Traditional Thursday #215: Six Point Six - Starfighter

    • Offizieller Beitrag

    Nun habe ich ja doch eine Weile überlegen müssen, welchen Song ich denn vorstellen sollte zu dieser letzten Ausgabe des Traditional Thursday. Ideen gab es da zur Genüge: Große Klassiker, die auf jeden Fall einen Platz in unseren Songs der Woche verdient hätten, mitunter ganze Bands, die hier im Traditional Thursday immer einmal ihren Platz finden sollten, aber letzten Endes doch nie zum Zuge kamen. Doch, wie es so oft der Fall ist, war die einfachste Lösung auch diesmal die beste. Denn immerhin kennt man diese Kategorie gerade dafür, unbekanntere Bands aufzunehmen und ihnen ein Ohr zu schenken, und so ist es nur richtig, dass auch die finale Ausgabe diesem Zweck zuwendet.

    Es geht also wieder einmal in den deutschen Metal-Untergrund der mittleren Achtziger, genau genommen nach Baden-Württemberg, wo sich 1982 Six Point Six gründeten. Zu der Truppe lässt sich übermäßig viel gar nicht schreiben, da schlicht wenig über sie bekannt ist. Als Quintett angetreten, blieb die Besetzung das ganze Bestehen der Gruppe über stabil, ehe man sich nach drei Jahren 1985 wieder auflöste. Ein Jahr zuvor jedoch hatte man mit dem "Fallen Angel" betitelten Album sein einziges musikalisches Lebenszeugnis für die Nachwelt festgehalten und es via Hot Blood Records veröffentlicht. Dieses Label hatte seinen Sitz in Kirchheim unter Teck, gerade einmal knapp fünfzig Kilometer von Bietigheim-Bissingen, dem Herkunftsort von Six Point Six, entfernt. Nichtsdestoweniger handelte es sich bei dem Verein zu dieser Zeit durchaus um eine Talentschmiede mit europäischen Ansprüchen; zu den erfolgreichsten Schützlingen des Labels gehörten die NWoBHM-Vertreter Tokyo Blade und die deutschen Thrasher Darkness, Verträge hatten hier außerdem Maniac, Midnight Darkness, Stranger und Tyrant, die allesamt schon in früheren Ausgaben unseres Traditional Thursday vorkamen, sowie Stormwitch, die im Heavy Monday vor einiger Zeit mal eine Ausgabe bestritten. Und auch dass Six Point Six bei Hot Blood unterkamen, lag keineswegs nur an ihrer räumlichen Nähe, sondern ließ sich durchaus mit musikalischen Argumenten begründen. Die Gruppe spielte melodischen Heavy Metal, der für eine so junge Band sehr ausgeklügelt komponiert war und immer ein Gefühl für eine schöne Harmonie bewies, wenngleich die einzelnen Songteile mitunter etwas umständlich aneinandergefügt waren. Diese Charakteristika machten besonders die etwas kraftvolleren Tracks sehr hörenswert, zu denen also auch das hier vorgestellte "Starfighter" gehörte.

    Ich wünsche also zum letzten Mal in dieser Kategorie ein angenehmes Hörerlebnis. Abschließend bleibt mir noch, dem werten Leser zu danken; ich hoffe, unter den letzten zweihundertfünfzehn Ausgaben konnte die eine oder andere sich als lehrreich erweisen, stellenweise vielleicht auch unterhalten oder zumindest hie und da mal einen Musiktipp an den Mann oder die Frau bringen. Sollte das der Fall sein, dann hat das Format seinen Zweck jedenfalls erfüllt. Ich verabschiede mich und hoffe, man bleibt uns auch im neuen Format, den MetalCrew Musiktipps, die kommende Woche die Songs des Tages ablösen, weiterhin gewogen.

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