Kotzer der Woche #209: Girlschool - Everybody Does It

    • Offizieller Beitrag

    Unser heutiger Kotzer trifft wie so oft eine Band, die ich eigentlich sehr lieb gewonnen habe. Girlschool gehörten zu Beginn der Achtziger sicherlich zu den stärksten Vertretern der NWoBHM und wenngleich nach ihrem qualitativen Absturz um die Mitte der Dekade, als die Londoner Truppe, wie so viele ihrer männlichen Kollegen, dem Kommerzialisierungsschub, der damals im Zuge der Glam-Welle durch den Metal fegte, zum Opfer fiel, die ganz großen Klassiker fortan nicht mehr geliefert wurden, blieben sich die Damen doch meist treu und lieferten durchaus noch den einen oder anderen starken Track ab. Zu den durchwachseneren Machwerken der späteren Phase der Bandgeschichte zählt allerdings "21st Anniversary: Not That Innocent", das 2002 vor allem die Rückkehr von Original-Gitarristin und Sympathieträgerin Kelly Johnson zur Gruppe markierte.

    Nun lässt sich durchaus sagen, dass sich auch auf diesem Album einige sehr überzeugende Nummern fanden. Genannt seien hier "Hooked", "Little Green Men" oder "London", eine Hymne an den Herkunftsort der Band. Andere Songs sind dagegen eher als Füllmaterial zu bewerten und insbesondere den Closer "Everybody Does It" hätte man wohl besser schlicht gestrichen. Während ich die textliche Message der Freie-Liebe-Fraktion ja durchaus ganz sympathisch finde, ist die musikalische Darbietung einfach weder bandtypisch noch qualitativ bereichernd. Wenngleich sich der eröffnende Discobeat dankenswerterweise als Täuschungsmaneuver entpuppt, ist es einfach unbefriedigend, zu sehen, wie die Band versucht, mit einer Reihe von Frühzweitausender-Soundeffekten auf Gitarre und Bass die Abwesenheit quasi jeglicher Melodie in der Nummer zu kaschieren. Kellys Gesang bleibt ebenso monoton und unmelodisch und nach einundzwanzig Jahren Bandgeschichte sollte man eigentlich auch verinnerlicht haben, dass eine einzige Zeile Text allein noch keinen guten Refrain macht. Eine der schwächsten Nummern, die die Gruppe je aufgenommen hat, und ein unwürdiger letzter Auftritt von Kelly Johnson für Girlschool vor ihrem viel zu frühen Krebstod.

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