kurz. Denn, wie soll ich sagen, 2022 war kein wirklich ausgedehntes Metaljahr für mich. Irgendwie bin ich aus meiner „Corona-Konzert-Starre“ noch nicht heraus gekommen. Was ich sehr schade finde, da ich früher ja phasenweise bis zu drei Mal die Woche auf Konzerten war.
Unterm Strich war ich „nur“ auf dem Summer Breeze. Da habe ich zwar verhältnismäßig viele Bands gesehen, da ich mich nach wie vor überwiegend direkt vor den Bühnen aufhalte. Doch da spielen jetzt auch nicht gerade die absoluten Neuentdeckungen.
Wie dem auch sei, hier meine Antworten in den jeweiligen Kategorien:
- Album des Jahres
Lorna Shore mit Pain Remains
Die Musik dieser Band mag mir jetzt musikalisch nicht super gut gefallen, die Jungs haben mich aber dennoch schwer beeindruckt beim Auftritt diesen Sommer. Was für eine riesige Anzahl an verschiedensten Geräuschen kann Sänger Will Ramos bitte erzeugen?
- Enttäuschung des Jahres
Das aktuelle Line Up vom Summer Breeze 2023. Es ist schrecklich in meinen Augen, ich könnte keine Band nennen, auf die ich mich freue.
Megadeth, Stick to Your Guns, da sind schon welche dabei, die ich mir anschauen würde, weil man sie so jetzt seltener sieht. Doch was ich an Festivals liebe, ist, viele Bands am Stück in der ersten Reihe zu sehen bei denen ich mehrere Songs aus tiefstem Herzen mitsingen kann.
So überlege ich jetzt das erste Mal seit 2015 kein Summer Breeze Ticket zu kaufen. (Omg)
- Bestes Konzert
Der Auftritt von Mass Hysteria auf dem Summer Breeze. Ich habe diesen detailliert im Metal Heart Wednesday #148 beschrieben. Diese Franzosen wissen ihren Charme einzusetzen.
- Song des Jahres
Five Finger Death Punch mit IOU
Ich mochte die Band schon seit ich zum Metal gefunden habe und freue mich immer, wenn sie etwas Neues herausbringen. Ganz besonders, wenn der neue Song dann so gut ist wie dieser hier. Unverkennbares 5FDP Material!
- Schwächster Song
Kann man so weit gehen „Hurrican“ von Electric Callboy als Song zu bezeichnen?
- Schönstes Albumcover
Rakshak von Bloodywood, welch mächtiger Elefant und die Pose in der sich der Mann auf dem Cover befindet visualisiert einem: „Ich bin bereit, wenn du es so willst, dann kämpfen wir. Doch bedenke, ich bin nicht allein.“
- Idiot des Jahres
Ganz klar Eskimo/ Electric Callboy. Diese Band, ihr wisst, ich schätze ihre ganz frühen Songs, braucht mir weder erzählen sich plump ausgedrückt „um Gefühle der Inuit zu scheren“ noch kann irgendwie sinnvoll die Zusammenarbeit 2022 mit Mia Julia gerechtfertigt werden. Ein riesengroßer Unsinn war das dieses Jahr von der Band.
- Newcomer des Jahres
Die Band Bloodywood wurde zwar schon 2016 gegründet, dennoch erlaube ich mir sie hier als Newcomer einzuordnen. 2022 hat diese Folk und Nu Metal Band aus Neu Delhi kräftig an Popularität zu gelegt. Das beruht unter anderem auf vielen Auftritten und der Veröffentlichung ihres neuen Albums.
Sie sind meine persönlichen Newcomer, da ich sie zuvor nie bewusst auf dem Schirm hatte.
Es ist sehr fesselnd, dass sie traditionelle indische Instrumente verwenden. Eine tolle Band mit einer in den Bann ziehenden Bühnenshow!
Und jetzt Alle: „Saraaaa, Bloodywood kennt doch jeder, mannoooo!“ Haha, umso besser, sie hätten es verdient.
- Comeback des Jahres
Hier greife ich mal das Pantera Comeback auf, dass wir auch beim Metal Heart Wednesday #154 thematisiert haben.
Zwar bin ich durchaus gegen Comebacks aus Profitgier aber ich möchte den Gedanken aufs Feld werfen, dass es auch aus Freude am Gemeinsamen Spielen der verbliebenen Gründungsmitglieder zu diesem Comeback gekommen sein könnte. Möglicherweise hat sie die Erinnerung an die damalige Zeit umtriebig gemacht.
In jedem Fall ein Comeback über das man spricht.
- Welche Band sollte 2023 mal wieder ein Album veröffentlichen?
Alle Jahre wieder: Ghost Brigade - bitte kommt zurück!
- Worauf freut ihr euch im Jahre 2023?
Ich habe mir fest vorgenommen, wieder auf Konzerte zu gehen. Es sind so tolle Touren angesagt. Grave Digger sind zum Beispiel auf „KNIGHTS AND RIOTS TOUR“ und spielen Ende Januar in München.
In diesem Sinne: „Stay heavy“! \m/
Hoffentlich bis bald auf CrewTube und sonst kommenden Mittwoch bei Sara’s Metal Heart Wednesday.