- Offizieller Beitrag
Mit der neuesten Ausgabe in unserem Traditional Thursday wenden wir den Blick einmal mehr nach Frankreich und heute geht es direkt in die Stadt der Liebe, Paris, wo welche der ältesten, wenn auch heute etwas vergessenen Genrevertreter des Landes ihre Heimat hatten. Die Wurzeln von Warning reichen bis ins Jahr 1980 zurück, unter dem Titel Stratos soll die Band sogar davor schon existiert haben. Man hat es hier also mit einer Gruppe zu tun, die nicht als Nachahmer, sondern durchaus als Zeitgenosse der NWoBHM aufzufassen ist. Bandkopf war wohl Leadgitarrist Christophe Aubert, komplettiert wurde das Quintett durch Raphaël Garrido (Gesang), Didier Bernoussi (Rhythmusgitarre), Alain Pernette (Bass) und Henry Barbut (Drums). Nachdem man einen Plattenvertrag bei Polydor ergattert hatte, erschien 1981 das selbstbetitelte Debut, das allerdings noch eine eher suchende Band zeigte, die bei ihrem Stil noch nicht ganz angekommen war. In der Folge tauschte man die gesamte Rhythmusfraktion aus, neu in die Gruppe kamen Bassist Michel Aymé und Schlagzeuger Gerald Manceau.
In dieser Formation nahm man nur ein Jahr später den ebenfalls unbetitelten Zweitling auf, der heute üblicherweise als "Warning II" bezeichnet wird und vermutlich das bekannteste und auch beste Werk der Franzosen darstellt. Das Album ist immer noch relativ divers, mit Midtemponummern ebenso wie flotten Abräumern, zu denen beispielsweise das heute vorgestellte "Commando" gehört, doch griffen die einzelnen Elemente auf dieser Scheibe einfach bedeutend besser ineinander, als das noch auf dem Debut der Fall gewesen war. Doch in richtig ruhige Fahrwasser wollten Warning trotz dieses Erfolges nicht kommen; nicht nur stand ein Labelwechsel von Polydor zu Columbia Records an, nein, auch verließen Raphaël und Didier die Band. Als neuer Mann hinter dem Mikro wurde Francis Petit engagiert, während man die Rhythmusgitarre gar nicht mehr besetzte; Christophe übernahm fortan die Gitarrenparts alleine. In dieser Formation erschien 1984 mit "Métamorphose" noch ein weiteres Studioalbum, das ein wenig gesetzter und nicht mehr ganz so engagiert klang wie der Vorgänger, nichtsdestoweniger aber noch über eine Reihe überzeugender Songs verfügte. Umso bedauerlicher erscheint es, dass nur ein Jahr später unter mir unbekannten Umständen Schluss war für die Band, die sich auch in der Folge leider nie mehr zusammenschloss. So bleiben also drei Alben, von denen keines wirklich schlecht, zwei aber ziemlich gut waren, als Eintrag von Warning in die Metalgeschichte bestehen.