Wenn man sich so die vergangenen Auflagen des Traditional Thursday ansieht, so kann man dort stilistisch eine relative Dominanz des klassischen Heavy Metals ausmachen. Mal nicht ganz so monothematisch unterwegs zu sein, habe ich mir nun - zumindest mal eine Woche lang - zur Aufgabe gemacht, weshalb heute mit Living Death Thrash Metal in den Vordergrund gestellt wird. Living Death sind mittlerweile bis auf Enthusiasten-Kreise beinahe vergessen, selbst das große Thrash-Revival der mittleren 2000er Jahre ging an der Band vorbei, als eine kurzzeitig angesetzte Reunion im Sande verlief.
Dabei ist es eigentlich eine Schande, dass einer für die Entwicklung des deutschen Thrashs so wichtigen Gruppe wie dem Quintett aus Velbert nur so wenig Aufmerksamkeit zuteil wird. 1980 gegründet, veröffentlichte die Band schon vier Jahre später ihr Debüt-Album "Vengeance Of Hell". Zugegebenermaßen klang man auf diesem Machwerk noch etwas amateurhaft, doch kommt ihm insofern Bedeutung zu, als es als der erste Thrash-Longplayer aus deutschen Landen überhaupt gilt. Auf ihren Live-Konzerten spielten Living Death damals als Headliner nach lokalen Gruppen wie Sodom, Destruction oder Tormentor, die ja später unter anderem Namen später auch noch das eine oder andere nicht ganz unbekannte Album auf den Markt werfen würden.
In den folgenden Jahren verfeinerten Living Death ihren Stil immer mehr und es ist schwer zu sagen, weshalb sie im Gegensatz zu ihren etwas späteren Kollegen nie den großen Erfolg genießen durften. Vielleicht war ihr Sound, der eben dem Alter der Band entsprechend nach sehr frühem Thrash Metal klang und sich irgendwo in der Schnittmenge zwischen Metallica und Slayer jeweils zu Zeiten ihres Debüt-Albums definierte, der deutschen Thrash-Szene, in der immer eine Band versuchte, die andere an Härte zu übertreffen und ein regelrechtes Wettrennen in Sachen Spielgeschwindigkeit ausbracht, nicht gewachsen. Als Magnum Opus der Band kann "Protected From Reality" von 1987, auf dem auch Atomic Steif an den Drums mitwirkte, genannt werden, für den Song des Tages entschied ich mich jedoch für "Killing Machine" vom Zweitling "Metal Revolution", der alle Trademarks der Band enthält, von der feinen Gitarren-Arbeit seitens Dieter Kelchs und Frank Frickes bis hin zu den sehr charismatischen Vocals des unverwechselbaren Toto Bergmann.