Die Corona-Panik geht um, doch die Herren mit Dame von Lordi ließen sich davon nicht abbringen, heute im Backstage ihre Musik zum besten zu geben - und das nicht zu Unrecht, immerhin wurde bislang noch kein einziger Fall bekannt, in dem sich ein finnisches Hard Rock-Monster mit dem Virus infiziert hätte. Als erste Band des Abends traten jedoch zunächst deren sehr unauffällige Landsmänner von Flesh Roxon auf die Bühne.
Ihnen folgten - sehr zum Leidwesen aller Anwesenden - Almanac. Wo Victor Smolski draufsteht, kann man sich von allzu hohen Erwartungen an den Gig eigentlich schon von vorneherein verabschieden, aber was der Mann, dem es offenbar nicht reicht, die Ohren der Allgemeinheit schon mit Mind Odyssey, Lingua Mortis und den schlechtesten Rage-Alben überhaupt malträtiert zu haben, hier auf das Publikum losließ, war schon harter Tobak. Sorry, aber bei Victors selbstverliebtem Gitarren-Gegniedel, völlig überzogenem Stageacting sämtlicher Bandmitglieder und vollkommen seichter Musik helfen auch zwei Sänger nicht mehr weiter.
Überraschenderweise litten in der Folge aber auch Lordi unter Startschwierigkeiten. Die Songs vom neuen Album wollten nicht recht verfangen und zum zehnjährigen Jubiläum von "Babez For Breakfast" einige bisher noch nie live gespielte Songs dieses Albums auf die Bühne zu bringen, ist zwar eine nette Idee, ändert aber nichts daran, dass eben diese Scheibe nicht grade zu den Highlights der Band-Diskographie gehört. Erst mit dem Klassiker "Blood Red Sandman" gelang es den Monstern, das Publikum auf ihre Seite zu ziehen - und von da an konnten Mr. Lordi und seine Truppe mit ihrer grundsympathischen Art und ihrer wie immer spektakulären Show ohnehin nicht mehr verlieren. So gelang es der Band, den Abend dann doch noch zu einem durchwegs positiven Abschluss zu bringen, auch wenn man die Finnen unter dem Strich schon stärker erlebt hat.